Baden auf eigene Gefahr: Die Fortsetzung des Unterwasser-Horrors lief im September im Rahmen des 33. Fantasy Filmfestes und schwimmt sich nun in den deutschen Kinos frei. Allerdings ist der Tauchgang mit einem anstrengenden Aufenthalt im Wildwasserpark an Familientagen vergleichbar.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Die vier Freundinnen Nicole, Sasha, Alexa und Mia lieben das Wasser. Das blaue Meer, die tosenden Wellen und die unergründliche Tiefe liegen den Hobby-Taucherinnen im Blut. Statt sich an Touristenfallen und überlaufenen Hot Spots die Zeit zu vertreiben, ziehen die vier Trendsetter die unentdeckten Plätze der Insel vor. Eine versunkene Maya-Stadt in einem weit verwinkelten Unterwasser-Labyrinth wird zum Objekt der Begierde.
Die Begeisterung über die Ruinen und alte Tempelanlagen weicht allerdings schnell, als weiße Haie mit ungebändigten Killerinstinkten die Party sprengen. Die schwimmenden Killer ziehen ihre Kreise, die ersten Opfer sind schnell zerfleischt und der Ausgang des Labyrinths wird verschüttet. Als sich die Sauerstoffreserven in den Tanks dem Ende neigen, wird den Taucherinnen bewusst, dass ihr unüberlegter Ausflug zum blutigen Überlebenskampf verkommt.
Filmkritik „47 Meters Down: Uncaged“
Mit Teil 1 des feucht-fröhlichen Fischgemetzels schaffte es Johannes Roberts 2017 auf dem hiesigen Filmmarkt lediglich in die Heimkino-Regale. „47 Meters Down“ entwickelte sich jedoch zu einem respektablen Erfolg, was unweigerlich zu einer Fortsetzung führte. Frei nach dem Motto „Größer, schneller, blutiger“ dürfen die Haie jetzt auf der großen Leinwand ihre Bahnen ziehen.
Die Grundlage der Story lässt unerwartete Wendungen von Beginn an nicht zu. Diese Tatsache ist aufgrund des Genres nicht weiter schlimm: Das Rad wird nicht neu erfunden und wer sich das Poster betrachtet, hat 90 Prozent des Filmes somit gesehen. Ein wichtiger Unterschied besteht jedoch darin, dass sich selbst eine bekannte Geschichte spannend und aufregend erzählen lässt. Besonders, wenn diese schon mehrmals verfilmt wurde.
„47 Meters Down: Uncaged“ erweckt jedoch nicht den Eindruck, als ob große Ambitionen auf einen besseren zweiten Teil in die Produktion geflossen sind. Vorrangig das weibliche Quartett macht den Film streckenweise schwierig und bisweilen nervig. Die Hysterie mag aufgrund der unbequemen Situation unter Wasser verständlich sein. Allerdings spielt das Geschrei stärker an den Nerven als die sich mühsam aufbauende Spannungskurve. Sobald sich der erste Hai jedoch als stiller Schatten im Hintergrund zu erkennen gibt, kommt der Film zumindest etwas in Gang. Abgelenkt durch das wilde Verhalten der Mädels, verpasst der Zuschauer im schlimmsten Fall den ersten Auftritt der eigentlichen Hauptdarsteller.
Womit Regisseur Roberts wirklich überzeugt, ist sein Talent für Schreckmomente. Prozentual sind diese leider etwas dünn gesät, doch die lautlosen Attacken der Haie verlangen den Fingernägeln einiges ab. Wer es bis zum Finale aushält und keinen Hörsturz erleidet, wird mit einer äußerst spektakulären Fütterung belohnt. Aus technischer Sicht haben die Effektemacher eine prima Leistung abgeliefert, die die Haie in einem guten Licht erscheinen lässt. Zerschunden, blind und monströs ziehen sie ihre Kreise und wirken furchteinflößend real. Wo das Budget investiert wurde, ist an dieser Stelle kaum zu übersehen.
Die Versionen
Der Film „47 Meters Down: Uncaged“ wird in ungekürzter Version veröffentlicht und ist mit einer FSK-Freigabe ab 16 Jahren versehen. Wenn einzelne Körperteile durch die blaue Lagune treiben und effektvolle Schreckmomente für Schnappatmung sorgen, kann man der FSK nur zustimmen.
Das Urteil von Horrormagazin.de
So trüb das Wasser, so durchschaubar der Film: Aufgeregte Mädels, die vor dem bösen Hai fliehen. Ende.
Der offizielle Trailer zum Film "47 Meters Down: Uncaged"
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