Im Prequel zum Überraschungshit „Orphan – Das Waisenkind“ von 2009 metzelt sich Esther durch ihre blutigen Anfänge.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Der Ort, an dem das Böse lauert! Als sich eine Psychiaterin auf den Weg zu ihrer neuen Arbeitsstelle macht, ahnt sie noch nicht, dass dieser Job nur von kurzer Dauer sein wird. Ihre Begegnung mit Esther (Isabelle Fuhrman) lässt auch ohne Grundstudium der Psychologie die finale Diagnose schließen: Dieses Mädchen ist irre. Wie gefährlich die kleine Psychopathin, die eigentlich Mitte 30 ist und im Körper eines Teenagers gefangen ist, wirklich ist, stellt sich umgehend heraus, als ihr die Flucht aus der Nervenheilanstalt gelingt.
Mit ihrem jungen Aussehen lügt und betrügt sich Esther durch die Welt und bringt ahnungslose Familien um ihren Besitz. Auch Allen (Rossif Sutherland) und Tricia (Julia Stiles) geraten ins Netz der Betrügerin. In dem Glauben, ihr verschollenes Kind wieder im Arm zu halten, nimmt die Familie die vermeintliche Tochter bei sich auf. Besonders Vater Allen verfällt dem Charme des Mädchens. Doch Esther weiß nicht, dass Mutter Tricia ebenfalls einige Leichen im Keller hat, die sie mit aller Macht verborgen halten will.
Filmkritik „Orphan: First Kill“
Mit dem Titel „Orphan: First Kill“ richtet Regisseur William Brent Bell („The Boy“) die Erwartungen auf die Ursprünge von Esthers dunkler Vergangenheit aus. Ganz gerecht wird er den Hoffnungen der Zuschauer jedoch nicht: Wenn der Zuschauer Esther in der Anstalt das erste Mal kennenlernt, sitzt sie bereits seit Jahren in der Sicherheitsverwahrung und hat schon den einen oder anderen Mord auf dem Kerbholz. Was sie zu einer gewissenlosen Mörderin hat werden lassen oder welches schlimme Ereignis ihr widerfahren ist, bleibt in den verschneiten Wäldern Estlands verborgen.
Detaillierte Hintergrundgeschichten sind keine Pflicht für Psychopathen. Auch Michael Myers war einfach von Natur aus abgrundtief böse. Manche Dinge sind einfach, wie sie sind. Bei einem Prequel, das auf Anfänge anspielt, hätte man sich als Zuschauer jedoch etwas mehr Informationen gewünscht. Mit dem neuen Leben bei Familie Albright beginnt somit nur eine weitere Episode aus Esthers wirrem Leben.
Dass sie in diesem Fall eine ebenbürtige Gegnerin in ihrer „Mutter“ Tricia findet, bringt einen ungeahnten Twist ins Drehbuch. Die Manipulierende wird selbst zur Figur in einem Spiel aus Macht, Angst und Terror. In der Theorie ein tolles Konzept, was sich von dem Vorgänger von 2009 unterscheidet und somit keinen Aufguss der bekannten Story liefert.
Allerdings scheitert das Vorhaben an der lieblosen Inszenierung und dem überraschend hölzernen Spiel der Darsteller. Vorrangig Julia Stiles, die den bekanntesten Namen im Cast bildet, wirkt, als ob sie die Rolle als kurze Zwischenübung angenommen hat. Selten war die Schauspielerin, die sonst für Filme wie „10 Dinge, die ich an dir hasse“ oder „Jason Bourne“ bekannt ist, so lustlos und unmotiviert.
Einzig Matthew Finlan toppt die uninspirierte Darstellung des verwöhnten Sohnemanns. Irgendwo zwischen Langeweile und Schauspielstudium siedelt er die Rolle, die eigentlich ausreichend Material zum diabolischen bietet. Da zieht die Spannungsschraube auch nur bedingt an, wenn sein Part in der verdrehten Geschichte offenbart wird.
Damit verschenkt „Orphan: First Kill“ sein Potenzial, was im Drehbuch verborgen liegt. Was bleibt, ist nur ein weiteres Kind, dass in der Ganztagsbetreuung mit Damien („Das Omen“) und Joshua („Joshua“) seine wahre Freude hätte.
Die Versionen
Das mordlüsterne Spiel von Esther ist mit einer FSK-Freigabe ab 16 Jahren freigegeben worden. Die vereinzelten, aber heftigen Schockmomente mit reichlich Blut, rechtfertigen die Einstufung.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Wieso? Weshalb? Warum? Klärende Antworten über Esther bleibt das Prequel schuldig. Der Streifzug der jungen Psychopathin bleibt nur eine weitere mäßig unterhaltsame Episode, die kaum Gänsehaut verursacht.
Der offizielle Trailer zum Film "Orphan: First Kill"
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