Es gibt sie noch, die absolut grandiosen Horrorkracher. Oft kommen sie aus einer völlig unerwarteten Ecke. In diesem Fall aus den Schweizer Bergen.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
In einem kleinen Dorf in den Schweizer Bergen taucht unvermittelt eine zwar hübsche, aber verwahrloste Frau auf, die zudem nicht reden kann und sich äußerst merkwürdig verhält. Da passt es zusammen, dass sich der Messmer gerade am Glockenseil erhängt hat und die Frau des Bürgermeisters im siebten Schwangerschaftsmonat eine Fehlgeburt erleidet. Und als offenbar wird, dass die Frau beim Anblick von Kreuzen panisch reagiert, beginnt die Hexenjagd. Lediglich der Dorfpolizist hält zu ihr. Doch die Frau flieht aus dem Dorf in die Berge, wo sich drei recht eigenwillige Männer in einer Almhütte eingenistet haben. Das Unheil nimmt seinen Lauf.
Filmkritik „Sennentuntschi“
Wikipedia klärt uns auf: „Die einsamen Sennen auf den hochgelegenen Alpen schaffen sich aus Langeweile eine weibliche Puppe. Sie füttern sie aus Spaß, sprechen mit ihr und nehmen sie zu sich ins Bett. Kurz vor der Alpabfahrt wird die Puppe lebendig und sie rächt sich für die Übeltaten, die die Sennen an ihr vollbracht hatten.“
Nun wissen wir zunächst einmal alle, womit wir es zu tun haben. Der schweizerische Film wärmt nicht um wiederholten Male Vampire, Zombies, Psychokiller und dergleichen mehr auf, sondern konzentriert sich alleine auf den Volks- und Aberglauben aus den Alpenländern.
Dabei wurden an dieser Stelle nicht nur freigewordene Platzhalter neu besetzt. Vielmehr erzählt der Film eine wirklich intensive Geschichte, die uns Zuschauer vom Kaspar-Hauser-Ansatz über die nachfolgende Hexenjagd und weitere hochdramatische Entwicklungen bis hin zu dem bitterbösen Ende scheucht.
Die Berge bilden dabei die gleichermaßen atemberaubende, aber auch verstörend düstere Kulisse dieses Films.
Die Premiere des Streifens beim Züricher Filmfestival sorgte für einen handfesten Skandal und entließ die Zuschauer geschockt und verstört. Kein Wunder, denn was scheinbar als behäbiger Heimatfilm beginnt, spielt bis zum Schluss mit unserer Wahrnehmung. Und bis zur letzten Minute weiß niemand so genau, ob es sich nun wirklich um eine dämonische Erscheinung oder einfach nur um Aberglauben handelt.
Der ungewöhnliche Erzählstil und die eigenwillige Chronologie der Schilderung tragen ebenfalls dazu bei. Überdies sind die Leistungen der Schauspieler hervorzuheben, die sich wirklich intensiv in dieses Projekt hineingekniet haben.
Das alles beschert uns den wohl ungewöhnlichsten und gleichermaßen besten Horrorfilm der letzten Jahre – auch wenn es immer ein wenig gefährlich ist, mit Superlativen um sich zu werfen.
Die Versionen
Auch wenn der Film sehr verstört, er verzichtet auf allzu viele Härten. Damit ist er ab 16 Jahren freigegeben und ungekürzt verfügbar.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Hochintelligent konstruiert, spannend bis zum Schluss, kein Einheitsbrei. Kurz: Ein kleines Meisterwerk.