Matomo

Bewertung: 2/5 Sterne

Filmkritik Our Evil

Die Hoffnung stirbt zuerst

Wer es ungewöhnlich mag, wird hier gut bedient. Der argentinische Regie-Newcomer Samuel Galli hebt sich mit „Our Evil“ deutlich von anderen Horrorfilmen ab. Sein Werk strotzt nur so vor verstörenden und bluttriefenden Bildern. Besser wird es dadurch aber nicht.

Die Handlung

Du hast da was Rotes ... (Foto: Pierrot Le Fou)

Du hast da was Rotes … (Foto: Pierrot Le Fou)

Arthur (Ademir Esteves) stöbert im Darkweb zwischen Hinrichtungsvideos und Pornos. Dann schaut er sich ein Video an, in dem eine junge Frau gefesselt, skalpiert und am Ende erschossen wird. Das trifft offenbar seinen Geschmack, denn anschließend kontaktiert er den Mann, der das Video online gestellt hat. Sie einigen sich auf einen Preis und einen Treffpunkt.

Später in einer Kneipe. Der Killer erhält von Arthur einen Auftrag samt USB-Stick mit Hintergrundinformationen. Nach der Anzahlung trennen sich die beiden. Doch weil der Killer noch nicht genug hat, kommt er mit zwei jungen Frauen ins Gespräch. Der Deal ist einfach: Geld gegen Sex und eine Übernachtung gratis dazu. Dazu kommt es nicht, denn die Mädchen erleiden das gleiche Schicksal, wie die Frau im Video.

Im weiteren Verlauf folgt eine Rückblende. Arthur sitzt als junger Mann an einer Bushaltestelle und hört Musik. Auf einmal taucht neben ihm eine blutverschmierte Frau auf. Doch das sind nur Träume. Nichts ist real. Genauso wie der gruselige Clown am Fenster und die furchterregende Kreatur im Badezimmer. Doch dann fällt ihm etwas auf …

Filmkritik „Our Evil“

Und jetzt wieder ganz leise sein! (Foto: Pierrot Le Fou)

Und jetzt wieder ganz leise sein! (Foto: Pierrot Le Fou)

Junge, Junge. Wenn der Abspann beginnt, fühlt man sich wie von einer Dampfwalze überrollt. Denn das, was Regisseur Galli hier abliefert, sitzt. Hängen bleiben etliche sadistische Gewaltszenen, viel Blut und ein eigenwilliger Filmstil – kombiniert mit einer monotonen Atmosphäre. Aber der Reihe nach.

Filme, die optisch und inhaltlich aus dem Einheitsbrei herausstechen, sind meist sehenswert. Filme, die Freude am Quälen anderer zeigen, sind eher widerlich (Das Subgenre dazu heißt „Torture Porn“, also Folter-Porno). Galli versucht hier den Spagat zwischen Gerade-noch-okay und Was-für-ein-kranker-Scheiß hinzubekommen. Die Herangehensweise entpuppt sich im Laufe des Films als zumindest originell, denn die Kontraste wirken. Die heftigen Gegensätze von Ruhe und Brutalität wirken künstlich und beängstigend. Das fällt vor allem am Anfang auf, wenn kaum ein Wort gesprochen wird. Unterm Strich wird man damit wortlos in eine regelrechte Hölle gestoßen und muss sehen, wie man mental wieder rauskommt beziehungsweise ob man versteht, was da passiert.

Na, wer kommt denn da? (Foto: Pierrot Le Fou)

Na, wer kommt denn da? (Foto: Pierrot Le Fou)

Allerdings bin ich kein Freund von dieser Art des Filmemachens. Dafür halte ich viele Einstellungen zu übertrieben. Vor allem die Torture-Porn-Szenen. Am Ende wirken die Überraschungsmomente – und davon gibt es einige – obendrein eher verwirrend und geschmacklos. Denn die ursprüngliche Handlung soll sich erst mit Filmminute zu Filmminute weiter aufklären, bis zum fürs Ende geplanten Aha-Effekt. Für mich hat Galli den geplanten Spagat damit eben nicht hinbekommen. Die mittelmäßige schauspielerische Leistung der Protagonisten tut seinen Rest. Darunter leidet auch die Geschichte, denn die ist am Ende recht mager, so wie der angefressene Unterarm eines der Protagonisten, der von einem Dämon besessen ist.

Die Versionen

Der brasilianische Horrorfilm „Our Evil“ liegt ungeschnitten als FSK-18-Version vor. Aufgrund der teils heftigen Gewaltszenen definitiv nicht für Jugendliche geeignet.


Das Urteil von Horrormagazin.de

Auf keinen Fall blutleer, dafür aber überladen, konfus und eklig.
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Bewertung: 2/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Our Evil"

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Über Ash Williams

Vor Jahren hat er sich noch vor Horrorfilmen gegruselt. Naja, vielleicht so ein bisschen. Jetzt schaut er sie jedenfalls mit ganz anderen Augen. Je länger er sich mit diesen Filmen auseinander setzte, desto mehr faszinierten sie ihn.
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