Remakes können gut oder schlecht sein. Regisseur Matt Reeves hat seine Hausaufgaben gemacht und mischt gesellschaftliche Einzelschicksale mit dem Blut von Vampiren. Laut Stephen King ist es sogar „Der beste amerikanische Horrorfilm der letzten 20 Jahre“ – na, wenn das mal nicht neugierig macht.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Ein Hospital in Los Alamos. Dort liegt ein Mann mit schweren Verätzungen im Krankenbett. Wer ist der Mann? Wer hat ihm das angetan? Minuten später stürzt er sich aus dem Fenster. Der ermittelnde Kommissar steht vor einem Rätsel.
Ein paar Wochen vorher: Owen (Kodi Smit-McPhee) ist ein zwölfjähriger Junge. In der Schule hat er keine Freunde. Feinde allerdings schon. Vor allem Kenny (Dylan Minnette) hat es auf den schüchternen Owen abgesehen. Er lässt keine Gelegenheit aus, ihn zu verprügeln. Owen hingegen verdrängt die Wirklichkeit. Seitdem sich seine Eltern haben scheiden lassen, entdeckt er mit seinem Fernglas die Welt aus sicherer Entfernung.
Eines Tages trifft er Abby (Chloë Moretz). Die beiden freunden sich an. Sie sehen sich öfters – schließlich sind sie jetzt Nachbarn. Owen weiß allerdings nicht, dass Abby und ihre Familie Vampire sind. Für das täglich Blut sorgt Abbys Vater. Doch die Polizei hat bereits eine heiße Spur. Am nächsten Tag werden alle Schüler in die Aula gebeten, da ein Serienkiller sein Unwesen treibt.
Filmkritik zu „Let me in“
Glücklicherweise hat keiner der Maskenbildner die Siebziger-Jahre-Plastikbeißerchen mit ans Set gebracht. Denn die Vampire, die wir in der Neuverfilmung von „So finster die Nacht“ sehen, sind recht gut gelungen. Hängen geblieben ist beispielsweise der irre Blick, mit dem Vampirmädchen Abby uns die Nackenhaare aufrichtet. Das Foto auf dem Filmcover ist im Vergleich dazu nur ein lauwarmer Luscher. Und so gibt es im Film „Let me in“ noch einige weitere Stellen, für die wir Regisseur Reeves loben müssen. Dazu zählen ein spektakulärer Autoüberschlag aus Sicht der Hutablage und eine Unterwasseraktion im Schwimmbad, in der es dicke Blutstropfen regnet.
Die Computeranimationen hingegen fallen etwas gewöhnungsbedürftig aus. Einmal attackiert Vampir-Abby einen helfenden Passanten. Beide Figuren sind deutlich sichtbar am Computer nachgebaut. Sie wirken übertrieben dynamisch und sorgen bei uns eher für Stirnrunzeln, als für eine Woge der Begeisterung. Übrigens kann man diese Szene auch gut im Making-Of mitverfolgen.
Ansonsten macht der Film einen soliden Eindruck. Schauspieler, Spannungsmomente und Kameraführung stimmen. Die Story hätten wir uns hingegen noch etwas knackiger gewünscht. Bei einer Laufzeit von fast zwei Stunden gibt es einige Leerläufe. Am Filmende ist dann alles wieder vergessen, denn diesem Happy End können wir nichts abschlagen und geben drei von vier Sternen.
Die Versionen
Die DVD beziehungsweise Blu-ray liegt als FSK-16-Version vor und ist seit April im Handel. Als Extras sind einige nicht gezeigte Szenen enthalten sowie das Making-Of der Spezialeffekte.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Mildes Vampirdrama mit gutem Gespür für Optik und Harmonie.
Der offizielle Trailer zum Film "Let me in"
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