Lange ist’s her. 1995 erschien Teil 1 von „Tales from the Hood“. Daran will Regisseur Rusty Cundieff nun anknüpfen. Dabei ist die Machart dieselbe wie vor gut 23 Jahren: vier Geschichten kurz und überraschend.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Mr. Beech (Bill Martin Williams) will die Welt beherrschen. Oder anders gesagt, er will für mehr Sicherheit auf den Straßen Amerikas sorgen. Dafür konstruiert er einen Roboter, der mit neuester KI ausgestattet ist. KI steht für Künstliche Intelligenz und die hat das Projekt um „Robo Patriot“ allerdings noch nicht ausreichend. Daher läd Beech den alten Portify Simms (Keith David) zu einem kleinen Plausch ein. Simms soll erzählen, was da draußen auf den Straßen passiert. Gibt es in Amerika beispielsweise immer noch rassistische Vorfälle?
„Good Golly“ – Die erste Geschichte handelt von einem Museum, in dem Exponate aus der Epoche der Sklaverei in den Vereinigten Staaten gezeigt werden. Zwei Freundinnen wollen die dort ausgestellte, seltene Puppe Good Golly kaufen. Doch das funktioniert nicht so einfach, wie die beiden es sich vorgestellt hatten.
„Medium“ – Die zweite Geschichte handelt von drei Kleinkriminellen. Sie versuchen an die 5 Millionen Dollar zu kommen, die ihnen ein ehemaliger Freund schuldet. Nachdem sie ihn umgebracht haben, kehrt er zurück. In einem anderen Körper. Und dann geht es den Ganoven an den Kragen.
„Date Night“ – In der dritten Geschichte angeln sich zwei Kumpels ihre Verabredung für den Abend über eine Dating-App. Sie wollen die Damen erst betrunken machen, dann mit einem Schlafmittel außer Gefecht setzen und sich anschließend beim Sex filmen. Doch so einfach wird es dann doch nicht.
„The Sacrifice” – In der vierten Geschichte erwarten Emily und der afroamerikanische Henry ein Baby. Die Schwangerschaft verläuft schwierig. Emily macht sich große Sorgen, ob alles klappt. Henry hingegen ist mit seinem Job als Wahlkampfleiter für Mr. Cotton mehr als genug ausgelastet. Dann taucht ein Junge aus der Vergangenheit auf, der wegen seiner Hautfarbe zu Tode geprügelt wurde. Das hat Folgen für die beiden.
Filmkritik „Tales from the Hood 2“
„Tales from the Hood 2“ erinnert nicht nur vom Namen her an „Tales from the Crypt“ – auch vom Aufbau her ähneln sie sich. Der große Unterschied ist jedoch der größte Minuspunkt: „Tales from the Hood 2“ fehlen der Witz und der Trash-Faktor in den einzelnen Kurzgeschichten.
Mal abgesehen von der Rahmenhandlung, die so oder so meist nur als Füllmaterial verwendet wird, kommt bei mir nur wenig Positives an. Bis die erste Kurzgeschichte beginnt, bekomme ich eine Ahnung davon, dass sich der Film auf einem schlechten B-Movie-Niveau bewegen wird. Dialoge und Schauspieler wirken recht flach und fast schon lächerlich. Mit Sozialkritik hat das wenig zu tun.
Keiner der Kurzfilme hat etwas mit dem Genre Horror gemein. Kein Splatter, kein Thriller, keine Zombies. „Good Golly“ ist der einzige Beitrag, der zwar stark übertrieben ist, aber wenigsten noch etwas Sinn ergibt. Alle anderen drei Filme plätschern vor sich hin. Selbst „The Sacrifice” der vielleicht das größte Potenzial hätte und ein wenig mehr Inhalt bringt, bleibt langweilig. Aber wo ist der Humor? Den gibt scheinbar nicht, weil das Thema Rassismus eben auch ernst ist. Da hatten die Macher von „Get Out“ den Dreh besser raus.
Die Versionen
„Tales from the Hood 2“ erscheint mit einer FSK-16-Freigabe ungeschnitten auf DVD, Blu-ray und Stream.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Vielleicht war Teil 1 besser. Wir wissen es nicht. Dieser hier ist jedenfalls nur für wirklich hartgesottene Fans.