Und wieder hat irgendwer irgendwo viel Filmmaterial gefunden, das ein naseweises Reporterteam mal verloren hat. Diesmal sucht es nach einem Menschenfresser. Und findet ihn.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Vier junge Leute reisen in die Ukraine. Im Gepäck haben sie Kamera, Stativ und Scheinwerfer, denn sie wollen einen Dokumentarfilm drehen. Darin wollen sie der Legende auf den Grund gehen, dass es in der Ukraine einen legendären Menschenfresser gegeben haben soll. Einen? Quatsch! Wegen einer historischen Hungersnot, ausgelöst durch Josef Stalin, sollen gleich ganze Dörfer übereinander hergefallen sein. Aber der Schlimmste von ihnen war wohl Andrej Chikatilo.
Die Amateurreporter mieten eine lokale Dolmetscherin und einen ortskundigen und trinkfesten Führer und fahren hinaus auf ein altes, verlassenes Gut, auf dem Chikatilos Geist spuken soll. Mit dabei ist auch ein Medium, das Kontakt knüpfen soll. Im Rahmen einer Séance gelingt das auch ziemlich gut. Leider, möchte man sagen, denn der beschworene Geist ist ziemlich stinkig und lässt die sechs Leute nicht mehr fort. Ist er wirklich der Menschenfresser? Und was hat er vor?
Filmkritik „Ghoul – Die Legende vom Leichenesser“
„The Blair Witch Project“ lässt freundlich grüßen. Wir haben ein neugieriges und selbstbewusstes Reporterteam, das osteuropäische Hinterland, sehr wenig Licht und sehr viele krisselige Bilder. Zwischendurch wackelt die Kamera, dass einem schlecht werden kann. Und natürlich sind die Taschenlampen immer im falschen Augenblick kaputt oder zeigen in die verkehrte Richtung. Soweit, so bekannt.
Aber nach all den öden und unbeholfenen Blair-Witch-Kopien gehört „Ghoul“ eindeutig zu den besseren Vertretern dieses sogenannten Found-Footage-Genres. Das ganze Ambiente ist sehr spannend aufgebaut und wirkt verdammt echt (zumindest wenn man sich die dünne deutsche Synchro schenkt), und die Schockeffekte sind ziemlich gut platziert. Die Geschichte ist, sofern vorhanden, nachvollziehbar (hier riecht es übrigens ganz stark nach „Tanz der Teufel“), und die handelnden Figuren stellen sich nicht allzu dämlich an.
Aber gerade den eingangs erwähnten Trick mit den Taschenlampen und ihren unglaublich engen Lichtkegeln erhebt Regisseur Petr Jákl geradezu zur Kunstform. Das ist aber Fluch und Segen zugleich. Denn was bei den einen eine irre hohe Spannung erzeugt, macht die anderen wiederum einfach nur wahnsinnig und lässt sie entnervt nach dem Ausknopf fingern.
So richtig zum Verhängnis wird Jákl aber ein ganz anderer Kunstgriff. Denn er konnte es sich nicht verkneifen, die Huch-Schockeffekte (Deutsch: Jump-Scares) mit lauten, künstlichen Geräuschen zu untermalen. Das lässt zwar immer wieder schön zusammenzucken, konterkariert aber das ganze als ach so real und dokumentarisch angelegte Filmgerüst. Übrigens ebenso wie der auf Schocks ausgerichtete Schnitt. War das wirklich nötig?
Die Versionen
Im Gegensatz zum „Blair Witch Project“ gibt es in diesem Film ein paar Bluteffekte zu sehen. Das rechtfertigt die FSK-Freigabe ab 16 Jahre absolut. Ungeschnitten.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Gut gefunden – mal nervender, aber meist nervenzerrender Schocker aus Osteuropa.
Der offizielle Trailer zum Film "Ghoul – Die Legende vom Leichenesser"
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