Nach „The Hills have Eyes“ hat der französische Regisseur Alexandre Aja noch ein Remake eines Horrorklassikers gedreht. Und das ist keine Feinkost, sondern saftig-derber Splatter – so deftig wie eine gute Fischsuppe.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Jedes Jahr dasselbe Bild: Hundertschaften schlanker, durchtrainierter US-Teenager saufen sich das Leben schön, präsentieren Einheitsbrüste und Waschbrettbäuche und schütteln sich zu stumpfem Technobeat. Es ist Spring Break, die amerikanischen Frühjahrsferien, am Victoria-See (nein, nicht der in Afrika).
Nur bemerkt die johlende Masse nicht, was sich auf dem Grund des Sees derweil tut. Ein Erdbeben schüttelt die Gesteinsmasse durch und öffnet einen unterirdischen zweiten See. Und was dort seit 2 Millionen Jahren verborgen lebt, ist verdammt hungrig auf alles, was bluten kann. Ein alter Fischer nimmt das als erster schmerzhaft zur Kenntnis.
Eigentlich soll der junge Jake Forester (Steven R. McQueen, ein Enkel des Steve McQueen) auf seine Geschwister aufpassen. Er kauft sich aus der Sache frei und springt an Bord einer Yacht. Dort feiert und filmt der schmierige Kameramann Derrick Jones schlüpfrige Privatpartys. Unterdessen rudern die Kinder allein auf den See, unter dessen Oberfläche bereits die Schnappmäuler lauern. Als ihre Mutter, Sheriff Julie Forester (Elisabeth Shue) das bemerkt, ist es fast zu spät.
Filmkritik „Piranha 3D“
Hui, dieses Fischgericht ist nur für die ganz stabilen Mägen geeignet. Denn was Alexandre Aja („High Tension“, „The Hills have Eyes“), nach knapp einer Stunde entfesselt, ist kaum weniger als ein regelrechtes Splatter-Inferno. Hier werden Menschen auseinander gerissen, verlieren Badegäste wahlweise Unterleib oder Kopfhaut, kriechen angenagte Teenager blutend aus dem Wasser.
Trotzdem entbehrt die Gewaltorgie nicht einer gewissen Phantasie. Die Effekte sind originell und sehen obendrein verdammt gut aus – Computertricks und handgemachter Splatter halten sich gekonnt die Waage. Und ganz nebenbei verleiht Aja dem Begriff „Penisneid“ eine völlig neue Dimension. Das alles ist grausam, lustig, eklig – und einfach großartig.
Die Vorgeschichte um die Figuren plätschert dagegen eher lauwarm vor sich hin, ist aber so originell, wie es bei solchen Filmen eben geht. Da ist wieder der sympathische Loser (McQueen), der am Ende über sich hinauswachsen und die Angebetete retten darf. Da gibt es viele große Brüste und ein paar heiße Nacktaufnahmen zu bestaunen. Und natürlich ist da auch der miese Rivale, der als Fischfutter endet. Haben wir jetzt schon zu viel verraten? Wohl kaum, denn bis auf die wirklich lustige Schlusspointe bietet der Film keine bemerkenswerten Überraschungen. Hier ist die Optik der Star.
Ganz am Rand entzücken einige alte Bekannte in treffenden Nebenrollen. Richard Dreyfuss spielt noch einmal die Rolle, die er schon 1975 in „Der weiße Hai“ spielte. Nur ist sein Matt Hooper jetzt alt und angelt unheimlich gern auf dem Victoria-See. Der brummige Ving Rhames spielt wie schon im Remake von „Dawn of the Dead“ einen kernigen Polizisten. Christopher Lloyd (der Doc aus „Zurück in die Zukunft“) darf sich noch einmal als verrückter Wissenschaftler austoben, der das Geheimnis um die Piranhas lüftet. Und schließlich schaut auch Horrorfilm-Macher und Tarantino-Kumpel Eli Roth („Hostel“) auf einen launigen Kurzauftritt vorbei.
Die Versionen
Die FSK hat „Piranha 3D“ ab 18 Jahren freigegeben. Das geht natürlich sowas von in Ordnung, ist dafür aber auch ungeschnitten.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Starker Fischhorror mit leichter Vorsuppe.
Der offizielle Trailer zum Film "Piranha 3D"
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