Matomo

Bewertung: 3/5 Sterne

Filmkritik Rosemary’s Baby (Remake 2014)

Satanische Geburtshilfe – reloaded und gestreckt

Wer kennt nicht den Horrorklassiker von Roman Polański? Nun gibt es eine Neuauflage von „Rosemary’s Baby (2014)„, die fürs Fernsehen produziert wurde. Natürlich sind wir neugierig auf die Neuinterpretation des Stoffes und haben mal einen Blick riskiert.

Die Handlung

Rosemary (Zoe Saldana) ist manches nicht geheuer (Foto: Nino Munoz/NBC/Studiocanal)

Rosemary (Zoe Saldana) ist manches nicht geheuer (Foto: Nino Munoz/NBC/Studiocanal)

Nach einer jüngst erlittenen Fehlgeburt ziehen Rosemary Woodhouse und ihr Mann Guy für eine Weile nach Paris, um Abstand zu gewinnen. Dort lernt Rosemary die charmante Margaux Castevet kennen, die dem Paar unter anderem eine feudale Wohnung zu sehr großzügigen Bedingungen zur Verfügung stellt.

Doch schon bald merkt Rosemary, dass hinter der überaus freundlichen Fassade des Castevet-Clans etwas sehr Unheimliches lauert. Die Ereignisse spitzen sich zu, als sie erneut schwanger wird. Plötzlich geschehen unheimliche Dinge, Menschen in ihrer Umgebung sterben unter mysteriösen Umständen weg wie die Fliegen. Es dauert dann auch nicht mehr allzu lange, bis sie die kausalen Zusammenhänge zwischen diesen Zwischenfällen und ihrem Baby erkennt. Doch die Erkenntnis kommt zu spät.

Filmkritik „Rosemary’s Baby (2014)“

Es soll kein Remake des Polanski-Klassikers sein, lässt uns Hauptdarstellerin und Produzentin Zoe Saldana im Making of wissen. Das ist ein netter Versuch, denn die Vergleiche zum Horrorkracher aus dem Jahr 1968 drängen sich geradezu auf. Da nützt es auch nichts, dass die Handlung abweichend von der Romanvorlage von New York nach Paris verlegt wurde.

Hier kann Kinderkriegen Spaß machen (Foto:Nino Munoz/NBC/Studiocanal)

Hier kann Kinderkriegen Spaß machen (Foto:Nino Munoz/NBC/Studiocanal)

Bereits die Urfassung hatte Überlänge. Fürs Fernsehen wurden nochmals 30 Minuten oben drauf gepackt. Das hätten die Macher lieber bleiben lassen sollen, denn gerade das erste Drittel des fast dreistündigen Werkes zieht sich wie Kaugummi. Die Regiearbeit der polnischen Regisseurin Agnieszka Holland ist zwar sorgfältig, die subtile Bedrohung, die wir von Polanski kennen, baut sich jedoch nicht auf. Stattdessen wird nur gelabert und immer wieder wandert unser Auge verzweifelt zur Laufzeitanzeige am Player.

Nach und nach nimmt der Film dann aber doch Fahrt auf, und die Spannungskurve steigt zusehends. Die dramatischen Wendungen, die zum Schluss hin ebenfalls zunehmen, lassen dann auch an Intensität nichts zu wünschen übrig. Überflüssig sind dabei die zwar wenigen, aber recht drastischen Gore-Szenen. Die haben in einem psychologischen Horrorstück nichts zu suchen.

Dass nichts dem Zufall überlassen wurde, lässt sich mit Blick auf die beteiligten Personen erahnen. Für das Drehbuch zeichnet unter anderem James Wong („Final Destination“) verantwortlich. Zudem ist der Film mit durchaus bekannten amerikanischen und französischen Schauspielern besetzt. Beispiel: Jason Isaacs, den wir als Lucius Malfoy aus den Harry-Potter-Filmen kennen.

Wirklich geholfen hätten allerdings ganz einfach 60 Minuten weniger Laufzeit. Wenig hilfreich ist auch, dass der deutsche Vertrieb diese Produktion als „komplette Fernsehserie“ feilbietet. Das ist zwar sachlich nicht ganz falsch, weckt aber doch falsche Erwartungen. Denn es ist schlicht ein Mehrteiler.

Die Versionen

Die Angaben widersprechen sich leicht. Einerseits ist von einem TV-Vierteiler die Rede, angeboten wird der Film aber hauptsächlich als Zweiteiler mit einer Gesamtlaufzeit von 169 Minuten. Es spricht vieles dafür, dass jeweils zwei Episoden zu zwei abendfüllenden Filmen zusammengeschnitten wurden. Gekürzt wurde nichts. Freigegeben ist das makabre Verwirrspiel ab 16 Jahren.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Solide, aber häufig langweilige Produktion für Geduldige. Kein Vergleich mit dem Polanski-Klassiker.

Bewertung: 3/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Rosemary’s Baby (Remake 2014)"

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Über Angus Sc.

Seine Affinität zu Horrorfilmen hatte er bereits in früher Jugend entdeckt. Daraus resultiert seine Vorliebe für Horrorklassiker aus den späten Siebzigern und frühen Achtzigern.
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