Das hätte selbst ein Geschichtenerzähler wie Stephen King nicht geglaubt. Aber tatsächlich walzen findige Filmfummler seine läppische Kurzgeschichte „Kinder des Mais“ (von Zorn war nirgendwo die Rede) zu einem mittlerweile neunteiligen Franchise aus. Womit haben wir das verdient?
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Tim und Allie haben eine Panne mitten im trockenen und heißen Kalifornien. Funkempfang gibt es nicht, Allie ist in anderen Umständen, und obendrein wird das Wasser knapp.
Da laufen beide zur nächsten Siedlung. Dort wohnt ein Typ, den alle nur den Prediger nennen, mit seiner osteuropäischen Frau. Tim darf telefonieren. Er ruft Hilfe, die wird aber erst morgen Vormittag da sein. Die beiden sind gestrandet und müssen über Nacht bleiben.
Nun wäre das alles gar nicht so schlimm. Der Prediger bietet ihnen das Gästezimmer mit einem Bett an. Aber Allie bleibt nicht im Kabuff. Sie geistert draußen herum und schnüffelt an einem Schuppen, in dem sie die Stimme eines Kindes hört. Also wirklich! Dass ein alter Mann ein Kind dort gefangen hält, kann sie als aufrechte Amerikanerin nicht hinnehmen. Sie macht Stunk – und damit alles erst so richtig schlimm.
Denn mit dem Kind stimmt etwas nicht. Aber was genau, das haben wir auch nicht verstanden.
Filmkritik „Kinder des Zorns: Genesis – Der Anfang“
Das soll der Anfang sein? Da wünschen wir uns doch gleich das Ende herbei. Und tatsächlich ist die überschaubare Laufzeit von unter 80 Minuten noch das Beste an diesem hysterisch-dämlichen Quatsch.
Tatsächlich setzt der Film neue Maßstäbe beim Thema „Protagonisten mit dem IQ eines Maiskolbens“. Mit welchem Selbstverständnis die neunmalkluge Allie ihre Schlüsse zieht und daraufhin den – zwar nur widerwillig, aber immerhin – gastfreundlichen Prediger zur Minna macht, das zeugt schon von einer gewissen Unverfrorenheit. Und Dummheit. Denn anstatt ihre Beobachtungen für sich zu behalten und am nächsten Tag mit der Polizei die Sache zu prüfen, geht sie direkt auf den mysteriösen Mann los. Mitten im Nirgendwo. Und ihr tumber Ehemann steht ihr in dieser Hinsicht in nichts nach. Trauriger Höhepunkt ihrer Peinlichkeits-Parade ist ein Unfall, bei dem sie vehement dagegen wehren, das Nahliegendste und Vernünftigste zu tun: einfach anzuhalten.
Ebenso furchtbar ist die Geschichte erzählt: An keiner Stelle wird so richtig klar, was zur Hölle da eigentlich los ist. Immerhin steht auf der DVD-Hülle etwas von einem Kult ums Kind. Im Film allein wäre das nie zu erkennen gewesen. Hinzu kommen überflüssige Kameraspielereien und -fahrten durch Maisfelder. Aber die mussten ja irgendwie in den Film mit rein, um den Titel zu legitimieren.
Einen Gnadenstern für dieses nervige Filmchen vergeben wir für die gute Kameraführung und die Optik. Er sieht einfach besser aus, als er im Grunde ist.
Die Versionen
FSK ab 16 Jahren. Mehr interessiert uns an dem Käse nicht.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Bloß nicht wieder auf Anfang mit diesem Mystery-Quark. Wann kommt das Ende der Filmreihe?
Der offizielle Trailer zum Film "Kinder des Zorns: Genesis – Der Anfang"
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