Aufgepasst! In diesem Kino laufen Horrorfilme nicht nur auf der Leinwand ab. Hier zeigt sich ein aktiver Robert Englund (Freddy aus „A Nightmare on Elm Street“) in der Hauptrolle, der aus Protest seinen eigenen Film dreht. Ob das mal gutgeht?
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Als degradierter Filmvorführer muss Stuart (Robert Englund) nun Popkorn an der Kinokasse verkaufen. Schließlich hat er sich geweigert, eine Weiterbildung zu besuchen, um die aktuelle Videotechnik bedienen zu können. 25 Jahre Berufserfahrung reichen dafür leider nicht aus.
Stuart hat es gehörig satt, wie ihn sein Chef (Malachi Kirby) herumkommandiert. Sein teuflischer Plan sieht vor, dass er freiwillig die Mitternachtsvorstellung übernimmt. Natürlich ganz zum Zweck seines Filmprojekts. Die perfekten Hauptdarsteller sind auch schon gefunden. Allie (Emily Berrington) und Martin (Finn Jones) haben ihr drittes Date. Jetzt wollen sie sich zusammen den Horrorklassiker „The Hills Have Eyes II“ von Wes Craven anschauen. Und im Kinosaal ein bisschen fummeln.
Die Filmvorführung, oder besser gesagt, die Filmaufnahme beginnt.
Filmkritik „Final Cut – Die letzte Vorstellung“
„Ja toll“, hören wir uns noch sagen, „wieder mal ein Film mit Robert Englund“. Den ehemaligen Freddy-Krueger-Darsteller hatten wir das letzte Mal im eher durchschnittlichen „Jack Brooks: Monster Slayer“ gesehen. Leider fällt das Ergebnis bei „Final Cut – Die letzte Vorstellung“ nicht groß anders aus. Auch hier geht der Geschichte viel zu schnell die Luft aus. Dabei fängt alles vielversprechend an. Urgestein Englund passt perfekt auf die Rolle eines passionierten Filmvorführers. Sein teuflisches Grinsen kann er sich dabei nicht verkneifen – es gehört schließlich zu seinem Markenzeichen.
Etliche Kommentare wie beispielswiese „ein Überbleibsel aus längst vergangenen Zeiten“ zeigen, dass sich der Film selbst nicht ganz ernst nimmt. Und das ist gut so. Zudem wird die heutige, schnelllebige Zeit, thematisiert und kritisiert – Stichwort: Dialog um das richtige Bildformat.
Auch einige Fingerzeige auf Klassiker aus der Filmgeschichte sind unübersehbar. Das Kinogebäude erinnert etwas an „Shining“. Die Befehle, die Stuart über die Monitore schickt, lassen einen Tick „SAW“ hervorgucken. Und die Kameraeinstellung zu den Türen mit den kreisrunden Fenstern kommt auch in „Halloween H20“ vor. Abgerundet wird das Ganze, als zur Kinovorstellung Wes Cravens „The Hills have Eyes 2“ läuft. Und hier schließt sich quasi ein kleiner Kreis: Immerhin machte Craven mit dem ersten „Nightmare on Elm Street“ Englund 1984 zum Star.
Was inhaltlich ganz imposant klingt, ist leider nicht ganz optimal umgesetzt. Auf der einen Seite sorgt die Kombination von Überwachungskamera-, Camcorder- und Monitorbildern für Abwechslung. Auf der anderen Seite passiert einfach zu wenig. Weder Gruselmomente noch großes Blutvergießen gibt es. Okay, ein Mord – aber der wird zig Mal wiederholt gezeigt.
Vielleicht war das aber auch die Intention von Regisseur Phil Hawkins, mal einfach nicht im Strom der triefenden Horror-Blockbuster zu schwimmen. Blöd nur, dass er es bis zum Schluß wirklich durchzieht. Denn wir haben auf ein geniales Finale mit dem großen Ahhh-Effekt gewartet. Doch daraus wurde nichts. Vielmehr entwickelt sich die Geschichte zu einem Krimi mit der Zeit. Ob und wann der Schuldige gefasst wird, ist dann eigentlich gar nicht mehr so interessant.
Die Versionen
Wenig Gewalt, kaum Blut – die FSK entschied sich für eine Freigabe ab 16 Jahren. Korrekt.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Halb Krimi halb Sozialkritik. Seichte Unterhaltung ohne viel Horror.