Matomo

Bewertung: 5/5 Sterne

Filmkritik Carrie (Remake 2013)

Telekinetisch begabtes Mädchen leidet unter Mutter und Mitschülern. Das gibt Ärger.

Einmal mehr beschäftigen wir uns mit der Frage: Muss das Remake eines Horror-Klassikers sein? In diesem Fall lautet die Antwort: Ja, das war eine gute Idee.

Die Handlung

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Carries Mutti hat den richtig bösen Blick (Foto: 20th Century Fox)

Carrie White ist 15 Jahre alt – und ein Außenseiter. Die Mitschüler mobben sie. Ihre fanatisch-religiöse Mutter hat sie weltfremd aber gottesfürchtig erzogen. Alles, was mit Sexualität zu tun hat, ist Sünde. Kein Wunder, dass ihre erste Periode Carrie völlig aus der Bahn wirft.

Eines Tags bemerkt sie, dass sie telekinetisch begabt ist. Sie kann Kraft ihrer Gedanken Dinge bewegen und sogar Menschen angreifen.

Dann steht der Abschlussball an, und ausgerechnet der süße Tommy Ross lädt sie dazu ein. Carrie weiß nicht, wie es dazu kommen konnte. Doch sie nimmt an und geht mit Tommy dorthin. Doch das hätte sie besser gelassen, denn ein paar Mitschüler führen übles im Schilde.

Filmkritik „Carrie“

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Aus dem Abschlussball wird blutiger Ernst (Foto: 20th Century Fox)

Fans von Brian de Palma werden jetzt wahrscheinlich aufheulen. Doch es ist ganz offensichtlich: Es wurde Zeit, dass das Buch von Horror-Papst Stephen King eine würdige Verfilmung bekommt. Das hat de Palma mit seiner ziemlich überschätzten Version von 1976 nicht hinbekommen. Dieser sogenannte Klassiker wirkt aus heutiger Sicht piefig und verstaubt.

Regisseurin Kimberly Peirce hat ihn fürs Remake kräftig ausgeklopft und auf den neuesten Stand gebracht. Kamera und Effekte sind dynamischer und fetter als damals, vor allem im Finale.

Aber auch inhaltlich hat sich einiges in Richtung neues Jahrtausend getan. Das Mobbing der Mitschüler reicht natürlich bis ins Internet, was für einige ziemlich beklemmende Momente sorgt. Na, und über Klamotten, Musik und Frisuren wollen wir an dieser Stelle gar nicht reden. Doch trotz aller Neuerungen funktioniert die Geschichte noch immer und zeigt einmal mehr, wie zeitlos und fast schon visionär Stephen King damals unterwegs war. Im Grunde ist es ein fast schon stilles Drama um religiösen Fanatismus, Unterdrückung und Außenseitertum. Das Remake erreicht eine enorme psychologische Tiefe und kommt so fast an die Komplexität des Buches heran. Tut mir Leid, liebe Nostalgiker, aber auch in diesem Punkt ist es besser als die alte Verfilmung.

Wie schon de Palma kann Peirce auf einige hervorragende Darsteller zurückgreifen. Die damals 16-jährige Chloë Grace Moretz spielt hemmungslos und bekommt den Wandel vom Verlierer zum Racheengel bestens hin. Im Finale strahlt das kleine, zarte Mädchen eine Aggressivität aus, die nur selten zu finden ist. Noch besser ist allerdings Julianne Moore als Carries furchterregende Mutter. Das ist große Schauspielkunst im völlig fertigen Make-up. Respekt, das muss man erstmal bringen.

Unter den Nebendarstellern sind hingegen einige blasse Typen. Aber das fällt nicht weiter unangenehm auf.

Die Versionen

Die FSK hat „Carrie“ ungekürzt ab 16 Jahren freigegeben. Das geht in Ordnung, denn es gibt einige härtere Szenen, die Zwölfjährige verstören könnten.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Visuell starke und toll gespielte Frischzellenkur für einen abgestandenen Klassiker.

Bewertung: 5/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Carrie (Remake 2013)"

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Über Martin Riggs

Sein Pseudonym hat er von Martin Riggs aus "Lethal Weapon" entliehen, einer seiner liebsten Filmfiguren. In seiner Freizeit widmet er sich leidenschaftlich gern dem Thema Kino, unter anderem allem, was ihm eine Gänsehaut oder ein Lachen beschert.
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