2006 wurde der Slasher „Hatchet“ als Geheimtipp gehandelt. Als „Old School American Horror“ bezeichneten ihn die Macher selbst. Aber was damals funktioniert hat, muss heute nicht mehr unbedingt gut sein. Mit seinem vierten Teil versucht Regisseur Adam Green wieder ursprünglichen Schwung reinzubringen und betitelt den Film ganz einfach mit „Victor Crowley“.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Andrew Young (Parry Shen) hat das Crowley-Massaker vor knapp zehn Jahren überlebt. Um mit den Ereignissen abzuschließen, hat er sogar ein Buch veröffentlicht. Zur Promotion tingelt er durchs Land und tritt ab und zu in Talk-Sendungen im Fernsehen auf. Doch das läuft nicht ohne Zwischenfälle. In der „Sabrina Show“ wird Andrew von seiner Ex-Frau (Krystal Joy Brown) interviewt und vor laufender Kamera bloßgestellt.
Während der anschließenden Autogrammstunde fragen drei Mittzwanziger Andrew, ob er deren Filmprojekt über das Crowley-Massaker unterstützen möchte. Andrews Managerin hat aber schon etwas anderes vor: Für eine Million Dollar Gage soll er noch einmal an jenen Ort zurück, der ihn vor Jahren fast das Leben gekostet hätte.
Während der Anreise stürzt der Privatjet ab. Im Sumpf treffen die Überlebenden auf das Filmteam, das in dieser Gegend ihren Trailer aufnehmen wollte. Und zu guter Letzt gesellt sich noch der Killer Victor Crowley höchstselbst dazu.
Filmkritik „Hatchet 4: Victor Crowley“
Mit Chase Williamson („John Dies at the End“), Parry Shen („Hatchet“) und Kane Hooder („Freitag, der 13.“) hat Filmemacher Adam Green einige Horror-Profis mit im Team. Auch dass er beim vierten Teil des Hatchet-Franchise wieder selbst das Drehbuch schrieb und Regie führte, lässt im ersten Moment Gutes hoffen. Rausgekommen ist aber dann doch nur ein Slasher, in dem es abgetrennte Gliedmaßen, literweise Kunstblut und kaum Handlung gibt. Letzteres war jedenfalls noch nie eine Stärke bei irgendeinem Hatchet. Und somit ist auch dieser Teil wieder nichts für anspruchsvolle Horror-Gourmets.
Zum Glück vergisst Green nicht die etlichen Portionen Humor. Auch wenn man sich immer wieder fragt, warum die einzelnen Personen das tun, was sie tun, bleibt der Film recht oberflächlich. Spannung? Fehlanzeige. Wir wissen ja schon, was beziehungsweise wer kommen wird …
… und zwar Victor Crowley. Und der wird etwas langweilig in Szene gesetzt. Keine Ankündigung, keine Maskeraden, nix. Genauso die Spezialeffekte. Die sind plump und eher von durchschnittlicher Qualität. Wie auch schon früher, orientieren sich die Effekte in Richtung Gore – für Fans dieses Genres vollkommen okay. Ansonsten gibt es keine lange Aufwärmphase, und die ersten Protagonisten werden hingemetzelt. Das alles passiert wie eh und je im Sumpf. Der Gag mit dem Smartphone ist vielleicht das einzige, das man so noch nicht gesehen hat. Daher wünschen wir uns für den 5. Teil – der sicherlich schon in Planung ist – einfach mal einen neuen Regisseur für das Thema. Der Sumpf von Honey Island hat definitiv noch mehr zu bieten, als das hier.
Die Versionen
Hier geht es hart zur Sache. Entsprechend ist „Hatchet 4: Victor Crowley“ auch erst ab 18 Jahren freigegeben. Und das ungeschnitten.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Tatkräftiger Arbeitseinsatz für Victor mit viel Blut aber wenig Hirn.