Dieser Werwolf-Thriller punktet mit guter Atmosphäre und einer hübschen Geschichte. Wäre der Film nur etwas pfiffiger und vor allem schneller geworden.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Tomás kehrt in sein Heimatdorf Arga zurück, um ein Buch zu schreiben. Es wäre sein zweites, das erste war ein schwer verdauliches Kunstobjekt, das kaum jemand gelesen hat. Aber was soll’s? Schriftsteller ist Schriftsteller.
Doch schon am zweiten Tag ist es mit der Herzlichkeit der Dorfbewohner vorbei. Sie fesseln Tomás und wollen ihn in einem alten Haus einem Monster opfern, das dort umgeht. Tomás entkommt und will herausfinden, was zum Vollmond überhaupt los ist.
Was er herausfindet, erklärt den Groll der Dorfbewohner bestens. Eine seiner Vorfahrinnen, eine Gräfin, hatte einst einen durchreisenden Zigeuner vergewaltigt (!), um schwanger zu werden. Anschließend ließ sie das gesamte Zigeunervolk abmurksen. Doch die Frau des Vergewaltigten schaffte es kurz vor ihrem Tod, die Gräfin zu verfluchen. Deren Sohn sollte mit zehn Jahren zum Werwolf werden. Seitdem spukt Tomás’ Vorfahre als haariges Ungetüm durch Dorf und Heide. Und die Dörfler können den Fluch nur loswerden, wenn sie das Blut eines Nachkommen hundert Jahre später an einem ganz bestimmten Tag opfern. Und der war gestern.
Filmkritik „Game of Werewolves – Die Jagd beginnt“
Der deutsche Titel ist natürlich mal wieder Blödsinn. Im Original heißt der Film viel treffender „Lobos de Arga“ (Wölfe von Arga). Gespielt wird hier nicht und gejagt auch nicht so richtig, und vermutlich wollten sich die Erfinder nur an den schönen Google-Suchbegriff „Game of Thrones“ dranhängen. Na, immerhin tauchen tatsächlich ein paar Werwölfe auch. Und die sehen auch gar nicht so übel aus.
Was auch für den Rest des Films gilt. Tatsächlich fühlen wir uns bei Optik, Ausstattung und Atmosphäre in einen schönen alten Horrorschinken aus den 60er Jahren versetzt. Vieles knarzt und knirscht, Nebel wabert, und die Wölfe sind sehr gut geraten – äußerst pelzig und trotzdem furchterregend. Dem steht auch die Geschichte nicht nach. Wir erleben eine angenehm spinnerte und irgendwie originelle Land-Ei-Moritat. Ein bisschen Hui-Buh, ein bisschen Hokus-Pokus und Vollmond-Poesie – das passt schon.
Was das alles aber wieder kräftig reinreißt, ist die Gangart des Films. Hier ist irgendwie alles langsam: die Dialoge, die Gedanken der Hauptdarsteller, die ganze Erzählweise. Und von der mehr als hausbackenen Action-Sequenz, in der unsere Helden gegen die Wölfe kämpfen, wollen wir gar nicht reden. Die ist für unsere heutige Zeit schon ziemlich peinlich.
Sicherlich gibt es ein paar wirklich drollige Szenen, aber die allein machen noch lange keine Horrorkomödie. Dazu müssen entweder die Dialoge außerordentlich gut sein (sind sie nicht). Oder es muss flott zugehen mit einer Portion Slapstick (gibt es nicht). Oder es gibt anderweitig ein paar gute Pointen (leider zu wenig).
Die Versionen
Die FSK hat „Game of Werewolves“ ab 16 Jahren ungeschnitten freigegeben. Das geht in Ordnung. Von einem Splatterfeuerwerk kann keine Rede sein, aber ein paar Härten gibt es schon.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Gewollt aber nicht gekonnt – langsamer Wolf-Heuler mit immerhin schicker Optik und Lokalkolorit.
Der offizielle Trailer zum Film "Game of Werewolves – Die Jagd beginnt"
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