Er galt in den Nullerjahren in Sachen Stil und Ästhetik als Meilenstein, was Zombiefilme betrifft. Und tatsächlich – auch heute hat „28 Days Later“ immer noch einen gewissen Charme, wenn auch inzwischen etwas abgenutzt.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
London. Der junge Mann Jim (Cillian Murphy) hatte einen Fahrradunfall und liegt im Koma. Nun wacht er in einem Krankenhausbett auf. Jim versucht, jemanden im Krankenhaus zu finden. Vergeblich. Denn nicht nur die Gänge und Hallen sind wie ausgestorben, sie sind auch total verwüstet. Das Gleiche gilt für die Straßen der Millionen-Metropole.
Jim ist allein. Er irrt durch die Stadt. Doch es dauert nicht lange, dann macht er Bekanntschaft mit einer Horde Menschen, die von irgendeinem Virus befallen sind. Im letzten Moment retten ihn Selina (Naomie „Miss Moneypenny“ Harris) und Mark (Noah Huntley). Jim erfährt von der tödlichen Infektion, wie sie sich ausgebreitet hat und dass alle Städte evakuiert wurden.
Nachdem Jim sein Elternhaus besucht und Mark auch infiziert wird, treffen er und Selina auf Frank (Brendan Gleeson) und Hannah (Megan Burns). Mit ihnen wollen sie eine Militärbasis in der Nähe von Manchester finden. Dort scheint es ein Heilmittel gegen den Virus zu geben.
Filmkritik „28 Days Later“
Schon 16 Jahre hat „28 Days Later“ auf dem Buckel. Das macht aber nichts, wie wir gleich sehen werden. Er beginnt mit einem knallharten Intro, das zeigt, wie es zur Katastrophe kam. Dann wechselt er in den Robinson-Crusoe-Modus. Damit fesseln schon die ersten zehn Minuten ungemein, heute wie damals. Regisseur Danny Boyle („Slumdog Millionär“) schafft eine bedrückende Stimmung. Endzeit pur, aussichtslos und unglaublich deprimierend.
Dank flotter Schnitte zwischen vielen Szenen, vor allem wenn die Infizierten auftauchen, bleibt die Spannung auf sehr solidem Niveau. Dieser Effekt wird noch verstärkt, indem die Bildausschnitte anschließend in einer Art Nahaufnahme gezeigt werden. Damit bleibt der Wechsel zwischen ruhigen und schnellen Momenten, ein gelungenes Stilmittel im weiteren Filmverlauf. Und überhaupt sind die Kameraeinstellungen bemerkenswert. Sie erzeugen ungewöhnliche Perspektiven – subtil, aber wirkungsvoll.
Etwas zurückhaltend wirken hingegen die Zombies. Sie sind zwar blitzschnell, aber bei weitem nicht so brutal und effektreich, wie man es heutzutage bei einem Zombiefilm mit FSK-18-Freigabe erwarten würde. In diesem Punkt kann sich „28 Days Later“ beispielsweise nicht mehr mit „The Walking Dead“ messen.
Ansonsten hat „28 Days Later“ kaum Schwächen, wenn man mal vom eben angesprochenen Gewaltgrad absieht. Das Drehbuch ist plausibel, die Rollen sind mit britischen Edel-Mimen sehr fein besetzt, und ihre Dialoge wirken meist authentisch. Manchmal sogar witzig. Und wer will, kann noch einige Kritik am menschlichen Verhalten in Extremsituationen herauslesen. Auch oder gerade vom Militär.
Die Versionen
„28 Days Later“ läuft 113 Minuten und ist ungeschnitten. Der Film hat eine Freigabe ab 18 Jahren erhalten – aus heutiger Sicht ein ziemlich hartes Urteil, aber für Zombiefilme gar nicht mal so unüblich.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Starker Mix aus Endzeitstimmung und Zombieattacken. Kurzweilig, aber zuweilen etwas zahm.
Der offizielle Trailer zum Film "28 Days Later"
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