Eine Frau sieht rot: Im dritten Teil des Rape-&-Revenge-Remakes geht es zum Glück mehr um Rache als um Vergewaltigung. Mitproduziert hat übrigens der Regisseur des 1978er Originals, Meir Zarchi.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Auch Jahre nach ihrer brutalen Vergewaltigung in Teil 1 und der wenig zimperlichen Rache an ihren Peinigern leidet Jennifer Hills (Sarah Butler) an den Folgen. Unter neuer Identität lebt sie mittlerweile in Los Angeles und hat sich einer Selbsthilfegruppe angeschlossen. Dort lernt sie Maria (Jennifer Landon) kennen. Die Frauen freunden sich an.
Als Maria ermordet wird und der Täter ungeschoren davonkommt, nimmt Jennifer das Gesetz in die eigene Hand. Auch bei anderen Teilnehmern ihrer Selbsthilfegruppe gibt es Taten, die bisher ungesühnt blieben. Jennifer hilft.
Kritik „I Spit on your Grave 3“
Rape-&-Revenge-Filme (Deutsch: Vergewaltigung-und-Rache-Filme) sind so eine Sache. Wir sparen uns hier die Grundsatzdiskussion, ob es wirklich ein eigenes Genre mit diesem Namen geben sollte. Mit gutem Willen können wir den Filmen bescheinigen, Frauen zu zeigen, die sich aus ihrer Unterdrückung befreien und gegen die männliche Herrschaft in der Gesellschaft stellen.
Für den dritten Teil der mit dem Remake 2011 gestarteten Grave-Reihe konnten die Produzenten wieder Sarah Butler als Hauptdarstellerin gewinnen, die sich in weiser Voraussicht vom missratenen zweiten Teil zwei ferngehalten hat. Herausgekommen ist ein Film, der sich ganz auf die Hauptfigur und deren zerstörte Psyche konzentriert. Jennifer Hills ist ein nervliches Wrack, das sich auf einen Rachefeldzug gegen Männer begibt.
Da stört es dann auch nicht, dass sie ausgerechnet in dem Teil der Stadt wohnt, in dem fast alle Männer miese Typen mit finsteren Absichten sind. Jennifer steht am Rande des Wahnsinns, immer wieder hat sie Gewaltfantasien, die die Grenzen zur Realität verwischen. Sarah Butler macht eine gute Figur in der Rolle, auch wenn sie teils an ihre schauspielerischen Grenzen gerät.
Die Inszenierung ist stimmig, die Schauplätze sind düster und heruntergekommen. Die Handlungs-Verlagerung tut dem Film gut. Auch die Racheakte haben es in sich. Wobei dem Film zugutekommt, dass er den Vergewaltigungs-Aspekt der Vorgänger beinahe ganz ausblendet. Dem Sujet entsprechend ist das ganze natürlich nicht als Horrorfilm zu bezeichnen, sondern eher als Thriller.
Doch an dieser Stelle noch ein paar Worte zum Genre selbst. Dass die Vergewaltigungs-Teile in den jüngsten Filmen immer expliziter und breiter ausgewalzt werden, ist mindestens fragwürdig. Als Negativ-Beispiel sei hier Teil 2 der „Spit On Your Grave“-Reihe genannt. Er erging sich in endlosen Erniedrigungen des Opfers. Auch gesellschaftliche Kritik oder gar Reflexionen auf das politische Klima der Zeit, die es in Meir Zarchis Original von 1978 zumindest noch ansatzweise gab, suchten wir in „Grave 2“ vergebens. Hier bleibt Wes Cravens wegweisender 1972er-Klassiker „The Last House On The Left“ immer noch unerreicht.
Die Versionen
„I Spit On Your Grave 3“ ist für die FSK-18-Freigabe um 48 Sekunden gekürzt. Betroffen sind Gewaltspitzen, die Handlung bleibt nachvollziehbar und der Film insgesamt anschaubar. Im Vergleich zu den Kürzungen der beiden Vorgängerfilme mit jeweils über zehn Minuten ist Teil drei damit noch gut davongekommen.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Dreckiger und gut inszenierter Rache-Film.
Der offizielle Trailer zum Film "I Spit on your Grave 3 – Mein ist die Rache"
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