„Machete“ bietet alles, was ein Actionspaß braucht: einen kernigen Helden, schöne Frauen, schräge Action, skurrile Figuren und doofe Sprüche. Das sorgt für Szenenapplaus im Kino und beste Unterhaltung.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Im Süden der USA. Kriminelle Banden bringen heimlich Schwarzarbeiter und Drogen aus Mexiko über die Grenze. Senator John McLaughlin (völlig durchgeknallt: Robert De Niro) will die Flüchtlinge zurückschicken und die Grenze mit Starkstrom sichern. Und natürlich will er mit rassistischen Stammtischparolen wiedergewählt werden.
Der schwer durchschaubare Geschäftsmann Michael Booth (Jeff Fahey) engagiert den Mexikaner Machete Cortez (Danny Trejo) für ein Attentat auf den Senator. Es ist eine Falle. Kurz bevor Machete abdrücken kann, schießt ein anderer Gangster auf ihn und jagt kurz darauf dem Senator eine Kugel ins Bein. Machete entkommt verwundet.
Booth lässt ihn daraufhin von seinen Schergen jagen. Was er schmerzhaft lernt: Machete ist ein ehemaliger Bundesagent und ziemlich schwer kleinzukriegen.
Inzwischen wird der angeschossene Senator im Krankenbett zum Märtyrer. Die Umfragewerte steigen.
Filmkritik „Machete“
Eigentlich war „Machete“ nur ein gefälschter Trailer für das Kinoprojekt „Grindhouse“ der beiden Regiekumpels Robert Rodriguez und Quentin Tarantino. Doch der Trailer kam beim Publikum so gut an, dass Rodriguez seinem grobschlächtigen Helden einen echten Kinofilm widmete.
Und dafür kamen wieder viele seiner Bekannten, mit denen er bereits für seine Hits „Sin City“, „Desperado“, „From dusk till dawn“ oder „Planet Terror“ zusammengearbeitet hat: Jessica Alba, Michelle Rodriguez, Cheech Marin, Tom Savini, Jeff Fahey und sogar wieder sein Hausarzt.
Neu im Ensemble sind dagegen Robert De Niro mit seinem schönsten Haifisch-Grinsen, „Miami Vice“-Veteran Don Johnson als Texas-Großmaul, der offensichtlich wiederbelebte Steven Seagal als schmieriger Drogenbaron und Skandal-Nudel Lindsay Lohan als Nackedei.
Angesichts dieser lustig aufspielenden Starriege wird die Story fast zur Nebensache. Zu Unrecht. Denn – gewollt oder ungewollt – angesichts der aktuellen Diskussion um Integration und die Thesen eines Thilo Sarrazin bleiben einem die Parolen von Senator McLaughlin durchaus im Hals stecken. Hier regieren Intoleranz, Gewaltbereitschaft, Rassismus und die Gier nach der ganz großen Kohle. Geradezu erschreckend geisterhaft wirkt der Exekutionsraum von Mister Booth. Aus solchen Kellern kommen auch Erpresservideos arabischer Extremisten. Das macht „Machete“ auch zu einem zynischen Kommentar zum aktuellen Zeitgeist.
In erster Linie ist er aber fröhliches Schundkino vom Feinsten. Die Luft ist permanent bleihaltig, der Bodycount enorm hoch. Köpfe rollen, Macheten klirren, Därme werden zum Abseilen missbraucht. Das alles ist purer Krawall – laut, blutig und hart. Dazu gibt es in bester Rodriguez-Manier jede Menge schräger Vögel (Achtet auf Special-Effect-Gott Tom Savini als Killer), dämliche Sprüche und heiße Latino-Bräute, mit denen Machete ins Bett steigen darf. Langweilig wird es nie.
Da ist es am Ende gut zu verschmerzen, dass Danny Trejos mimische Grenze sehr deutlich zu Tage tritt. Er ist halt ein Mann fürs Grobe. Ebenso wie Seagal, der nicht weiter unangenehm auffällt. Eine Augenweide sind dagegen die alten B-Film-Recken Jeff Fahey und Don Johnson.
Hoffen wir, dass Machete tatsächlich wiederkehrt, wie es Rodriguez im Abspann ankündigt: in „Machete kills“ und „Machete kills again“.
Die Versionen
Der Film läuft im Kino ungeschnitten und hat laut FSK keine Jugendfreigabe. Allerdings ist an einigen Szenen deutlich zu bemerken, dass Rodriguez auf die Gewaltbremse getreten hat. Für die DVD hat er einen längeren und härteren Director’s Cut in Aussicht gestellt.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Großer, rabiater Actionspaß mit schräger Typenparade und bitterem Unterton.
Der offizielle Trailer zum Film "Machete"
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