Digitale Einsamkeit ist das zentrale Thema, um das es im aktuellen Horrorfilm „Come Play“ geht. Genau in jener steckt der junge Oliver fest. Glücklicherweise wartet eine besitzergreifende Kreatur bereits auf ihn, die in einer mysteriösen App auf seinem Tablet lauert.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Er spricht nicht und er kommuniziert nur digital mit seiner Umwelt: Der autistische Oliver (Azhy Robertson) ist ein Einzelgänger, dessen beste Freunde Smartphone und Tablet sind.. Egal, ob in der Schule oder Zuhause, wo ihn Mutter Sarah (Gillian Jacobs) betreut, warten die Probleme nur darauf zu eskalieren.
Da kommt die Geschichte von Larry, die Oliver über die App „Misunderstood Monsters“ erfährt, ganz recht. Die Kreatur Larry ist einsam und wünscht sich nichts sehnlicher als einen Freund: „Menschen schauen auf Bildschirme und sind allein“. Nach der ersten virtuellen Begegnung taucht Larry immer wieder auf. Er versucht Oliver zu kontrollieren und ist überall da, wo es Bildschirme gibt.
Das hat natürlich Folgen. Das Monster greift in einer Nachtschicht Vater Marty (John Gallagher Jr.) an und verletzt ihn. Auch Olivers Schulkameraden begegnen dem digitalen Übel. Sarah und Marty beginnen endlich ihrem Sohn zu glauben, als es schon fast zu spät ist. So hilft es auch nicht mehr, alle elektronischen Geräte zu vernichten, um Larry daran zu hindern, dass er Oliver in seine Welt entführt.
Filmkritik „Come Play“
Mit dem Horrorstreifen „Come Play“ folgt ein weiterer erhobener Zeigefinger, dass die digitale Welt eine Teufelssache ist. Wir erinnern uns an Filme, wie „Unknown User: Dark Web„, „You Die“ oder „Bedeviled„. Alle hatten eine durchschnittlich spannende Geschichte: die Gefahr, digital beherrscht zu werden. Bei „Come Play“ tritt Kreatur Larry in den Vordergrund. Regisseur Jacob Chase präsentierte das Monster bereits 2017 in einem Kurzfilm. Optisch erinnert Larry an eine Mischung aus Pumpkinhead (Halloween Monster), E.T. und Slender Man. Und ja, sprechen kann er tatsächlich auch. Doch wie gefährlich und angsteinflößend ist er anschließend dann noch? Zum Schluß will Larry nicht Nach-Hause-telefonieren, sondern nur Freunde-finden. Glück gehabt!
Ansonsten bekommt man mit „Come Play“ kurzweilige Unterhaltung geliefert, auch wenn die Geschichte etwas schräg erscheint. Dazu zählen mitunter sinnfreien Aktionen, wie beispielsweise ein Handy als Hammer zu nutzen, um einen Metallstab von einem Drehstuhl zu entfernen. Dieser Stab soll als Waffe gegen Larry fungieren. Na dann, viel Erfolg.
Spannende Minuten gibt es vereinzelt auch. Dies sind zum Großteil die Katz-und-Maus-Spielchen, wenn die Kreatur in der realen Welt auftaucht. Verstärkt wird das Grauen immer wieder mit sogenannten Jump Scares – also Momente, die durch plötzliche Geräusche erschrecken sollen. Richtig blutig oder brutal wird es an keiner Stelle. Positiv hervorzuheben sind ein paar ungewöhnliche Kameraperspektiven: wenn beispielsweise ein Tablet zertrümmert wird und man das Geschehen aus der Perspektive des Innenlebens mitbekommt.
Eine letzte Sache noch: Bei „Come Play“ gibt es sogar eine Parallele zu „Shaun of the Dead„: die Wortfetzen, die beim Zappen durchs TV-Programm entstehen. Sie ergeben dann wieder einen komplett neuen Sinn. Wir sehen das einfach mal als winzige Hommage an Edgar Wright und Simon Pegg an.
Die Versionen
„Come Play“ trägt das blaue FSK-Siegel und ist ab 16 Jahren freigegeben. Es handelt sich um eine ungeschnittene Version mit einer Laufzeit von 97 Minuten auf Blu-ray.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Unterhaltsamer Digital-Terror mit ein paar guten Ideen, aber durchschnittlicher Handlung.
Der offizielle Trailer zum Film "Come Play"
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