Matomo

Bewertung: 4/5 Sterne

Filmkritik Shocking Shorts 2015

Neue Kurzknaller aus deutschen Landen

Ein Sprungbrett muss nicht immer lang sein – die Shocking Shorts dienen Nachwuchsregisseuren als Einstieg ins große Business … oder auch nicht. Neue Kurzfilme nach den tollen Beiträgen im vergangenen Jahr.

Die Geschichte

Im Film

Im Film „Five Minutes“ heißt es: Knarre an‘ Kopp (Foto: Concorde Home Entertainment)

Gangster hintergehen sich, Vater und Tochter kämpfen gegen Zombies, ein Mann stürzt sich mit seinem Kumpel ins Verderben, eine Frau ist gefährlich eifersüchtig, ein Mann kämpft gegen einen Mosquito, bei einer Frau verwischen die Grenzen zwischen Realität und Traum, ein schwules Pärchen sucht einen bestialischen Mörder, ein Mann rächt sich an einer Frau, ein geheimnisvoller Asiate taucht bei einer Prostituierten auf und ein Vater sieht nach dem Tod von Frau und Baby nur noch einen Ausweg. So in etwa. Zehn Filme erzählen zehn unterschiedliche Geschichten.

Filmkritik „Shocking Shorts 2015“

In der Kürze liegt die Würze – um mal ganz klischeehaft eine uralte Weisheit zu bemühen. Das Talent, eine Geschichte in der gebotenen Kürze zu erzählen, lassen leider viele Filmemacher heutzutage vermissen. Es muss immer höher, weiter, schneller sein. Und eben auch länger. Umso erfreulicher für uns, dass alle Jahre wieder die Shocking Shorts daher kommen. Hier präsentieren junge Filmemacher mit teils beachtlichem Talent, wie sie auch eine kurze Geschichte packend erzählen können. Einige der Regisseure werden wir definitiv im Auge behalten.

Klar gibt es schauspielerische Schwächen und einiges ist erstaunlich gehaltlos und nicht mehr als eine nette Idee. Doch dagegen stehen viel Phantasie, teils grandiose Spezialeffekte und mutige Schauspieler.

Szene aus

Szene aus „Sweet sweet Clara“ (Foto: Concorde Home Entertainment)

Die diesjährigen Nominierten für den Shocking-Shorts-Award bieten ein breites Spektrum. Das geht von Fingerübungen, die sich vor dem großen „Miller’s Crossing“ der Coen-Brüder verbeugen („Dogs“) über makabre und fiese kleine Familien- und Beziehungsdramen („Vicious“, „Jealous Jenna“) bis zu einer Mördergeschichte, die scheinbar im örtlichen Heimatmuseum gedreht wurde und mit einem völlig überflüssigen und prätentiösen Voice-Over-Gefasel und überdimensionierten 20 Minuten Laufzeit unsere Nerven komplett überstrapaziert („Richard & Gilbert“).

Unsere Highlights: „Mosquito“ von Timo von Gunten, der auf herrlich surreale Art den Kampf eines Mannes gegen eine Mücke erzählt und dabei Erinnerungen an die frühen Werke eines Jean-Pierre Jeunet weckt. „REM“ von Manuel Johns, der einzig wirklich gruselige Film im Bunde, der sich stark beim J-Horror bedient und von dem wir gerne mehr gesehen hätten. Der Zombie-Schocker und diesjährige Gewinnerfilm „Five Minutes“ von Maximilian Niemann, der so professionell gemacht ist, dass selbst große Hollywood-Produktionen daneben alt aussehen. Und „Sweet Sweet Clara“ von Eric Frantzen, der bei der brutalen Rache eines Mannes an einer Frau kurzerhand Blut zu Konfetti werden lässt.

Die Versionen

Die FSK hat die Kurzfilmsammlung mit einer Freigabe ab 18 Jahren versehen, was wir angesichts so mancher Härte („Venusfliegenfalle“) komplett nachvollziehen können. Dafür ist alles ungekürzt.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Teilweise weder Shocking noch Short und auch mal ziemlich belanglos, aber mit so manchem Highlight.

Bewertung: 4/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Shocking Shorts 2015"

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Über Rick Deckard

Sein Pseudonym kommt aus seinem Lieblingsfilm „Blade Runner“ von Ridley Scott. Der ist auch schon seit seiner Jugendzeit sein unangefochtener Lieblingsregisseur, gefolgt von Namen wie David Lynch, Terry Gilliam oder den Coen-Brüdern.
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