Matomo

Bewertung: 4/5 Sterne

Filmkritik The Hole In The Ground

Der Abgrund in meiner Psyche.

Neuanfänge sind nie leicht. Als alleinerziehende Mutter sieht sich Sarah im irischen Hinterland neuen Aufgaben gegenüber, an denen sie zu scheitern droht. Das ungewöhnliche Verhalten ihres Sohnes macht die Sache nicht einfacher.

Die Handlung

The Hole in the Ground Foto2

Bist du sicher, es war ein Eichhörnchen? (Foto: Savage Productions)

Ein Haus inmitten der rauen Seele Irlands. Allein, verlassen und ohne Adresse steht das renovierungsbedürftige Heim von Sarah und ihrem Sohn Chris in der Nähe eines unheimlichen Walds. Aus Angst verbietet die fürsorgliche Mutter ihrem Sohn, außerhalb des Gartens zu spielen. Wie Kinder aber sind, ist dieses Verbot schnell gebrochen. Was Chris auf seinem unerlaubten Ausflug entdeckt, ist eine riesige Sickergrube, die scheinbar nach und nach den Boden verschlingt.

Die Standpauke der Mutter hält den jungen Entdecker nicht davon ab, in der Nacht noch einmal den Wald zu erforschen. Zwar kehrt er unversehrt zurück, doch die langfristigen Folgen seiner nächtlichen Tour machen sich bald bemerkbar. Chris verhält sich anders, brutaler und scheint wie auswechselt. In Sarah beginnt ein schlimmer Verdacht zu reifen: Ist Chris besessen? Oder ist er überhaupt noch er selbst? Oder schlägt ihr die Einsamkeit aufs Gemüt?

Filmkritik „The Hole In The Ground“

Gartenarbeit raubt einem den letzten Nerv. (Foto: Savage Productions)

Gartenarbeit raubt einem den letzten Nerv. (Foto: Savage Productions)

Horrorfilme sind Gold wert, wenn es darum geht, mit unseren Ängsten zu spielen und ihnen ein Gesicht zu geben. Meist eines, das grauenvoll und erschreckend ist. Regisseur Lee Cronin macht sich diese Tatsache zunutze und verpasst seinem Mutter-Sohn-Horror einen metaphorischen Überbau, der Lehrstückqualitäten besitzt. Schon die eindrucksvolle Eingangssequenz beweist: Wer von einem verlassenen Rummel aus in eine noch einsamere Einöde fährt, scheint mit dem Leben auf Kriegsfuß zu stehen. Dass es nicht lange dauern wird, bis die Stimmung im Film kippt, daran lassen die sich um 180 Grad drehenden Bilder keinen Zweifel.

Der Auftakt nimmt den Zuschauer mit in ein düsteres Werk, das nicht mit seiner Geschichte überzeugt, sondern mit einer fesselnden Atmosphäre. An jeder Ecke im Haus knarrt es, der Wald steht bedrohlich wie ein Monster hinter dem Haus und die regenschweren Wolken ziehen lautlos ihre Kreise. Es wird etwas geschehen, früher oder später. Mit dem Verschwinden des kleinen Jungen stürzt Mutter Sarah in ein psychologisches Martyrium, aus dem weder die Figur noch der Zuschauer entkommen kann. Ist das verhaltensgestörte Auftreten von Chris real oder bildet sich Sarah alles ein?

Nur nicht den Kopf in den Sand stecken. (Foto: Savage Productions)

Nur nicht den Kopf in den Sand stecken. (Foto: Savage Productions)

Zwischen Wahn und Wirklichkeit wankend nimmt das Böse seinen Lauf und die metaphorische Bildgestaltung beginnt ihren Schaulauf. Es ist schön, wenn Filme noch zum Denken anregen, um in alles verschlingenden Löchern, fröhlichen Kinderliedern und verwirrten Nachbarn die eigentliche Bedeutung zu erahnen. Allerdings meinen es die Filmemacher etwas zu gut und pressen in das gut solide Drehbuch ein bedeutungsvolles Bild nach dem anderen. Wer „Mother!“ von Darren Aronofsky gesehen hat und mochte, wird sich bei „The Hole In The Ground“ gut aufgehoben fühlen. Allerdings wäre der Funken Mut zum offenen freien Interpretieren auch hier wünschenswert gewesen.

Die Versionen

Der Film wird in ungekürzter Version veröffentlicht und ist mit einer FSK-Freigabe ab 16 Jahren versehen. Die Mischung aus eindringlicher Atmosphäre und einigen Ekelszenen lassen mit einem zugedrückten Auge die Freigabe plausibel erscheinen.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Ein Film, der Filmstudenten in Freude versetzt: Etwas weniger Metaphern hätten der erfrischenden Gruselmär aber gut getan.
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Bewertung: 4/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "The Hole In The Ground"

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Über Cotton Weary

Als Kind der 90er Jahre wuchs Cotton Weary mit der gerade startenden Teenie-Horrorwelle auf. „Scream“ legte nicht nur den Grundstein für die Freude an Horrorfilmen, sondern war auch der Stein des Anstoßes, um Kino lieben zu lernen.
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