Die Fesseln der Logik sind gefallen, Feuer frei für forsche Foltern bei „SAW 3„. Amanda (Shawnee Smith) dreht nun völlig durch. Verloren haben dagegen zwei: Der Zuschauer und Tobin Bell.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Der kaputte Serienmörder Jigsaw liegt im Sterben – mal wieder. Seine Komplizin Amanda entführt daraufhin die Unfallchirurgin Lynn Denlon. Die hat eh schon einen miesen Tag, nun muss sie auch noch Jigsaw für die Dauer eines Spieles am Leben erhalten. Geht Jigsaws Puls auf Null, geht der explosive Kranz los, den ihr Amanda um den Hals gelegt hat.
Für ihr neues Spiel hat sich das Todes-Team einen von Rache zerfressenen Vater ausgesucht. Der hat durch einen Unfall seinen Sohn verloren. Nun gibt er einigen Beteiligten die Schuld an seiner Misere: dem Richter, der den Unfallgegner nur auf 6 Monate verdonnert hat, der Zeugin, die vor Gericht nicht aussagen wollte – und dem Unfallschuldigen selbst (natürlich ein Schwarzer).
So stecken Jigsaw und Amanda diese drei in tödliche Fallen und lassen den Rachsüchtigen nach und nach entscheiden, ob sie weiterleben sollen oder nicht. Aber selbst wenn er ihnen verzeihen sollte, muss er erstmal die Foltergeräte außer Kraft setzen. Gar nicht so leicht.
Und zwischendurch schwafelt Jigsaw dummes Zeug von Schuld, Verzeihen und Sühne. Wenn er nicht gerade röchelnd und sabbernd die Augen verdreht.
Und was hat das überhaupt mit Lynn zu tun? Wir erfahren’s, wenn wir das Folterstück endlich überstanden haben.
Filmkritik „SAW 3“
Zwei waren wirklich genug. Zwar haben sich auch für Teil 3 die original „SAW“-Masterminds Leigh Whannell und James Wan wieder zusammengesetzt. Nur ist diesmal außer einem großen Haufen Geschmacklosigkeiten nichts Vernünftiges mehr herausgekommen.
Explodierende Körper, aufreißende Brustkörbe, offene Schädeldecken, in alle Richtungen verdrehte und brechende Gliedmaßen – splatter-technisch sind die beiden Dämonen-Autoren heftiger drauf als in beiden Vorgängern zusammen. Und in dem ehemaligen Werbeclip-Regisseur Darren Lynn Bousman haben sie ein williges Werkzeug gefunden, das ihre kranken Phantasien hochwertig umsetzt. Tatsächlich ist „SAW 3“ technisch gut: Ausstattung und Set sind schön schaurig und schmuddelig. Die Spezialeffekte kommen ohne allzu viel sterilen Computer-Schmu aus. Beleuchtung und Farben sind kalt, dass es schaudert. Die Darsteller arbeiten annehmbar.
Was stört, ist der Inhalt. Whannell und Wan sind nicht die Ersten, die versuchen, einem vordergründigen Gewaltstück einen pseudophilosophischen Tiefgang zu verpassen. Und sie sind auch nicht die Ersten, bei denen es gründlich in die blutgetränkten Hosen geht. Jigsaws und – noch schlimmer – Amandas geistige Ergüsse langweilen und nerven noch mehr als in Teil 2. Hinzu kommen sinnlose Rückblenden, in denen Bousman Vorgänge aus Teil 1 und Teil 2 wieder aufwärmt. Wollen wir aber nicht sehen. Es interessiert einfach nicht, weil auch all diese Figuren nicht mehr interessieren. Sie haben ihren Reiz verloren. Das kann auch die durchaus wieder recht annehmbare Schlusspointe nicht mehr verhindern.
Wer aber wissen will, was sich mit dem menschlichen Körper so alles anstellen lässt – bitte sehr. Hier ist er richtig. Schade ist es nur um Tobin Bell. Der kann ja eigentlich ziemlich diabolisch spielen. Hier liegt er jedoch die ganze Zeit im Bett, bemüht sich mysteriös zu wirken und flüstert langweiliges Zeug. Zwischendurch verdreht er die Augen, sabbert, röchelt, fiept. Und dann geht er doch wieder nicht drauf. Vielleicht.
Die Versionen
Wie gehabt: Es gibt einen guten Sack voll Schnittfassungen. Die Version mit FSK-Freigabe ab 18 Jahren ist um gut fünf Minuten auf 99 Minuten gekürzt.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Brutale Anatomiestunde – spannungs- und spaßarm.
Der offizielle Trailer zum Film "SAW 3"
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