Dieser kleine, dreckige Reißer wartet mit einer durchaus illustren Riege an B-Film-Schauspielern und einem krassen Schurken auf. Ein paar neue Ideen hätten es aber gerne auch sein können.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Er nennt sich „Greif“, ermordet Frauen und nimmt immer ein Körperteil für seine private Sammlung mit. Und nicht etwa nur ein Stück Haut, wie der „deutsche“ Titel vermuten lässt. Die Polizei ist – wie immer – ratlos.
Da frisst Greif eines Tags einen besonderen Narren an der schnuckeligen Wendy (Horror-Spezi Danielle Harris) und stellt ihr nach. Doch die ist ein wenig stärker als die anderen Opfer und wehrt sich. Hilfe bekommt sie vom feschen aber ziemlich fertigen Polizisten Delgado (B-Film-Schnucki Casper van Dien).
Doch Greif lässt sich nicht so leicht davon beeindrucken. Hartnäckig arbeitet er weiter daran, seine absolute Trophäe endlich zu erbeuten.
Filmkritik „Skin Collector“
Dass der billig gedrehte Film nicht absäuft, verdankt er seinen Hauptdarstellern. Casper „Starship Troopers“ van Dien gibt den harten Bullen routiniert und kann sogar die emotionalen Szenen stemmen. Danielle Harris („Halloween-Remake“) trägt ihre Opferrolle mit Fassung, ist dabei aber angenehm wehrhaft. Sie hat immer wieder eine tolle Idee, wie sie ihrem Peiniger entschlüpfen kann. Am besten kommt aber „Wolf Creek“-Schlitzer John Jarratt als Greif rüber. Er schafft es tatsächlich, Ekel, Hass und Mitleid beinahe zugleich zu erzeugen und zeichnet so das heftige Porträt eines Psychopathen. Die emotionalen Wechselbäder, die absolute Gefühllosigkeit und die Einsamkeit bringt er wirklich rüber (leider nur im Originalton). Respekt.
Deshalb sind es Filme wie dieser, bei denen es einfach zu schade ist, dass nicht etwas mehr Geld da war. So krankt „Skin Collector“ einfach nur an der Technik. Inmitten von Szenen springt bei einem Schnitt plötzlich das Hintergrundgeräusch, eine Leiche ist ganz offensichtlich am Heimcomputer erstellt und flink ins Bild kopiert, die Synchro ist furchtbar, und Blut sprudelt hauptsächlich billig digital.
Am Ende haben wir es immerhin mit einem – zumindest in den Hauptrollen – gut gespielten Killerdrama zu tun. Der Mörder ist von Anfang an bekannt, es geht eher ums Psycho-Porträt und das Katz-und-Maus-Spiel als um Ratespielchen. Ein paar frische Ideen in der Handlung hätten es trotzdem gern sein dürfen. Immerhin springt Regisseur Julian Richards ein paarmal in den Zeitebenen und erzeugt so etwas Spannung und hier und da eine kleine Überraschung. Mehr aber auch nicht.
Die Versionen
„Skin Collector“ erscheint ungekürzt mit einer FSK-Freigabe ab 18 Jahren. Angesichts einiger derber Schlitzerszenen und vor allem des verstörend kaltschnäuzigen Finales ist das sicherlich angemessen.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Gut gespielter aber sehr herkömmlicher Schlitzer-Krimi mit leichtem Star-Bonus.