Ein neuer Anti-Weihnachtsfilm steht vor der Tür. Diesmal dient die europäische Legende um den Krampus dafür als Grundlage. Das Ergebnis ist laut und durchaus packend. Mehr aber auch nicht.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Der Krampus ist der Gegenentwurf zum Weihnachtsmann. Während letzterer die artigen Kinder beschenkt, kümmert sich der Krampus um die unartigen und sammelt obendrein Seelen. So erzählt es ein alter Volksglaube aus Europa.
Doch das kann der kleine Max nicht wissen, als er einen Brief an den Weihnachtsmann schreibt. Darin beschwert er sich darüber, dass Weihnachten nicht mehr wie früher ist.
Und er hat auch allen Grund: Sein Vater kümmert sich mehr um den Job als um die Familie. Und auch in diesem Jahr reiten seine verhuschte Tante und sein schießwütiger Onkel nebst zwei biestigen Cousinen ein. Und sie haben auch noch die versoffene Tante Dorothy mitgebracht.
Alles fetzt sich munter miteinander, da zieht draußen ein Schneesturm auf. Plötzlich stehen mehr und mehr angsteinflößende Schneemänner vor der Tür. Und dann kommt auch noch Max’ Schwester nicht mehr zurück. Sie wollte doch nur ihren Freund drei Straßen weiter besuchen.
Max’ deutsche Großmutter klärt auf: Der Krampus ist im Anmarsch, um sie alle zu holen. Jetzt muss die Familie zusammenhalten, um zu überleben.
Filmkritik „Krampus“
Der Film beginnt stark, sehr stark. Allein der Vorspann setzt ein brüllend komisches Ausrufezeichen, indem er eine Schlacht um Weihnachtsgeschenke in einem amerikanischen Einkaufszentrum zeigt. In Zeitlupe.
„Krampus“ funktioniert in der ersten Hälfte wie eine rabiate Attacke auf Weihnachten und das ganze Besinnlichkeitsgedöns rundherum. Die Dialoge sind spitz wie eine Tannennadel, die Charaktere nehmen einige Klischees sauber aufs Korn – der waffengeile Ami, die zynische Tante, die garstigen Cousinen. Lachen und Weinen liegen in diesen Phasen des Films sehr eng beieinander. Besonders, wenn die eine Cousine Max’ Beschwerdebrief an den Weihnachtsmann laut vorliest und sich jeder am Tisch bei seinen Schlechtigkeiten ertappt fühlt und betreten guckt. Das ist bitterböse und verdammt gut beobachtet.
Doch dann kippt das Wesen des Films in Richtung Horrorfilm. Denn der Krampus kommt ja mit seinen Gehilfen vorbei und will die Familie einkassieren. Und dann wird es schwächer. Denn in die Dialoge schleicht sich eine lästige Prise Pathos ein. Der Satire-Einschlag ist wie weggewischt. Die Garstigkeit weicht einer … sagen wir mal … Triefigkeit. Unter der Gefahr von Außen wächst die Familie zusammen, bla bla bla. Das ist nach dem konfliktgeladenen Auftakt einfach zu simpel.
Dafür entfesseln die Macher um die Protagonisten herum ein Gewitter aus Spezialeffekten. Das ist technisch tiptop, vor allem der Sound kracht ja mal so richtig – für so was wurden DTS-Anlagen erfunden. Und sicherlich gibt es auch eine gute Handvoll wirklich spannender Momente in gruseliger Atmosphäre. Aber es ist eben doch nur eine Menge Budenzauber mit klassischem Überlebenskampf.
Das Ende kommt dann wieder so hundsgemein wie der Anfang daher. Dabei ließ mich ein eingebauter Trugschluss kurz davor schon entnervt die Augen verdrehen. Aber er war nur ein cleverer Trick. Und mehr verrate ich hier nicht.
Die Versionen
Es gibt kaum Blut zu sehen. Aber die Bösartigkeit des Films dürfte die FSK zu ihrer Freigabe ab 16 Jahren bewegt haben. Das kann ich gut nachvollziehen.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Mehr Monster-Grusel als Satire. Aber effektvoll mit ordentlich Wumms.
Der offizielle Trailer zum Film "Krampus"
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