Der Thriller um eine zwangsläufige Fahrstuhlgemeinschaft bietet eine gute Geschichte und passable Spannung. Dafür krankt er aber an einer ganz anderen Stelle.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Es ist schon eine bunte Gesellschaft, die in einem Fahrstuhl das Hochhaus hinauf zu einer Firmenparty fahren will: ein Komiker mit Platzangst, zwei Wertpapierhändler, ein Wachmann, eine verwitwete Anlegerin, eine Fernsehreporterin und eine hübsche, schwangere Frau. Das Haus gehört dem Finanzmagnaten Henry Barton, der zusammen mit seiner verzogenen Enkelin Madeline ebenfalls mit dabei ist.
Um den großmäuligen Komiker zu ärgern, drückt das kleine Biest prompt den Not-Aus-Knopf. Der Fahrstuhl bleibt stecken und rührt sich nicht mehr von der Stelle. Das wäre grundsätzlich nicht allzu schlimm. Allerdings stellt sich bald heraus, dass die Witwe einen Anschlag auf Firmenboss Barton geplant hatte. Bevor sie mehr erzählen kann, stirbt sie an einem Herzinfarkt.
Hat sie also eine Bombe am Körper? Und wenn ja, ist sie scharf? Die Zeit läuft. Der Sicherheitsdienst pennt, der Pannendienst steckt im Stau. Und die Leute drehen langsam durch.
Gibt es noch Rettung?
Filmkritik „Elevator“
Ein steckengebliebener Fahrstuhl ist ein feiner Ort, um grauenvolle Kammerspiele zu inszenieren. Gern denken wir hier an „Abwärts“ mit Götz George und Hannes Jaenicke aus dem Jahr 1984 zurück.
Auch dieser kleine Reißer bietet ein gut konstruiertes Konfliktpotenzial mit einer ordentlichen Portion Gesellschaftskritik. So führen sich die Wertpapierhändler zunächst so egozentrisch auf, wie wir es von der Branche gewohnt sind. Der ach so humorvolle Komiker erweist sich als unwitziger aber dafür zynischer Rassist. Und die Witwe hat einen wirklich guten Grund für ihr Attentat.
Diese interessante Geschichte zieht Drehbuchautor Marc Rosenberg recht gut bis zum Ende durch. Trotz einiger Logiklöcher, die größer sind als ein Fahrstuhlschacht. Leider wirkt das Ende ein wenig schwach auf der Brust, eine knallige Schlusspointe suchen wir vergebens. Aber immerhin vergeigt es Rosenberg nicht komplett, wie etwa die Macher des Fahrstuhl-Geister-Reißers „Devil“.
Dagegen haben wir hier ein ganz anderes Problem: die schwachen Darsteller. Im Vergleich zu Götz George wirken sie wie ein handgekurbelter Paternoster im Vergleich mit einem Hightech-Aufzug. Glaubhaft ist keiner von ihnen zu keiner Zeit. Damit können sie auch die psychische Härte der Situation nicht transportieren. Auch die arg wechselhaften – manchmal etwas überkonstruiert wirkenden – Stimmungen in der Kabine können sie und die ziemlich käsige Regie uns nicht nachvollziehbar vermitteln.
Die Versionen
Das Kabinendrama ist ungeschnitten ab 16 Jahren freigegeben. Das geht durchaus in Ordnung, obwohl es nur zwei etwas blutigere Szenen gibt.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Interessanter Fahrstuhlthriller mit Darstellern auf Keller-Niveau.