Kompletter Titel: Territories – Willkommen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Was wie ein herkömmlicher Backwood-Slasher beginnt, wächst im Verlauf zu einem politischen Statement. Das macht diesen Film zwar nicht erstklassig, aber zumindest ungewöhnlich.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Fünf Freunde nachts unterwegs im Auto. Sie überqueren die kanadische Grenze in die USA. Plötzlich stoppt sie eine Grenzpatrouille. Die beiden Herren mit Knarre stellen unbequeme, hinterlistige Fragen, drehen den Reisenden das Wort herum. Dann lassen sie sie aussteigen und antreten.
Es kommt zum Wortgefecht. Der Drogenhund findet ein Päckchen Marihuana. Die Grenzer – die natürlich gar keine sind – erschießen einen der fünf und nehmen die anderen fest.
Sie stecken sie in Käfige und lassen sie hungern und dursten. Sie verhören, erniedrigen, foltern sie. Ein paar Tage später macht sich ein Privatdetektiv auf, die Vermissten zu suchen.
Filmkritik „Territories“
Reisende in der Fremde werden eingesperrt und gefoltert … soweit, so gewöhnlich. Nur findet Regisseur und Co-Autor Oliver Abbou einen Dreh, um seinen Low-Budget-Streifen über den Einerlei-Status hinaus zu heben.
Er gibt seinen beiden Mordbuben eine Geschichte, Erfahrungen und Emotionen und verwandelt sein Terrorstück damit in einen zynischen Kommentar zum Amerika der heutigen Zeit. Seine Täter sind keine namenlosen Hinterwäldler, sondern verwirrte Kriegsveteranen. Sie haben sich für ihr Vaterland aufgerieben, haben Krankheit und Sucht aus dem Krieg nach Hause gebracht.
Dort sehen sie plötzlich gesellschaftlich etablierte Moslems, die in Bostoner Unternehmen arbeiten, obwohl sie genau diese „Allah-Anbeter“ im Irak noch bekämpft haben. Sie sehen eine Wirtschaftskrise. Sie fanden Guantanamo nie wirklich schlimm, doch jetzt will ihr – auch noch schwarzer – Präsident es plötzlich schließen. Kurzum: Sie erkennen ihr bisher ach so schönes und freies Amerika nicht mehr wieder. Und drehen durch.
Ein ähnliches Motiv findet sich auch im ersten Film der „Rambo“-Reihe. Damals kehrte John Rambo aus Vietnam wieder. Er fand sich im Leben nicht mehr zurecht, wurde wegen Landstreicherei eingesperrt und musste plötzlich gegen sein eigenes Land kämpfen.
„Territories“ ist keine leichte Kost. Er quält uns mit der Aussichtslosigkeit, in der die Opfer stecken. Die Verhör- und Folterszenen sind ebenso schwer zu ertragen. Und nach dem konsequenten Ende sitzen wir alleingelassen vor dem Bildschirm und fragen uns, was in diesem großen Land so furchtbar falsch läuft. Naja, das ist ja nicht schwer zu erraten.
Das alles soll jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Film an manchen Stellen straffer und insgesamt runder hätte sein können. Etwas mehr Handlung und Hintergrund hätten ebenfalls gut getan. Daher der Punktabzug.
Die Versionen
Die FSK hat „Territories“ uncut ab 18 Jahren freigegeben. Angesichts einiger Gewaltspitzen und der heiklen Drogen- und Politproblematik ist das sicherlich berechtigt.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Schwere Kost. Verstörender Trip in kaputte, amerikanische Egos.
Der offizielle Trailer zum Film "Territories – Willkommen in den Vereinigten Staaten von Amerika"
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