In Raven’s End führt der letzte Weg aller Bewohner in das Bestattungsunternehmen von Montgomery Dark. Um dem alten Mann unter die Arme zu greifen, bietet sich die junge Sam als Aushilfe an und muss sich einem ungewöhnlichen Bewerbungsgespräche unterziehen.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Dichte Nebelschwaden, wuchernde Sträucher und ein verlassenes Fleckchen Erde: Das hier gezeigte Bestattungsunternehmen ist wahrlich kein einladender Ort. Einsam und verlassen thront das Unternehmen des eigenbrötlerischen Besitzers auf den Klippen über Raven’s End. Wer hierher kommt, ist entweder Tod oder auf der Suche nach einem Job. Die junge Sam zieht es aus letzterem Grund in das düstere Anwesen.
Um sich etwas Geld dazuzuverdienen, möchte das aufgeweckte Mädchen bei Montgomery Dark anheuern. Doch die Absichten sind dem alten Mann suspekt. Bevor er seine neue Mitarbeiterin in die Künste der Einbalsamierung, des Einäscherns und die Totenaufbewahrung einweiht, unterzieht er sie einem ungewöhnlichen Bewerbungsgespräch. Er erzählt Sam drei außergewöhnliche Geschichten, die ihre Leidensfähigkeit unter Beweis stellen soll. Allerdings hat Montgomery nicht mit der Abgebrühtheit der unscheinbaren Sam gerechnet.
Filmkritik „The Mortuary – Jeder Tod hat eine Geschichte“
Halloween steht vor der Tür und die Gruselgeschichten erleben ihre jährliche Wiederauferstehung. Geister, Dämonen oder Vampire beherrschen für eine Nacht die Straßen, bevor sie wieder in ihren Gräbern verschwinden. Das Bestattungsunternehmen von Montgomery Dark bietet dagegen Schrecken und Gänsehaut das ganze Jahr über. In diesem Haus hat der angenehme Grusel ein Zuhause gefunden, was der Originaltitel „The Morturay Collection“ gut zusammenfasst.
Die Rahmenhandlung von Sam und ihrem neuen Chef bildet nur das Grundgerüst für drei Kurzgeschichten, die in das Gesamtkonstrukt eingebettet sind. Ryan Spindell, der mit dem Kurzfilm „The Babysitter Murders“ bekannt wurde, bleibt seinen Ursprüngen somit treu. Die Qualität der einzelnen Episoden variiert dabei stark. Von witziger Gesellschaftskritik bis hin zu unverständlichen Liebesschwüren findet jeder Gruselfan seine Nische. Von wahrem Horror kann leider nicht die Rede sein, da sich der gesamte Film eher als Kabinett des Schreckens sieht.
Dieser Eindruck wird auch durch die liebevolle Art und Weise bestätigt, mit dem sich die Ausstatter im Krematorium ausgetobt haben. In jeder Szene weht ein Hauch von „Beetlejuice“ oder „Sleepy Hollow“ durch die Flure und in einigen Moment winkt sogar der jugendliche Geist vom Abenteuerklassiker „The Goonies“ aus den Särgen. Ein optischer Höhepunkt ist „The Mortuary“ in jedem Fall.
Was die Spannung betrifft, geht diese aufgrund der wechselhaften Episoden zwischendurch verloren. Umso heftiger schlägt sie zurück, wenn blutige Splatter-Effekte Marke Eigenbau gegen die Kameralinse spritzen. Dem abstrusen und nostalgischen Charme des Filmes helfen diese Überraschungsmomente ungemein. Fast wünscht man sich als Zuschauer, dass sich Montgomery Dark und seine neue Aushilfe nur durch die Gänge des Hauses bewegen müssten. Die filmischen Ausflüge in die Kurzgeschichten werden zum Nebenschauplatz.
Der unvermeidliche Twist wartet als pflichtbewusstes Stilmittel am Ende auf und reißt aufgrund seiner unspektakulären Enthüllung niemanden wirklich vom Hocker, stört aber auch nicht. Zu sehr hat man sich bereits in das alte Gemäuer verliebt, das in seiner Präsenz und Detailverliebtheit die eigentliche Hauptrolle im Film einnimmt. Schaurig schön: Familie Addams hätte es geliebt!
Die Versionen
Der Film ist mit einer FSK-Freigabe ab 16 Jahren eingestuft. Die Freigabe ist berechtigt, da sich Ausstatter und die kreativen Verantwortlichen der Spezialeffekte in einige Gore-Szenen volles Herzblut gelegt haben. Vor platzenden Köpfen wird gewarnt!
Das Urteil von Horrormagazin.de
Leicht angestaubt aber mit Liebe zum Detail produziert: Herrlich altmodische Gruselsammlung, die an eine launige Fahrt durch eine scheppernde Geisterbahn erinnert.
Der offizielle Trailer zum Film "The Mortuary – Jeder Tod hat eine Geschichte"
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