Der argentinische Independent-Horrorfilm „Terrified“ feierte seine Premiere bereits 2017. Trotz etlicher, guter Kritiken findet das Werk von Drehbuchautor und Regisseur Demián Rugna erst jetzt seinen Weg auf den deutschen Heimkinomarkt. Besser spät als nie, denn der Streifen ist ein heißer Tipp für Horrorfans.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Clara (Natalia Señorales) hört in ihrer Küche bedrohliche Stimmen, die aus dem Abflussrohr zu kommen scheinen. Sie erzählt ihrem Mann Juan (Agustín Rittano) von dem Erlebnis. Dieser vermutet, dass sein Nachbar Walter (Demián Salomón) wieder einmal renoviert und dass dies durch die Rohre zu hören sei.
Eines Morgens, gegen 5 Uhr, wacht Juan durch ein merkwürdiges Hämmern auf. Er stürmt wutentbrannt zu seinem Nachbar hinüber und will diesen zur Rede stellen. Walter öffnet die Tür jedoch nicht. Als Juan in sein Haus zurückkehrt, findet er seine Lebensgefährtin blutüberströmt im Badezimmer vor. Eine unsichtbare Macht schleudert sie brutal gegen die Wände. Juan kann Clara nicht helfen und die junge Frau erliegt daraufhin ihren Verletzungen. Juan wird in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Dort suchen ihn drei Parapsychologen auf, die ihm versichern, seine dubiose Geschichte zu glauben. Sie vermuten eine paranormale Präsenz hinter dem Geschehen.
Es hat sich nämlich herausgestellt, dass in der unmittelbaren Nachbarschaft mehrere Personen von Poltergeistern und anderen übernatürlichen Phänomenen heimgesucht werden. Auch sein Nachbar Walter ist betroffen, ebenso wie Alicia (Julieta Vallina), Exfreundin des Polizisten Funes (Maximiliano Ghione) und Mutter eines kleinen Jungen, der durch einen mysteriösen Unfall ums Leben kam. Die drei Parapsychologen verbringen, gemeinsam mit Kommissar Funes, die Nacht in den drei Spukhäusern, um die unheimlichen Vorfälle aufzuklären. Zu diesem Zeitpunkt ahnt das Team jedoch noch nicht, worauf sie sich einlassen.
Filmkritik “Terrified”
Der argentinische Independent-Horror „Terrified“ (Originaltitel: „Aterrados“) ist ein überraschend starker Vertreter seines Genres. Demián Rugna schafft in dem Film eine düstere, unheilvolle Atmosphäre, die über die gesamte Laufzeit präsent ist.
Die Story teilt sich dabei in mehrere Handlungsstränge auf. Die einführende Geschichte von Juan, die Geschichte seines Nachbarn Walter und zuletzt die Geschichte von Alicia und ihrem verstorbenen Sohn, der von den Toten zurückkehrt. Alle diese Handlungsstränge laufen bei den Ermittlungen des Parapsychologen-Teams zusammen. Zu sehen sind bizarre Poltergeist-Phänomene, sowie übernatürliche Erscheinungen und Untote.
Im Film wird dabei die ständige Präsenz von Tod und Verwesung thematisiert. Demián Rugna stilisiert das durch ein stark grün gefiltertes Bild. Hinzukommt die leise und teils nervenaufreibende Filmmusik. Der eigentliche Horror entfaltet sich auf dem Boden dieser atmosphärischen Inszenierung. Dabei kommen wenig plötzliche Schreckmomente zum Einsatz. Die Zuschauer: innen bemerken das im Verborgenen lauernde Böse eher während einer Kamerafahrt im Hintergrund oder als Schatten an der Wand. Demián Rugna gelingt es, mit diesen Mitteln den Spannungsbogen auf einem kontinuierlich extrem hohen Niveau zu halten. Das tröstet auch über die Tatsache hinweg, dass die Charakterentwicklung der Protagonisten sehr oberflächlich gehalten wird.
Der Horrorstreifen „Terrified“ hält genau das, was er verspricht: Er lehrt seine Zuschauer: innen das Gruseln. Guillermo del Toro soll bereits an einem Remake arbeiten. Es bleibt abzuwarten, ob dabei die Klasse des Originals erreicht wird.
Die Versionen
“Terrified” ist ab 16 Jahren freigegeben und mit einer Laufzeit von 88 Minuten ungeschnitten erschienen. Die Altersfreigabe ist sowohl wegen der Horrorelemente, als auch der Brutalität zu Beginn des Films absolut gerechtfertigt.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Dieser wenig bekannte argentinische Independent-Horror kann vollends überzeugen. Kein Wunder, dass bereits ein Sequel und ein Remake in Planung ist.
Der offizielle Trailer zum Film "Terrified"
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