Matomo

Bewertung: 3/5 Sterne

Filmkritik Sissy

Nenn' mich auf gar keinen Fall so!

Die junge Cecilia, früher Sissy genannt, hat ein Kindheitstrauma. Soll heißen, es sind katastrophale Erlebnisse mit ihrer damaligen Freundin geschehen, denn die gemeinsame Freundschaft war nur vorgetäuscht. 15 Jahre später kommt alles wieder hoch.

Die Handlung

Du bist was? Influencerin? (Foto: Plaion Pictures)

Du bist was? Influencerin? (Foto: Plaion Pictures)

Cecilia (Aisha Dee) verdient ihren Lebensunterhalt als Social-Media-Sternchen. Sie ist mittlerweile eine erfolgreiche Influencerin und hat schon mehr als 200.000 Follower, die ihre mentalen Gesundheitstipps befürworten. Eines Tages trifft Cecilia ihre ehemalige beste Freundin Emma (Hannah Barlow) im Supermarkt. Sie plaudern und Emma erzählt, dass sie ihre langjährige Partnerin Fran (Lucy Barrett) bald heiraten wird. Voller Vorfreude lädt sie Cecilia spontan zur Verlobungsparty und zum Mädelswochenende ein.

Auf der Fahrt zum Ferienhaus gibt es einen Unfall mit einem Känguru. Um das verletzte Tier nicht leiden zu lassen, überfahren sie es kurzerhand. In der Ferienhütte angekommen, ist die Stimmung ausgelassen – nur Cecilia fühlt sich unwohl. Wie sich herausstellt, ist die Gastgeberin Aleks (Emily De Margheriti), gegen die Cecilia von Beginn an einen Groll hegt Entsprechend kühl verläuft die Begrüßung untereinander. Das Ganze spitzt sich von Minute zu Minute weiter zu und Aleks fängt an, Cecilia zu sticheln. Sie wird von der Gruppe abgegrenzt.

Ruf mich auf meinem Handy an! (Foto: Plaion Pictures)

Ruf mich auf meinem Handy an! (Foto: Plaion Pictures)

Eine Rückblende zeigt, warum die Situation so verfahren ist. Als die beiden Mädchen zwölf Jahre alt waren, schlitzte Sissy Aleks Wange mit einer Spielzeugschaufel auf. Nicht grundlos, schließlich schikanierte Aleks Cecilia schon damals. Nun ist wieder so ein Moment. Das Picknick im Wald eskaliert. Aleks kann es nicht lassen und provoziert immer weiter. Cecilia platzt endgültig der Kragen und schlägt Aleks mit einem Stein nieder. Doch das ist erst der Anfang. Als nächstes ist Jamie (Daniel Monks) dran. Cecilia will sich rächen…

Filmkritik „Sissy”

Happy, happy people... (Foto: Plaion Pictures)

Happy, happy people… (Foto: Plaion Pictures)

Die Idee, dass eine Influencerin eine dunkle Vergangenheit hat, ist grundsätzlich gut. Dass Mobbing soweit gehen kann und verheerende Konsequenzen nach sich zieht, klingt auch in Ordnung. Was jedoch übrig bleibt, ist eine sehr geradlinige Geschichte. Kaum Tiefgang. Keine Überraschungen. Regisseurin und Drehbuchautorin Hannah Barlow, die vor der Kamera zusätzlich die Rolle der Emma spielt, arbeitet stattdessen mit vielen Rückblenden. Damit erzeugt sie jedoch kaum Spannung. Stattdessen wird recht schnell klar, wo die Reise bzw. Rache hingeht. Wir hätten uns hier beispielsweise mehr Geheimnisse gewünscht.

Der Film skizziert das Universum von Cecilia, dem Opfer und von Emma, die an Entscheidungsmangel leidet. Schließlich wird nie klar, ob sie zu ihrer vermeintlichen besten Freundin steht, oder doch lieber Aleks den Vortritt gibt. Hinzu kommen immer wieder die Gefühlsschwankungen und das daraus resultierte Doppelleben von Cecilia. Die Tatsache, dass sie ein komplett anderes Denkverhalten vor und hinter der Kamera durchlebt, entfaltet sich leider nicht so richtig. Stattdessen gesellt sich später ein völlig verpeilter Polizeiinspektor dazu, der mit einem Schuss für eine gewisse Ordnung sorgt. Zwar trägt er zum Abschluss der Geschichte bei, wirkt allerdings sehr willkürlich und fehlplatziert.

Licht an - jetzt ist Schluss mit lustig (Foto: Plaion Pictures)

Licht an – jetzt ist Schluss mit lustig (Foto: Plaion Pictures)

Lässt sich mit der Handlung gerade so leben, punkten wenigstens ein paar Spezialeffekte. Ein paar deswegen, weil es mitunter auch Computereffekte bzw. CGI-Effekte gibt, die schlicht unreif aussehen. Stichwort: atmendes Känguru, was am Boden liegt. Das gezeigte Pulsieren des Fells erinnert an ehemalige Videospiele der 90er Jahre. So etwas muss heutzutage nicht mehr sein. Auch das Timing, welches besonders in Horrorfilmen stimmig sein sollte, trifft nicht immer ins Schwarze. Dadurch ziehen sich einige Szenen, die mitunter schön blutig sind, unnötig in die Länge.

Die Versionen

Der Social-Media-Slasher „Sissy” trägt das rote FSK-18-Logo. Aufgrund der etlichen Nicht-CGI-Effekte ist diese Einstufung vollkommen nachvollziehbar. Mit knapp 102 Minuten läuft der Film ungeschnitten auf Blu-ray. Der Film erscheint am 23. Februar 2023 auf DVD und Blu-ray.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Eine Mischung aus Rachefeldzug und Egotrip: „Sissy“ versucht die Scheinheiligkeit der Gesellschaft einerseits und die persönliche Isolation andererseits mit einer Portion Gewalt zu kombinieren. Doch die Gleichung geht nicht auf. Die Geschichte ist zu flach und die Effekte wirken mitunter billig.e9b654916c61406ea3923a22518de08b

Bewertung: 3/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Sissy"

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Über Ash Williams

Vor Jahren hat er sich noch vor Horrorfilmen gegruselt. Naja, vielleicht so ein bisschen. Jetzt schaut er sie jedenfalls mit ganz anderen Augen. Je länger er sich mit diesen Filmen auseinander setzte, desto mehr faszinierten sie ihn.
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