Die Reise der Demeter von Transsylvanien nach Whitby stellt einen der unheimlichsten Abschnitte im 1897 veröffentlichten Roman „Dracula“ von Bram Stoker dar. Unter der Regie von André Øvredal und dem Drehbuch von Bragi F. Schut wird dieses düstere Kapitel nun in „Die letzte Fahrt der Demeter“ auf innovative Weise neu interpretiert. Das Ergebnis ist ein außergewöhnlich gutaussehender und klingender Gothic-Horrorfilm, wie unsere Filmbesprechung beweist.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Die Besatzung der Demeter ahnt nicht, worauf sie sich einlässt, als sie mehrere Holzkisten mit einem Drachenwappen im Hafen von Rumänien verladen. Die einheimischen Hilfsarbeiter reagieren geschockt auf die unheimliche Fracht und weigern sich, ihre Arbeit fortzusetzen.
Kapitän Eliot (Liam Cunningham), der erste nautische Offizier Wojchek (David Dastmalchian) und der Rest der Besatzung betrachten dieses Verhalten als reinen Aberglauben und setzen dennoch die Segel, in der Hoffnung, eine großzügige Prämie zu erhalten, wenn sie England rechtzeitig erreichen.
Die Fahrt läuft allerdings alles andere als nach Plan. Bereits zu Beginn wird das mitgeführte Vieh tot im Frachtraum mit aufgerissener Kehle aufgefunden. Der neue Schiffsarzt Clemens (Corey Hawkins) vermutet, dass es sich um Bissspuren handelt. Als im Anschluss dann eine mysteriöse Mordserie die Besatzung heimsucht, wird klar, dass sich an Bord der Demeter noch etwas anderes befindet – etwas Mächtiges, und es ist hungrig.
Filmkritik “Die letzte Fahrt der Demeter”
Die Figur des Grafen Dracula hatte bereits unzählige Auftritte auf der großen Leinwand, doch die Erzählung seiner Überfahrt verleiht diesem Vampirfilm auf kreative Weise eine neue Facette. André Øvredal (Regie) schuf mit „Die letzte Fahrt der Demeter“ einen beeindruckenden und zugleich klassischen Horrorfilm mit Gothic-Elementen. Schon im Prolog erzeugt die Filmmusik von Bear McCreary eine gespenstisch-metaphysische Atmosphäre, die sich durch die gesamte Handlung zieht.
Das Szenario an Bord des Schiffes und das Sounddesign verleihen dieser Stimmung zusätzlich einen beklemmend klaustrophobischen Charakter. Der Graf selbst erscheint nicht als eleganter Vampir in menschlicher Gestalt, sondern als fledermausartiges, dämonisches Wesen, das in den dunklen Ecken des Schiffes lauert. Durch die genannte filmästhetische Gestaltung bleibt der Spannungsbogen konstant auf hohem Niveau. Plötzliche Schreckmomente werden nur sehr vereinzelt, jedoch gezielt eingebunden. Einzig der Gruselfaktor könnte etwas intensiver sein, jedoch wirkt dies wie die Suche nach dem Haar in der Suppe. „Die letzte Fahrt der Demeter“ ist zweifellos ein rundum gelungener Horrorfilm mit fantastischer Ausstattung und einem ausgezeichneten Cast.
Bemerkenswert ist, dass „Die letzte Fahrt der Demeter“ trotz eines geschätzten Budgets von lediglich etwa 45 Millionen Dollar* eine Produktion auf Blockbuster-Niveau bietet. Kostüme, Set-Design, Technik und Spezialeffekte zeugen von hoher Qualität. Umso bedauerlicher ist es, dass der Film an den Kinokassen nicht die erwartete Resonanz erhielt.
Nun jedoch kann „Die letzte Fahrt der Demeter“ als echter Geheimtipp für das Heimkino entdeckt werden. Besitzer einer Surroundanlage werden zudem feststellen, dass der Film auf Blu-ray mit fabelhafter Bild- und Tonqualität beeindruckt. Auf der Dolby-Atmos-Tonspur ächzt und knarzt das Holz des Schiffes nur so. Herrlich!
*https://www.imdb.com/title/tt1001520/reference/
Die Versionen
“Die letzte Fahrt der Demeter” erscheint mit einer Laufzeit von 118 Minuten und ist ungeschnitten. Die teils blutigen Vampirangriffe rechtfertigen die FSK-Freigabe ab 16 Jahren.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Eine kreative Neuinterpretation der Graf-Dracula-Geschichte! Regisseur André Øvredal schafft damit einen ausgezeichneten Blockbuster-Horrorfilm, der eine äußerst originelle Bereicherung für das Vampirgenre darstellt.
Der offizielle Trailer zum Film "Die letzte Fahrt der Demeter"
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