Nein, hier geht es nicht um mordende, kurze Hosen. „Shocking Shorts“ ist ein Sammelsurium skurriler und teils bösartiger Kurzgeschichten, in dem Deutschlands Filmnachwuchs zeigt, was er visuell und phantasietechnisch so drauf hat. Und das ist eine ganze Menge.
Inhaltsverzeichnis
Die Geschichte …
… sind eigentlich zehn Geschichten. Ein Serienkiller will im Beichtstuhl seine Sünden abladen. Ein junger Journalist interviewt eine Frau, die ihr monatelanges Martyrium als Buch veröffentlicht hat. Ein Unbekannter wettet seinen Cabrio gegen den kleinen Finger des Barkeepers. Ein rätselhaftes Mädchen mit rotem Umhang sitzt plötzlich vor dem Haus eines verheirateten Mannes. Ein zwölfjähriger Junge muss eine staatliche Prüfung absolvieren. Verschiedene Ideen aus verschiedenen Genres geben sich hier die Klinke in die Hand.
Filmkritik „Shocking Shorts 2014“
Die Kurzgeschichte ist schon eine ganz besondere, eigene literarische Gattung. Sie wirft den Leser direkt in die Handlung. Sie ist kurz und bündig. Und am Ende hält sie eine böse Überraschung oder eine anderweitige Pointe bereit.
Diese zehn Mini-Filmperlen erfüllen durchweg diese Eigenschaften: Sie sind originell, phantasievoll und teilweise wirklich hochwertig gedreht. Im Gegensatz zum verkorksten „V/H/S“ bietet jede von ihnen einen zufriedenstellenden Schluss, der die Prinzipien einer Kurzgeschichte in Ehren hält. Manchmal gibt es ein amüsiertes Kichern („Anti Cupido“), ein entspannendes „Aha“ („Revolve“) oder betretenes Schweigen („Die Prüfung“).
Uns begegnen kunstvoll gedrehte Werke mit Hang zum klassischen Horrorfilm („Dunkler Wald“) bis hin zum gemeinen Kammerspiel, das sich fast komplett in einem Beichtstuhl abspielt („Abbitte eines Mörders“). Hinzu kommt eine gehörige Packung brisanter Themen und Zeitgeist. Es geht um Kindesmissbrauch, staatliche Willkür, Drogen in Leistungsberufen und kaputte Beziehungen.
Wirklich schockierend ist das alles nur selten, aber häufig überraschend, meist hochspannend und immer liebevoll. Da verzeihen wir gern die immer wieder auftretenden offensichtlichen schauspielerischen Defizite einiger Darsteller und die kaum vorhandenen Spezialeffekte. Es sind halt keine Blockbuster.
Bleibt nur zu hoffen, dass die jungen Filmemacher später andere Dinge drehen dürfen als irgendwelche Pilcher-Verfilmungen.
Die Versionen
Acht Filme hat die FSK ab 16 Jahren freigegeben, was wir absolut verstehen. Warum „Au pair“ und „Rotkäppchen“ nur für Erwachsene sein sollen, ist nicht ganz klar. Aber diese Freigaben heben die ganze DVD leider auf eine FSK-Freigabe ab 18 Jahren.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Wie der Titel schon sagt: Zehn wirklich gute Kurzfilme.