Irgendwann ist es Zeit, loszulassen! Doch die Geister der Vergangenheit haben sich im kanadischen Grusler „Frontiers“ in ihrem Domizil hartnäckig eingenistet.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Diane (Pascale Bussières) lebt mit ihrer Tochter Sarah (Mégane Proulx) abgelegen von der restlichen Gemeinschaft des Dorfes auf einer Farm. Nach dem schrecklichen Unfalltod ihres Mannes zieht sich Diane immer weiter zurück und leidet zudem unter heftigen Panikattacken. Die Nachrichten von flüchtigen Sträflingen oder das Erscheinen von Wilderern vereinfachen ihre Situation keineswegs. Nur mit zahlreichen Vorhängeschlössern und Sicherheitsmaßnahmen versucht sie das Böse der Welt von sich fernzuhalten.
Doch egal, was Diane auch tut: Regelmäßig stehen Schrank- und Haustüren offen. Bedroht sie jemand? Spielen Fremde in ihrem Haus Streiche? In ihrer Verzweiflung steigert sie sich in die Annahme hinein, dass sie von einem Geist verfolgt wird. Trotz gutem Zureden ihrer Schwestern Carmen (Christine Beaulieu) und Julie (Marilyne Castonguay) sowie ihrer Mutter Angèle (Micheline Lanctôt) bleibt Diane bei ihrem Standpunkt: Eine übernatürliche Macht will etwas von ihr.
Filmkritik „Frontiers“
Philosoph Immanuel Kant wusste schon: „Die Freiheit des einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt“. So ähnlich verhält es sich auch mit Grenzen. Wo eine endet, beginnt eine neue. Ob Ländergrenze, Eigentum oder Sphäre: Sobald die trennende Linie überschritten wird, droht Ärger. Mit dieser Grundlage spielt Regisseur und Drehbuchautor Guy Édoin in seinem Thriller auf verschiedenen Ebenen und beschwört damit eine permanente Bedrohung herauf. Das paranoide Verhalten von Diane schürt das Feuer.
Zum Ausbruch kommt es jedoch nie. Stattdessen werden neue Gründe geliefert, mit der die Atmosphäre verdichteter wird. Im Laufe des sehr ruhig erzählten und dialoglastigen Films entwickelt sich dieser Zustand für die Zuschauer zu einem eher unbefriedigenden Gefühl. Der Drama-Teil nimmt zu viel Raum ein und drängt das Fantastische in den Hintergrund. Wenn sich die dann endlich Hoffnung zeigt, dass die Warterei ein Ende findet, verpufft der vorbereitete Effekt. Dass „Frontiers“ keinesfalls ein actiongeladener Streifen ist, wie das Plakat vermuten lässt, oder mit Gruselmomenten aufwartet, wie die Schranktüren schnell hoffen lassen, sollte man wissen!
Denn die ständige Hoffnung, es könnte innerhalb dieser Genre-Grenzen spannend werden, wird nie erfüllt. Stattdessen erzählt die Geschichte einen tragischen Verlauf einer kaputten Familie, die an dem Verlust geliebter Menschen zerbrechen. Zweifellos eine berührende Geschichte, doch innerhalb der Genre-Erwartungen ist das Ergebnis frustrierend.
Ob Drama, Horror oder Grusel: Tatsache ist, dass die schleppende Handlung sich zu sehr auf die Stimmung verlässt. Eine bedrückende Ausgangslage und die graue und einsame Umgebung muss keineswegs ausschließlich in zahlreichen langsamen Einstellungen transportiert werden. Es braucht auch etwas Aktionen und Herausforderungen der Figuren, um die Geschichte in diesem Szenario spannend zu halten. Sonst bleibt am Ende nur ein grauer, leiser Film.
Die Versionen
Wir haben den Film auf dem Fantasy Filfmfest 2023 gesichtet. Aufgrund der Tatsache, dass „Frontiers“ noch keinen deutschen Verleih gefunden hat, wurde der Film ohne FSK-Freigabe gezeigt.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Drama statt Gänsehaut: „Frontiers“ verliert sich zwischen den Genres und zielt an den Erwartungen vorbei. Auch innerhalb seines Hauptfokus weckt die dramatische Familiengeschichte kaum Emotionen, sondern setzt viel Geduld voraus.
Der offizielle Trailer zum Film "Frontiers"
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