Mit „Final Cut of the Dead“ (OT: Coupez!) kommt im Januar nächsten Jahres eine Horrorkomödie aus Frankreich der etwas anderen Art in die Kinos. Es handelt sich dabei um eine Neuverfilmung des japanischen Originals von 2017. Dabei geht es gar nicht so sehr um den Grusel vor der Kamera, sondern eher was sich dahinter abspielt. Unsere Filmkritik dazu gibt es im folgenden Beitrag. Aber Achtung: Spoilergefahr!
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Eine junge Frau (Matilda Lutz) wird von einem Zombie (Finnegan Oldfield) angefallen. Er will sie beißen. Sie wehrt sich. Doch plötzlich wird die Szene unterbrochen und der Regisseur tritt vor die Kamera. Er fängt an, die Schauspieler zu kritisieren, zu beschimpfen und schließlich eskaliert die Situation. Der Regisseur wird sogar handgreiflich. Im nächsten Moment verlassen die beiden Schauspieler das Set und gehen zurück zur Maskenbildnerin (Bérénice Bejo). Dort erfahren sie von einer Legende, dass hier früher einmal Experimente an Toten durchgeführt wurde. Damals zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges. Die Unterhaltung wird jäh unterbrochen und ein scheinbar echter Zombie attackiert die Filmcrew.
Rückblende – einige Monate vorher. Regisseur Rémi (Romain Duris) lässt sich überreden, einen Low-Budget-Horrorfilm für einen japanischen Fernsehkanal zu drehen. Zusammen mit den Auftraggebern und seinem Produzenten Mounir (Lyes Salem), bereitet er ein erstes Treffen mit den Schauspielern und der Filmcrew vor. Schon hier bekommt Rémi zu spüren, dass es kein einfacher Job werden soll. Vor allem die strikten Vorgaben aus Japan sorgen für einen impulsiven Auftakt. Doch nach einigem Hin und Her starten die Filmaufnahmen wie geplant. Das Besondere daran: der Film soll aus einer einzigen Plansequenz bestehen und live gesendet werden.
Filmkritik „Final Cut of the Dead“
Es kann einen schon etwas irritieren, wenn man bei „Final Cut of the Dead“ nur die erste halbe Stunde betrachtet. Die Schauspieler zeigen sich häufig zerstreut oder abgelenkt, der Humor wirkt teilweise sehr lahm oder übertrieben und auch die ganze Atmosphäre spielt eher auf Amateurliga-Niveau. Selbst Erbrochenes, Dauer-Durchfall und üppiges Kunstblut wollen nicht so recht für Stimmung sorgen.
Doch was uns Regisseur Michel Hazanavicius („The Artist“) da noch verheimlicht, ist die Tatsache, dass der richtige Film eigentlich erst danach anfängt. Und das klappt überraschenderweise wunderbar. Hazanavicius zeigt uns die facettenreichen Charaktere, die sich hinter den Darstellern verbergen. Er macht sie sympathisch, sorgt für Erklärungen und bringt sogar den typisch französischen Humor zurück. Zwar hat das Ganze dann nicht mehr viel mit einem Horrorfilm zu tun, ist aber trotzdem amüsant und unterhaltsam.
Verglichen mit dem Original („One Cut of the Dead“) aus dem Jahr 2017 fehlt dem Remake „Final Cut of the Dead“ allerdings die Ernsthaftigkeit. Vor allem, wenn es darum geht, dass da draußen tatsächlich echte Zombiemonster herumlaufen sollen. Das nimmt man ihm zu keiner Zeit wirklich ab. Zudem ist die Neuverfilmung deutlich übertriebener und auch die Dialoge haben deutlich mehr politische Floskeln. Unnötig wie wir finden.
Die Versionen
Die Horrorkomödie „Final Cut“ – so lautet der internationale Titel – war der Eröffnungsfilm in Cannes 2022. Er läuft 110 Minuten. Eine FSK-Einstufung liegt derzeit noch nicht vor, wird aber wahrscheinlich ab 16 Jahren sein. Der Film soll ab dem 19. Januar 2023 16. Februar 2023 in Deutschland im Kino anlaufen.
Das Urteil von Horrormagazin.de
In Summe ist „Final Cut of the Dead“ kein schlechter Film, wenn man ihn komplett betrachtet. Wer eine unterhaltsame Komödie im Zombieumfeld mag, sollte zugreifen. Horror- und Zombiefans könnten vermutlich enttäuscht sein.
Der offizielle Trailer zum Film "Final Cut of the Dead"
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen