Der Streifen „Der letzte Exorzismus“ erfreute sich recht großer Beliebtheit. Da lag es nahe, dem Paradox im Titel zum Trotz eine zweite Runde aufzulegen.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Nach den dramatischen Ereignissen, die uns im ersten Teil so plastisch vor Augen geführt wurden, wird die junge Nell in psychisch desolatem Zustand aufgefunden und in ein Krankenhaus eingewiesen. Die Genesung schreitet gut voran, und in einer betreuten Wohngruppe bekommt sie wieder Boden unter die Füße. Alles spricht dafür, dass die Besessenheits-Geschichte lediglich das Produkt einer ausgewachsenen Psychose war, die sie nun wieder im Griff hat. Doch weit gefehlt: Schon bald machen sich wieder seltsame Ereignisse bemerkbar, die bald wieder in die Besessenheit gipfeln.
Filmkritik „Der letzte Exorzismus 2 – Das nächste Kapitel“
Ein Blick in die Internet Movie Database zeigt, dass das Publikum diese Fortsetzung nicht allzu sehr goutiert hat.
Der Grund liegt nahe: Vieles in diesem Film ist gut gemeint aber nicht konsequent genug zu Ende gedacht. Aus vielen Ideen hätte sich weitaus mehr herausholen lassen. Statt der aufgrund des Titels zu erwartenden Besessenheit gibt es immer wieder nur ungute Vorzeichen, aber nichts passiert wirklich. Dies um nur einmal ein Beispiel zu nennen.
Auch ist es ziemlich ungeschickt, sich direkt an den Vorgänger „Der letzte Exorzismus“ zu hängen. Es wäre mit wenigen Handgriffen möglich gewesen, die Story vom ersten Teil abzukoppeln und eigenständig zu erzählen. Das hätte eine zu hohe Erwartungshaltung und damit dieses Feuerwerk an Totalverrissen vermieden.
Ist der Film deshalb schlecht? Keineswegs. Trotz des ungenutzten Potenzials vermag der Streifen solide zu unterhalten und zumindest eine wenn auch recht moderate Spannungskurve zu entwickeln.
Der Anschluss ist gut umgesetzt. Der im Pseudo-Doku-Stil gehaltene erste Teil wird uns zu Beginn in einer kurzen Wirbelmontage zum Besten gegeben und taucht im weiteren Handlungsverlauf nochmal als YouTube-Video auf. Es entsteht also ein stimmiges Gesamtbild.
Auch die Leistung der Hauptdarstellerin Ashley Bell stimmt uns milde. Wir bedanken uns für die unterhaltsame Zeit und reklamieren bei StudioCanal den Verlust einer Tüte Popcorn. Die ist nämlich bei einem der durchaus wirksamen Kastenteufel-Effekte im hohen Bogen durch das Wohnzimmer geflogen. Und wir können – entgegen der allgemeinen negativen Stimmung den Streifen noch im soliden Mittelfeld ansiedeln.
Und noch einen Pluspunkt an StudioCanal: Im zweiten Teil hat der Verleih offensichtlich darauf verzichtet, die Silberlinge mittels Trailer künstlich auf eine Freigabe ab 18 hochzupimpen. Setzen, gibt ein Sternchen.
Die Versionen
Kurz und bündig: Keine nennenswerten Gewaltszenen, keine Kürzungen. 84 Minuten ab 16 Jahre.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Kein Superhit, keine Katastrophe. Akzeptable Unterhaltung auf mittlerem Niveau.