Das Grauen lauert unter der Oberfläche. In sanften Wellen wird ein tödlicher Erreger an Land gespült und verdirbt einem jungen Paar den gemeinsamen Urlaub im Strandhaus.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Raus aus der Großstadt, hinein in den entspannten Urlaub. Das junge Paar Randall (Noah Le Gros) und Emily (Liana Liberato) wollen sich ein paar ruhige Tage im Strandhaus von Randalls machen. Der angeknacksten Beziehung soll der Ausflug an die Küste gleichfalls wieder auf die Sprünge helfen. Doch schon bei der Ankunft scheint dem perfekten Plan eine unerwartete Änderung zu widerfahren. Statt eines verlassenen Hauses finden die Jugendlichen Essensreste, einen vollen Kühlschrank und ein ganzes Arsenal an Medikamenten im Haus vor. Den Grund dafür lernen Emily und Randall schnell kennen: Das Ehepaar Mitch (Jake Weber) und Jane (Maryann Nagel) hat es sich bereits in dem liebevoll hergerichteten Haus gemütlich gemacht.
Obwohl sich die Begeisterung in Grenzen hält, stimmen alle Anwesenden zu, den Aufenthalt im Haus auch zu viert zu bewältigen. Der Abend verläuft mit guten Gesprächen, gutem Essen und einer Runde Haschschokolade sehr offen und wiegt die Urlauber in trügerischer Sicherheit. Denn am Strand zieht ein geheimnisvoller Nebel auf, der einen fluoreszierenden Film über Flora und Fauna legt. Die Auswirkungen dieses Naturschauspiels erkennen die vier Besucher allerdings viel zu spät.
Filmkritik „The Beach House“
Der Einstieg in den Film gibt den Quell des Unheils preis. Unter der Meeresoberfläche brodelt eine unbekannte Kraft, die sich ihren Weg an die Oberfläche bahnt. Ein unbekannter Virus, der scheinbar nicht Gutes im Schilde führt. Mit der Vorahnung, dass sich in „The Beach House“ die Natur ihr Revier zurückholen will, liegen Zuschauer in diesem Moment gar nicht falsch. Schnell wächst der Gedanke, dass die kreative Fiktion der Realität wieder einen Schritt voraus war, denn „The Beach House“ wurde bereits im Herbst 2019 uraufgeführt. An die Monate später wabernde Pandemie war zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu denken.
Die Brisanz, die Regisseur Jeffrey A. Browns Debüt zugutekommt, verhilft dem Film allerdings nur bedingt zum wohligen Horror. Das minimalistische Werk zeichnet sich vor allem durch Stille und Ruhe aus. Nur wenig Filmmusik ist zu hören, die Schauspieler in der Originalversion sprechen leise und mit Bedacht und der Strand ist wie ausgestorben. Für die Zuschauerschaft bedeutet dies viel Geduld aufzubringen, bis die ersten Ereignisse Spannung aufkommen lassen. Erst zur Hälfte des Filmes nimmt das Geschehen langsam Fahrt auf und rumpelt über die Sanddünen.
Horror muss sich nicht immer in grauenhaften Kreaturen zeigen. In diesem Fall sind es Mikroben und Partikel, die zum blutigen Rausch führen. Das Problem, dass der Schock sich höchstens mit dem Eintreten einer Scherbe am Baggersee vergleichen lässt, liegt in dem zähen Drehbuch. Die Entscheidung einer ruhigen Inszenierung ist für diese Art des Horrors durchaus legitim. Im Gegenzug sollte das Handeln der Figuren, eine dichtere Atmosphäre oder Drohszenarien aufgebaut werden. Elemente, die in „The Beach House“ leider fehlen.
Da hilft es nichts, wenn die zweite Filmhälfte in einer dichten Nebelwand verschwindet und die Lücken füllt. In vergleichbaren Nebel-Gruslern wie Stephen Kings „Der Nebel“ oder dem Klassiker „The Fog“ resultiert der Horror aus der Frage, was in ihm lauert. In „The Beach House“ ist der Nebel die Gefahr, die einfach präsent und unausweichlich ist. Das Ende scheint somit klar zu sein und verweht noch das letzte Fünkchen Spannung.
Das abrupte Ende setzt dem unausgegorenen Horror die Krone auf. Was bleibt, ist das ärgerliche Gefühl einer verschenkten Filmidee.
Die Versionen
Eine offizielle FSK-Freigabe lag bei Sichtung des Filmes noch nicht vor. Vermutlich kann „The Beach House“ aber mit einer FSK 16 rechnen, was einer fairen Bewertung gleichkäme, da sich die Schockmomente auf ein Minimum reduzieren. Die fiesen Verwandlungen und schleimigen Kreaturen lassen sich nur kurz in der zweiten Filmhälfte blicken.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Die unsichtbare Gefahr, die keiner greifen kann: Trotz zufälliger Brisanz zur aktuellen Covid-Situation bleibt „The Beach House“ ein eigenwilliges Stück Horrorkunst, der sich zu sehr auf seine wirkungsvolle Stille verlässt und sein Ziel verfehlt.
Der offizielle Trailer zum Film "The Beach House"
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