Matomo

Bewertung: 2/5 Sterne

Filmkritik Scare Us

Fünf schaurige Kurzgeschichten

Intro: Ein neuer Horror-Anthologie-Film, der sich mit den unterbewussten Ängsten seiner Protagonisten auseinandersetzt. Klingt zunächst vielversprechend, doch ist „Scare Us“ in der Lage, uns wirklich zu gruseln?

Die Handlung

Wer hat das Licht angelassen? (Foto: Tiberius Film)

Wer hat das Licht angelassen? (Foto: Tiberius Film)

In der Kleinstadt Sugarton herrscht Angst und Schrecken, denn innerhalb von zwei Monaten wurden vier Einwohner ermordet. Claire (Charlotte Lilt) vermutet dahinter den gefürchteten Serientäter Cutthroat, der zuletzt vor 13 Jahren zuschlug. Sie arbeitet in dem Buchgeschäft von Peter (Tom Sandoval), der hier einen Schreibclub leitet. Dort treffen sich angehende Schriftsteller, um einander Geschichten vorzulesen. Neben Claire und Peter nehmen an diesem Treffen die sich zankenden Diego (Michael C. Alvarez) und Naomi (Michelle Palermo) als auch der Polizistensohn Mikey (Ethan Drew) teil.

Die wöchentliche Aufgabe lautete dieses Mal eine persönliche Geschichte zu verfassen, die sich auf die Ängste des jeweiligen Autors fokussiert. Ausgehend davon schreibt Mikey über sein Verhältnis zu seinem Vater, Claire über das Vermächtnis ihrer Familie, Naomi über das Gefühl eingesperrt zu sein und Diego über das ungewollte Feststecken in einer Situation.

Was allerdings keiner von ihnen ahnt: Der Cutthroat-Mörder sitzt unter ihnen und ist einer der Autoren.

Filmkritik „Scare Us“

Ich sehe was, was du nicht siehst. (Foto: Tiberius Film)

Ich sehe was, was du nicht siehst. (Foto: Tiberius Film)

Dass „Scare Us“ ein Direct-to-Video-Film ist, ist bereits schnell an seiner Optik ersichtlich. Aber dies muss zunächst nichts heißen. So gibt es viele Filme, die trotz geringem Budget wahnsinnig unterhaltsam und innovativ sind. „Scare Us“ teilt sich in fünf Geschichten, die inhaltlich und qualitativ jeweils sehr unterschiedlich sind.

Da die Geschichten eine Länge von 10 Minuten nicht überschreiten, gelingt es den Regisseuren nicht, den Figuren wirkliche Ecken und Kanten zu verleihen. Dennoch sind sie in der Lage, das Interesse der Zuschauer auf oberflächliche Weise zu halten.

Dabei behandeln sie klassische, aus anderen Horrorfilmen bekannte Motive und Themen. So finden sich unter anderem Untote, Wiederbelebungen, Serienmörder und Halluzinationen in den Geschichten wieder. Dass das Rad dabei nicht neu erfunden wird, ist zunächst nicht Schlimmes, ein wenig mehr Originalität hätte den Geschichten aber gutgetan.

Gestatten, Knopfauge! (Foto: Tiberius Film)

Gestatten, Knopfauge! (Foto: Tiberius Film)

Die Geschichte um den Polizistensohn ist die stärkste Geschichte des Films, da sie gekonnt Schnitt und visuelle Stilmittel nutzt, um den Geisteszustand dieser Figur darzustellen. Wenn mit Bettlaken Gespenster dargestellt werden, kommt zudem ein Retro-Charme auf, der an ältere, bessere Filme wie „Poltergeist“ erinnert. Die anderen vier Geschichten fallen in visueller Hinsicht leider nicht positiv auf und können dem Genre inszenatorisch nichts Neues beisteuern.

Im Gegenteil, besonders die Requisiten und Kostüme machen das geringe Budget schmerzhaft sichtbar. Ein Beispiel dafür ist die Geschichte von Naomi. Die Entität, mit der sie in einer Lagereinheit eingesperrt ist, erinnert visuell eher an den Teufel aus „South Park“, als an eine ernstzunehmende Bedrohung.

Genug geschrieben, jetzt will ich was sehen. (Foto: Tiberius Film)

Genug geschrieben, jetzt will ich was sehen. (Foto: Tiberius Film)

Während die sich die Erzählungen der Autoren des Schreibclubs bierernst geben, erscheint die Rahmenhandlung in Peters Bücherladen deutlich unterhaltsamer und humorvoller. Hier lässt sich sogar verzeihen, dass diese recht vorhersehbar ist und schlussendlich den Cutthroat-Killer aufdeckt. Dies liegt auch am Schauspiel von Tom Sandoval, der an seiner Rolle sichtlich Spaß hatte.

Die Versionen

Der Film erscheint nur in digitaler Form und ist ab dem 12. Oktober 2023 erhältlich. Er wurde mit einer Altersfreigabe von FSK 16 eingestuft. Dies ist berechtigt, da der Film zwar keine Splatter-Elemente, dafür aber viele verstörende Szenen beinhaltet.

Das Urteil von Horrormagzin.de

Die Geschichten von „Scare Us“ sind kurzweilig genug, um oberflächlich zu unterhalten. Insgesamt greift der Film aber zu viel Bekanntes auf, ohne dem Genre selbst etwas Neues hinzuzufügen.

Bewertung: 2/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Scare Us"

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Über Martin Brody

Als engagierter Film-Fan interessiert er sich vor allem für psychologisch angehauchte Horrorfilme. Doch auch ein heftiger Splatter-Film ist in der Lage ihn zu fesseln. Nachdem er bereits eine Bachelorarbeit über „Les quatre cents coups“ von Truffaut geschrieben hat, verfasst er auch leidenschaftlich gerne Filmkritiken.
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