Matomo

Bewertung: 3/5 Sterne

Filmkritik The Lair

Im Bunker nichts Neues

In Neil Marshalls “The Lair” kämpft eine Kampfpilotin nicht nur gegen afghanische Terroristen, sondern auch gegen hungrige Monster aus dem Bunker.

Die Handlung

Komisch, alles still hier. (Foto: SquareOne)

Komisch, alles still hier. (Foto: SquareOne)

Nach einer Bruchlandung in der afghanischen Wüste muss die Kampfpilotin Kate Sinclair (Charlotte Kirk) vor bedrohlichen Terroristen fliehen. Zuflucht findet sie in einem ehemals sowjetischen Forschungsbunker. Viel Zeit zum Besichtigen bleibt ihr jedoch nicht. In einem hitzigen Schussgefecht wird die Forschungsstation halb zerstört. Dabei erweckt eine neue, noch schrecklichere Bedrohung. Nun muss Kate sich nicht nur vor Terroristen behaupten, sondern auch vor humanoiden Ungeheuern.

Sie und Kabir (Hadi Khanjanpour), ein afghanischer Mitläufer der Terroristengruppe, entkommen nur knapp. Unterwegs treffen sie auf eine Gruppe amerikanischer Soldat*innen, geleitet von Sergeant Tom Hook (Jonathan Howard), die sie zu ihrer Militärbasis bringen. Auf Bitten von Kate, schnellstmöglich die Provinz zu verlassen, muss Major Roy Finch (Jamie Bamber) ablehnen. Denn ihm wurde von seinen Vorgesetzten befohlen, den besagten Bunker zu finden. In der folgenden Nacht wird die Basis von den Ungeheuern angegriffen. Unzählige Soldaten verlieren ihr Leben. Nach dem Rückzug der Ungeheuer findet die Gruppe um Kate einen Leichnam von ihnen. Bei der Obduktion entdecken sie Grauenhaftes.

Filmkritik “The Lair”

Grünes Licht für die Bunker-Karnivoren (Foto: SquareOne)

Grünes Licht für die Bunker-Karnivoren (Foto: SquareOne)

“The Lair” ist ein actionreicher Sci-Fi Horror, der in seiner Erzählweise sehr direkt ist. Der Fokus des Films liegt klar auf den Monstern und deren Bekämpfung. Der Krieg in Afghanistan dient nur als erzählerischer Aufhänger. Das Design der blutrünstigen Ungeheuer ist detailliert umgesetzt und auch die Slasher-Einlagen können überzeugen. Hierbei wird die Gruppe nach und nach blutig dezimiert. Die Gewalt-Orgie wird in vielen Szenen überspitzt dargestellt, was für unfreiwillige Komik sorgt. Die Actionszenen sind solide inszeniert, die zusammen mit dem Monster-Design und dessen Tonkulisse eine der großen Stärken von “The Lair” sind.

Trotz der actiongeladenen Handlung kann der Film nur schwer die Spannung halten. Besonders im ersten Drittel ist “The Lair” sehr zäh; Charaktere spucken munter markante Einzeiler raus, Dialoge werden geführt, die zwar Tiefe geben sollen, aber für die Handlung in vielen Fällen keine große Auswirkung haben. Auch gravierende Handlungslücken und die hölzerne Charakterisierung der Figuren nehmen den Spannungsbogen immer wieder heraus.

Labor oder Panzerschrank? (Foto: SquareOne)

Labor oder Panzerschrank? (Foto: SquareOne)

Ab dem Mittelteil von “The Lair” zieht die Spannung etwas an. Der Horror, den die Monster ausbreiten sollen, passiert einfach nicht. Der Regisseur und Drehbuchautor Neil Marshall (“The Descent – Abgrund des Grauens”, “The Reckoning”) setzt hier auf eine simple Bildsprache, die man aus unzähligen Filmen ähnlichen Kalibers kennt. Hin und wieder gibt es den einen oder anderen Schocker, aber sie sind sehr voraussehbar.

Marshall inszeniert die humanoiden Schreckwesen als hirnlose Killermaschinen, die aus Affekt handeln. Dass sie im Laufe der Handlung eine eigene Intelligenz entwickeln sollen, kann man als Zuschauer nur schwer glauben. Zudem versucht Marshall ein bisschen zu zwanghaft, seine Charaktere als coole, abgebrühte Draufgänger darzustellen.

Oh Schreck, ich kann das Ende sehen ... (Foto: SquareOne)

Oh Schreck, ich kann das Ende sehen … (Foto: SquareOne)

Trotz oder besser gesagt, wegen all der erzählerischen und filmischen Schwächen ist der Film dennoch ein kurzweiliger, explosiver Monster-Spaß, den man sich am besten gemeinsam auf der Couch im Heimkino geben kann.

Die Versionen

Der Film hat eine Altersfreigabe von 18 Jahren und wird ab dem 19. Mai 2023 als DVD und Blu-Ray erhältlich sein.

Das Urteil

Wer auf solide Monster-Action mit viel Blut, wenig Grusel und Tiefgang steht, der ist mit „The Lair“ genau richtig. Es ist sehr zu empfehlen, den Film nicht allein, sondern in einer Gruppe anzuschauen. Perfekt für einen legeren Filmabend zu Hause!
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Bewertung: 3/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "The Lair"

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Über Phi Am

Phi Am beschäftigt sich seit ihrer Jugend mit Horrormedien und -geschichten aus aller Welt. Der Nickname stammt aus der thailändischen Geister-Folklore, beschreibt jedoch aus heutiger Sicht das Phänomen einer Schlafparalyse. Ist großer Fan von Werken des Comiczeichners Junji Itō und Nudelsuppen.
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