Der Low-Budget-Schocker „Primitive“ feiert die Monster-Splatter alter Schule – und gerät plötzlich selbst viel zu herkömmlich. Für Horroreinsteiger mag das reichen. Für uns nicht.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Eigentlich ist Martin Blaine ein ganz netter Typ. Er macht Spezialeffekte in Hollywood und hat eine reizende Freundin. Doch er hat auch eine nicht ganz so nette Seite. Als er wieder einmal ausrastet und seinem Regisseur eine ballert, verliert er seinen Job. Um seine Aggressionen in den Griff zu bekommen, geht er zu einem Therapeuten. Doch bei dessen Hypnose geht was schief.
Am nächsten Tag erfährt Martin, dass seine Mutter tot ist. Er fährt zu ihrer Beerdigung – und damit zum ersten Mal nach sieben Jahren zurück in sein Heimatdorf. Doch kaum ist er angekommen, kommen Menschen garstig ums Leben. Und mit allen hatte Martin kurz vorher Streit. Hat er etwa damit etwas zu tun?
Filmkritik „Primitive“
Hier werden Erinnerungen wach. Handgemachte Spezialeffekte, gutes Make-up, ein Monster mit Gummimaske, auf Dramatik gebürstete Musik – der Film ist eine lupenreine Hommage an die Schocker aus den Achtzigern. Keine Frage: Die Macher lieben diese Art von Filmen, das sieht man dem Resultat an. Es ist gar nicht schlecht gespielt und vor allem sorgfältig gefilmt. Zudem gibt sich Reggie Bannister – bekannt aus der „Phantasm“-Reihe („Das Böse“) – als Hypnotiseur die Ehre.
Der Filmstart lässt denn auch so einiges hoffen: Denn bevor er seinen Job verliert, spielt Martin das Gummimonster in genau so einem altmodischen Horrorfilm. Die Hauptrolle hat eine talentfreie, hochgepennte Blondine, die beim Regisseur deshalb einen Freibrief hat. Das ist fast schon Satire.
Doch dann fällt das Niveau.
Die Geschichte gerät ins allzu konventionelle Fahrwasser. Am Ende ist sie so dünn, dass sie auch in eine 25-minütige Folge von „Geschichten aus der Gruft“ gepasst hätte. Diese Enttäuschung können die zwar blutigen aber nicht gerade originellen Spezialeffekte und ein bisschen Ironie nicht mehr rausreißen. Es fehlt an guten Ideen, die das Stück über den Durchschnitt heben. Und das Monster ist zwar altmodisch, aber eben auch albern und kein bisschen furchterregend.
Hinzu kommt die gewöhnungsbedürftige Optik. In der Mitte ist das Digitalbild zwar schön hochauflösend, wird aber zum Rand hin unscharf. Das soll mal einer erklären.
Die Versionen
Ein Splatter-Fest geht anders, aber mit einer Freigabe ab 16 Jahren hat sich die FSK von ihrer milden Seite gezeigt. Uncut.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Kleiner, blutiger Monsterhappen mit primitiver Story.