Jetzt kommt „Sharknado“. Schon der Name der Produktionsfirma „The Asylum“ sollte uns aufhorchen lassen. Ist die doch dafür bekannt, hauptsächlich sogenannte Mockbuster – billige Kopien von Blockbustern – drehen zu lassen. Unsere Ahnung erweist sich bei Ansicht des Films als richtig – leider.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Hai-Attacken an der kalifornischen Küste. Der Schwarm ist größer als in jedem Killerhai-Film je zuvor. Hunderte, Tausende. Dann gibt es eine Sturmflut, die das Meerwasser in die Straßen schwappen lässt. Und mit ihm die Haie, die dicht überm Asphalt durch die Städte schwimmen.
Doch nicht genug. Nun saugt sich auch noch ein Tornado mit Wasser und Haien voll und nimmt Kurs aufs Festland. Schon bald regnet es Haie. Haie im Gully, Haie im Pool, Haie sind überall.
Und mittendrin versuchen die Helden Fin und Baz, Menschenleben, die eigene Ehe und den Film zu retten. Ratet mal, welches der drei Ziele sie nicht erreichen.
Filmkritik „Sharknado – Genug gesagt!“
Niemand soll mir vorwerfen, ich sei nicht für bekloppte Filmideen zu begeistern. Siehe zum Beispiel „Monster Brawl“ oder „Echsenjagd“. Und auch hier bringt der Grundgedanke tatsächlich alles mit, was für einen richtig abgefahrenen Trash-Film geeignet wäre.
Wäre.
Denn was die Mockbuster-Firma „The Asylum“ daraus machen lässt, ist rein technisch betrachtet einfach eine Katastrophe. Inmitten von Szenen ändern sich von Einstellung zu Einstellung grundlos Licht- und Farbspektrum. Als hätte das Team den einen Schuss an einem Tag gedreht und den Gegenschuss am nächsten – nur dann mit kaputtem Scheinwerfer. Sobald eine Szene einen „Spezialeffekt“ enthält, fällt die gesamte Bildschärfe auf VHS-Niveau zurück. Die Animationen selbst wirken, als hätte es sämtliche Computerfortschritte der vergangenen 20 Jahre nicht gegeben. Die sind tatsächlich so schlecht, dass sie nicht einmal mehr witzig sind. Nach dem Motto: „Egal, wie es aussieht, es darf nur nix kosten.“
Da verblüfft es nahezu, mit welch feierlichem Ernst die Schauspieler ihre Arbeit – mehr oder weniger gut – verrichten. In diesem Punkt zeigen sie eine beneidenswerte Professionalität.
So richtig schlimm wird es, wenn die coole Nova Clarke mit einem Nebendarsteller in einen Hubschrauber steigt, um Sprengladungen in die Augen der Tornados zu werfen. Was dann folgt, ist so mies – so viel Alkohol gibt es gar nicht, um sich das schön zu saufen. Aber die beiden tun dabei so, als würden sie tatsächlich die Welt retten.
Der beste Gag im Film ist noch, dass einige Szenen ausgerechnet in Beverly Hills spielen. Hauptdarsteller Ian Ziering war in den Neunzigern durch die Teeni-Serie „Beverly Hills 90210“ so eine Art Star geworden.
Somit erweist sich das „Hailight des Jahres“ (O-Ton Bluray-Cover) als völlig verdorbene Fischsuppe und der rund herum losgetretene Hype nur als eine weitere Dummheit des Internets. Fast schon peinlich ist es, wie sich der deutsche Zusatztitel „Genug gesagt!“ an die gleichnamige Komödie dranhängen will. Nur ist die genau das, was „Sharknado“ nicht ist: ein guter Film.
Die Bluray enthält zusätzlich den Film „2-Headed Shark Attack“ – ich hatte bis jetzt noch nicht den Mut, mir das Ding anzusehen. Ich habe Angst.
Die Versionen
Mies getrickste Splattereffekte machen noch lange keinen Reißer – die FSK hat den Schwachsinn zu Recht ab 16 Jahren freigegeben.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Dieser Film ist kein Hailight, sondern einfach nur ein großer Haufen Scha-Haiße.
Der offizielle Trailer zum Film "Sharknado – Genug gesagt!"
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