Matomo

Bewertung: 4/5 Sterne

Filmkritik Night of the Living Deb

Abgefahren: Sozialsatire trifft Romantik inmitten der Zombieapokalypse

Haben sie, oder haben sie nicht? Eine etwas ungeschickte junge Frau erwacht mit Filmriss im Bett ihres Angebeteten. Doch das ist nur die Ausgangssituation für eine sehenswerte Komödie.

Die Handlung

Soooo, und nun den Mund weit öffnen und

Soooo, und nun den Mund weit öffnen und „Aaaaaah“ sagen (Foto: Fantasy Filmfest / Tiberius Film)

Ach Menno. Da wacht Deborah („Deb“) am Morgen im Bett des schnuckeligen Ryan auf – und kann sich an nichts mehr erinnern. Noch gestern Abend wollte sie ihn auf einer Party klarmachen. Aber wahrscheinlich sind ihr ein paar verhängnisvolle Getränke dazwischengekommen.

Außerdem eher ungünstig: Ihre Mitmenschen haben sich in Zombies verwandelt. Jetzt müssen die beiden irgendwie überleben, sich zu Ryans Verwandten durchschlagen und aus dem Schlamassel herauskommen. Und nebenbei will Deb ihren Schwarm von ihren Vorzügen überzeugen und mit ihm zusammen die Welt wieder neu bevölkern. Doch der hat nicht nur einen um sich ballernden Bruder, sondern auch noch eine feste Freundin. Weshalb er Deb lieber loswerden will.

Filmkritik „Night of the Living Deb“

„Haben Sie etwa was gegen Zombies?“ „Nein, ein paar meiner besten Freunde sind welche.“ – alle Hipster und Gutmenschen seien gewarnt: In dieser köstlichen Komödie kriegen ziemlich viele gesellschaftliche Trends und Stereotypen ihr Fett weg. Regisseur und Co-Autor Kyle Rankin teilt hemmungslos gegen Vegetarier, Pazifisten, Yuppies und die reiche Elite Amerikas aus. Besonders viel Liebe steckte er dabei in geschliffene Dialoge, aber auch einen gut dosierten Schuss Slapstick. Hinzu kommen eine zum Knuddeln tollpatschige Maria Thayer als Deb und eine schöne finale Wendung in der Geschichte. Rankins Film geht damit problemlos als Gesellschaftssatire mit leichten Anleihen bei Romantikkomödien durch.

Jetzt aber los: Deb und Ryan müssen flitzen (Foto: Fantasy Filmfest / Tiberius Film)

Jetzt aber los: Deb und Ryan müssen flitzen (Foto: Fantasy Filmfest / Tiberius Film)

Die Zombies selbst dienen dabei nur als Hintergrundrauschen. Für eine sogenannte Zombiekomödie kommen sie sogar regelrecht selten vor, auch Bluteffekte gibt es nicht allzu viele. Da hatten wir mit „Shaun of the Dead“ schon ganz andere Sachen am Start.

Perfekt ist der Film dennoch nicht: Zwischendurch hätte er mehr Tempo und etwas weniger Gerede vertragen können. Und was Deb an dem schrecklich farblosen Schönling Ryan so toll findet, bleibt wohl das Geheimnis der Besetzungsagentur. Ach nein, Darsteller Michael Cassidy hat den Film mit produziert. Das erklärt es natürlich.

Die Versionen

Auf dem Fantasy Filmfest 2016 lief „Night of the Living Deb“ 85 Minuten im englischen Original. Die FSK hat ihn noch nicht in der Datenbank aufgelistet. Wir rechnen mit einer Freigabe ab 16 oder sogar ab 12 Jahren. Denn sonderlich blutig ist er wirklich nicht. Und die FSK war in den vergangenen Jahren schon für einige Überraschungen gut.

Ergänzung vom 5. Oktober 2017: Inzwischen hat die FSK ihn ab 16 Jahren freigegeben. Wie schon gesagt, passt schon.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Mehr Gesellschaftssatire als Zombie-Komödie – scharfzüngiger, warmherziger Spaß.

Bewertung: 4/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Night of the Living Deb"

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Über Martin Riggs

Sein Pseudonym hat er von Martin Riggs aus "Lethal Weapon" entliehen, einer seiner liebsten Filmfiguren. In seiner Freizeit widmet er sich leidenschaftlich gern dem Thema Kino, unter anderem allem, was ihm eine Gänsehaut oder ein Lachen beschert.
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