Holla, hier beschert uns Ascot Elite eine interessante, wahrscheinlich längst vergessene Nummer mit beachtlichem Trash-Faktor. Viel davon geht allerdings auf das Konto des Berufs-Durchgeknallten Klaus Kinski. Früher lief der Film in Deutschland auch unter dem Namen „Killerhaus“.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Dr. Karl Gunther (Klaus Kinski) besitzt ein Mietshaus, dessen Wohnungen er jedoch nur an junge, schnuggelige Damen vergibt. Männer lässt er eiskalt abblitzen. Was die Mieter nicht wissen: Gunther kriecht gern durch die Lüftungsschächte und spannt in die Wohnungen. Manchmal lässt er auch ein paar seiner geliebten Ratten durch die Gänge krabbeln (Englisch: Crawl). Und ebenso leidenschaftlich murkst er auch mal die eine oder andere Insassin ab.
Früher, im Dritten Reich, war er ein so genannter Arzt in einem Konzentrationslager. Seitdem ist er davon besessen zu töten. Was er in seinem Haus ganz prima und meist unbehelligt durchzieht.
Bis die Studentin Lori in eines seiner Appartements zieht.
Filmkritik „Crawlspace – Killerhaus“
Okay, die Geschichte mit dem durchgeknallten Vermieter erinnert verdächtig an Alfred Hitchcocks Klassiker „Psycho“. Den Unterschied machen aber zwei Dinge: Einerseits das manchmal schmerzende 80er-Jahre-Ambiente, inklusive Frisurverbrechen, fürchterlicher Jeans-Hosen und … nun sagen wir mal … schwieriger Musik. Das zweite ist Klaus Kinski. Er spielt den hirngeschädigten Ex-Nazi zwar auf Autopilot, aber das kann er eben wie kein Zweiter. Dass er sich obendrein gar nicht mal so stark zu verstellen brauchte, zeigen zwei kurze Extras über die chaotischen Dreharbeiten. Unglaubwürdig ist er tatsächlich nur in jenen Szenen, in denen er den netten, harmlosen Vermieter gibt. Und auch das passt bestens in die Rolle.
Ansonsten hat dieser Psycho-Kram nicht allzu viel zu bieten. Die Spannung bleibt so überschaubar wie das Talent der weiteren Darsteller. Kamera, Beleuchtung und Schnitt mögen damals zwar sorgfältig gewesen sein, locken bei den heutigen Sehgewohnheiten aber auch keine Ratte mehr aus ihrem Lüftungsschacht. Und die paar wenigen Unappetitlichkeiten machen das Ganze noch lange nicht zu einem Slasher. Einzig das beachtlich scharfe Bild der Blu-ray dokumentiert prima, wie fertig Kinski fünf Jahre vor seinem Tod schon ausgesehen hat. Dafür ist der Mono-Ton umso schwächer. Muss das denn bei einem Film aus den 80ern sein?
Die Versionen
Die FSK hat „Crawlspace“ neu geprüft und ab 18 Jahren freigeben. Der Film ist ungeschnitten. Angesichts der nur wenigen Bluteffekte wird die recht hohe Freigabe wohl mit der Nazi-Thematik zu tun haben.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Durchschnittlicher Psycho-Kram – allerdings mit hohem Retro- und Kinski-Faktor.