Es hätte so schön werden können: Man versammle eine Gruppe guter Schauspieler vor einer authentischen Kulisse und verfilme ein originelles Science-Fiction-Script. Doch dann passiert wieder jener Fehler, den viele deutsche Filme haben.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Starforscher Geoff Burton kommt an ein Genetik-Institut in Dresden. Vor Jahren starb sein Sohn kurz nach der Geburt an einem rätselhaften Gendefekt. Seitdem will Burton diese Krankheit finden und besiegen.
In Dresden trifft er Rebekka, mit der er mal Labor und Bett geteilt hat. Sie hat ein Gen entdeckt, das den kompletten Körper regenerieren kann. Doch es hat zurzeit noch einen Fehler: Es ist tödlich.
Nachdem sich auch noch ein karrieresüchtiger Kollege ihre Forschungsergebnisse unter den Nagel reißt, wird es Burton zu bunt. Auch er schreckt nicht vor unkonventionellen Methoden zurück.
Filmkritik „Errors of the Human Body“
Es ist das übliche Problem von Filmen, in denen Superhirne eine Sinnkrise bekommen, immer weiter forschen und damit Unheil auslösen: Der Hauptakteur ist unsympathisch. Spätestens nach einer guten halben Stunde haben wir eine gesunde Abneigung gegen Starforscher Burton entwickelt. Und fragen uns, was um Himmels Willen Rebekka an dieser dauermiesgelaunten Laborratte nur findet. Damit wird auch die ganze drum herum gestrickte Liebesgeschichte unglaubwürdig. Überflüssig war sie von Anfang an. Die Balzereien, Problemereien und Eifersüchteleien bremsen den Film immer wieder aus und machen ihn langatmig.
Überhaupt fehlt es für einen knackigen Wissenschaftsthriller zu sehr an echten Gänsehautmomenten. Momente, in denen uns Übles schwant oder in denen ein unangenehmer, glühend heißer Groschen fällt. Stattdessen plätschert alles eher bieder und spannungsarm vor sich hin. Das ist was für Berlinale-Zuschauer, nicht für Thriller-Fans. Müssen deutsche Filme eigentlich immer so sein?
Bis es endlich zur Schlusspointe kommt. Die ist wenigstens gelungen. Mehr verraten wir hier nicht.
Das klingt jetzt vielleicht alles etwas allzu heftig. Denn der Film hat auch seine Stärken, vor allem inhaltlich. Er packt ein heikles Thema – den Preis für die Forschung und die Grenzen der Biotechnologie – beherzt und kompetent an. Die Kulisse von Dresden sorgt für die glaubhafte Umgebung. Die Geschichte ist trotz ihrer Schwächen durchaus originell, zumindest der wissenschaftliche Teil. Und Karoline Herfurth ist immer ein Hingucker. Insgesamt also okayer Durchschnitt.
Die Versionen
Die FSK hat den Film ungeschnitten ab 12 Jahren freigegeben. Warum auf der DVD-Hülle die 16 prangt, wissen wir nicht. Kann nur am Bonusmaterial liegen.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Ein Film zum Genen – ambitionierter Bio-Thriller, der an akuter Spannungsarmut leidet.