Es muss nicht immer Jack the Ripper sein: Im viktorianischen London jagt Bill Nighy einen brutalen Mörder. Dabei gibt es leider auch Gesangseinlagen.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
London, 1880: Zur Zeit von Königin Viktoria trieb nicht nur Jack the Ripper sein Unwesen in der Stadt an der Themse. Schon acht Jahre zuvor wird das heruntergekommene Viertel Limehouse von einer brutalen Mordserie heimgesucht. Die Einwohner machen die mystische Figur des Golem dafür verantwortlich.
Scotland Yard setzt Inspektor John Kildare (Bill Nighy) auf den Fall an. Bei seinen Ermittlungen trifft er auf die Schauspielerin Elizabeth Cree (Olivia Cooke) aus dem Umfeld des Drag-Künstlers Dan Leno (Douglas Booth). Sie soll ihren Mann umgebracht haben und steht in Verdacht, der Golem zu sein. Doch Kildare ist von ihrer Unschuld überzeugt und fest entschlossen, sie vor dem Galgen zu retten.
Filmkritik „The Limehouse Golem“
„The Limehouse Golem“ überzeugt vor allem optisch. Regisseur Juan Carlos Medina hat das Drehbuch, basierend auf dem Roman „Dan Leno and the Limehouse Golem“ des Autors Peter Ackroyd, stimmig inszeniert. Ausstattung, Musik und Effekte sind erstklassig.
Doch wie der Name der Vorlage schon vermuten lässt, liegt der Fokus des Films nicht auf dem von Bill Nighy gewohnt hervorragend gespielten Scotland-Yard-Ermittler sondern auf dem Musiker Dan Leno und dessen Umfeld aus Künstlern und zwielichtigen Gestalten der Londoner Unterwelt. Somit handelt es sich bei dem Streifen zu großen Teilen um ein Sittengemälde mit zu langen Gesangseinlagen, weniger um einen Horrorfilm. Entsprechend spannungsarm kommt der Film in diesen Passagen daher.
Wesentlich interessanter wird es immer dann, wenn Nighy die Bildfläche betritt und versucht, die Mordserie aufzuklären. Besonders gefällt uns dabei der Kunstgriff, die Morde in Rückblenden mit jeweils anderen Verdächtigen als Täter durchzuspielen. Dabei spart Medina dann auch nicht an Blut und Gekröse. Obwohl er als Hauptdarsteller geführt wird, ist Nighys Rolle aber leider recht klein.
Am Ende ergeben die beiden Teile des Films kein stimmiges Ganzes. Der auf dem Cover vom Verleih zitierte Vergleich mit „From Hell“ und „Sweeney Todd“ ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen. „The Limehouse Golem“ ist jedoch nicht wie versprochen die „perfekte Mischung“ aus beidem, dafür sind die angeführten Vorbilder einfach zu gut. Und zwar jedes für sich selbst.
Die Versionen
Bei den Morden geht der Streifen ordentlich zur Sache, deshalb hat ihn die FSK zu Recht erst ab 16 Jahren freigeben.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Unstimmiger Mix aus Horrorfilm und Sittengemälde, der immerhin handwerklich überzeugt.
Der offizielle Trailer zum Film "The Limehouse Golem"
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