Regisseur und Produzent Eli Roth („Hostel“, „Cabin Fever“) ist wieder da – diesmal im ausgestorben geglaubten Kannibalen-Sujet. Wer allerdings glaubt, bei dem hier vorliegenden Film handele es sich um einen Aufguss der teilweise unsäglichen Produktionen aus den Achtzigern, der irrt gewaltig.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Eine Gruppe von Studenten reist in den peruanischen Urwald, um den Lebensraum der dortigen Eingeborenen zu retten, der durch massives Abholzen gefährdet ist. Die Aktion scheint zunächst zu glücken, doch dann stürzt die Truppe mit dem Flugzeug mitten im Regenwald ab.
Die Überlebenden fallen jenen Eingeborenen in die Hände, die sich als Kannibalen entpuppen. Während die ersten von ihnen bereits lebendig zerfleischt werden, kämpft der Rest verzweifelt ums Überleben.
Filmkritik „The Green Inferno“
Eli Roth bleibt seinem Stil treu: Er lässt sich zunächst viel Zeit, um die Geschichte sorgfältig aufzubauen. Ehe der erste Umweltaktivist zu Kannibalenfutter wird, vergehen zunächst einmal gut und gerne vierzig Minuten.
Was danach allerdings kommt, eignet sich kaum für Zuschauer mit empfindlichem Gemüt. Die nachfolgende Splatter-Orgie verkommt aber niemals zum Selbstzweck – trotz der teilweise extrem brutalen Szenen stehen der Verlauf der Geschichte und der Überlebenskampf der Protagonisten im Vordergrund. Die Spannung bleibt auf sehr hohem Niveau. Die beeindruckenden Bilder und grandiosen Landschaftsaufnahmen werten den Film zusätzlich auf.
Natürlich drängt sich der Vergleich zu den italienischen Kannibalenfilmen aus den Achtzigern geradezu auf. Im Abspann werden diese Streifen sogar als Referenz erwähnt. Doch zum Glück bleibt uns ein Aufguss der teils stümperhaft inszenierten „Vorbilder“ erspart. Eli Roth hat es auch nicht nötig, vor laufender Kamera tatsächlich lebende Tiere für einen billigen Effekt abschlachten zu lassen, wie es einst Ruggero Deodato für sein Machwerk „Cannibal Holocaust“ tat. Roth‘ sorgsamer Regiestil sorgt stattdessen für einen äußerst spannenden und intensiven Film, der die Daumen deutlich nach oben weisen lässt.
Etwas verwirrend ist allerdings der Schluss. Warum eine Überlebende plötzlich ihre vormaligen Peiniger in Schutz nimmt, ist nicht so ganz nachvollziehbar. Wir können uns zwar einen Reim auf diesen plötzlichen Sinneswandel machen: Das ungebremste Auslichten der Regenwälder sollte keine Legitimation erhalten. Dennoch wären etwas mehr klärende Worte dem Ganzen etwas zuträglicher gewesen. Diese geringen formalen Schwächen nehmen wir aber hin, der positive Gesamteindruck überwiegt.
Die Versionen
Entgegen vieler Gerüchte gibt es nur eine einzige Version dieses Streifens, die zudem noch stolz den Zusatz „Director’s Cut“ trägt. Ebenso eifrig wurde diskutiert, dass die deutsche Veröffentlichung nur deshalb so lange auf sich warten ließ, weil der Film zunächst einmal kräftig gekürzt werden musste. Auch das ist falsch, denn trotz einiger wirklich rabiater Szenen erscheint „The Green Inferno“ auch hierzulande ungeschnitten. Die Laufzeit beträgt 101 Minuten, freigegeben ist dieser Schocker von der FSK natürlich erst ab 18 Jahren.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Ein Ausnahme-Werk, das ohne Frage polarisiert. Dennoch einer der besseren Filme der letzten Jahre.
Der offizielle Trailer zum Film "The Green Inferno"
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