Nachdem Teil 1 und Teil 2 für ordentlich Furore im Horror-Genre sorgte, waren wir natürlich auf den dritten Teil gespannt. Auch diesmal dreht es sich wieder um die eine Nacht, in der jeder alles machen kann, ohne irgendeine Strafe zu kassieren. Regisseur James DeMonaco mischt hier einen brandgefährlichen Cocktail aus Thriller- und Slasher-Komponenten. Die Extraportion Gesellschaftskritik darf – gerade angesichts aktuell ziemlich brisanter US-Wahlen – natürlich auch nicht fehlen.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Die junge Charlie Roan musste in der Purge-Nacht mit ansehen wie ihre Familie kaltblütig ermordet wurde. 18 Jahre später und inzwischen erwachsen setzt sich Charlie (Elizabeth Mitchell) als Senatorin für die Abschaffung der Purge-Nacht ein und kandidiert als Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika. Doch Kontrahent Edwidge Owens (Kyle Secor) von den „Neuen Gründervätern Amerikas“ (NFFA) plant, Charlie auszuschalten. Da kommt die Purge-Nacht, in der zwölf Stunden lang jeder Mord legal ist, wie gerufen.
Indes verliert Ladenbesitzer Joe Dixon (Mykelti Williamson) seinen Versicherungsschutz. Ausgerechnet einen Tag vor der Purge-Nacht. Aus diesem Grund plant er, seinen Laden selbst zu verteidigen. Sein Mitarbeiter Marcos hilft ihm dabei. Und so verschanzen sie sich auf dem Dach des Geschäfts, um mögliche Gefahrenquellen rechtzeitig auszuschalten. Noch wissen sie nicht, wen sie in dieser Nacht retten werden.
Filmkritik „The Purge 3: Election Year“
Eigentlich müsste „The Purge“ den Untertitel „Die Nacht mit der Lizenz zum Töten“ tragen. Denn wer nicht weiß, worum es hier geht, wird überrascht sein. Verblüffend ist allerdings nicht die Tatsache, dass die Bevölkerung einen halben Tag lang einen Freifahrtsschein bekommt. Sondern, dass bei „The Purge 3: Election Year“ so wenig davon zu sehen ist. Hier mal eine Gruppe Rebellen im Auto, da mal eine Gang bis zu den Zähnen bewaffnet. Wir fragen uns, wo die ganzen Plünderer sind, die die Supermärkte stürmen oder die Juweliere ausrauben? Aber okay. Lässt man diesen Gedankenausflug mal weg, ist auch der dritte Teil von „The Purge“ wieder ein spannender Streifen.
Die fiktive Zukunft setzt James DeMonaco beängstigend perfekt in Szene, auch wenn wir uns ein bisschen mehr Chaos gewünscht hätten. Schließlich hat DeMonaco mit den ersten beiden Teilen schon viel ausprobieren können. So erwartet uns erneut eine düstere Atmosphäre – ja fast schon Endzeitstimmung. Da gibt es nichts auszusetzen. Auch die beiden Hauptakteure machen ihre Sache ordentlich. Elizabeth Mitchell als Senatorin und Frank Grillo als ihr Bodyguard Leo, den wir bereits aus „The Purge 2: Anarchy“ kennen, geben ein schönes Paar ab.
Selbstverständlich ist uns nicht entgangen, das es DeMonaco auf die US-Wahl von 2016 abgesehen hat. Der nationalistische und aggressive Owens gegen die eher friedliche und liberale Roan – das passt ganz hervorragend zum Wahlkampf Trump gegen Clinton. Die entsprechende Verschwörungstheorie wird hier auch gleich mitgeliefert. Inwiefern das Ganze wirklich einen Funken Wahrheit trägt, muss jeder für sich entscheiden.
Alles in allem ist „The Purge 3: Election Year“ ein Thriller geworden, der mal spannend und mitfiebernd, aber auch mal kaltschnäuzig und rücksichtslos rüberkommt. Vulgärsprache und Gewaltszenen stechen immer wieder hervor und sorgen für die notwenige Bewegung der Handlung. Andererseits wirken die etlichen ruhigen Passagen dazwischen wie eine angezogene Handbremse. Ein bisschen mehr Tempo hätte hier gutgetan. Dennoch, für sanfte Gemüter ist der Film nichts.
Die Versionen
Die Freigabe ab 16 Jahren von der FSK ist absolut gerechtfertigt, denn es geht immer wieder ordentlich zur Sache. Der Film läuft mit 109 Minuten ungekürzt.
Fazit von Horrormagazin.de
Für Fans der ersten beiden Teile ein gefundenes Fressen und eine sehenswerte Fortsetzung.
Der offizielle Trailer zum Film "The Purge 3: Election Year"
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