Schlug in den Siebzigern “Der Exorzist” noch wie eine Bombe ein, so müssen sich Filmemacher heutzutage ordentlich ins Zeug legen, um mit ausgetriebenen Teufeln noch zu überzeugen. Denn das Thema Exorzismus wurde bereits in allen Facetten ausgereizt. Anthony Hopkins und Colin O’Donoghue geben sich die Ehre und bekämpfen in „The Rite – Das Ritual“ das allgegenwärtige Böse. Der Film läuft ab Donnerstag, dem 17.03.2011, im Kino.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Michael Kovak (Colin O’Donoghue) und sein Vater Istvan (B-Film-Recke Rutger Hauer) arbeiten in einem Bestattungsinstitut. Michael will aber nicht sein ganzes Leben lang verstorbene Menschen für ihre letzte Ruhe vorbereiten. So beschließt er, Priester zu werden. Die Ausbildung fällt ihm leicht. Nach vier Jahren steht er vor seinem Abschluss. Doch Michael ist nicht überzeugt. Er glaubt nicht an Gott und nicht an den Teufel. Hin- und hergerissen, schreibt er Pater Matthew einen Brief und schildert ihm seine Zweifel.
Doch Pater Matthew sieht das anderes und schickt Michael nach Rom. Im Vatikan soll er die Exorzismusschule besuchen. In Italien angekommen, lernt er Pater Lucas Trevant (Anthony Hopkins) kennen. Der Pater ist geübt im Umgang mit dem Exorzismus. Widerwillig muss ihm Michael bei einem Ritual assistieren.
Während seiner Seminarstunden freundet er sich mit Angeline (Alice Braga) an. Sie ist Reporterin und schreibt über das Thema Exorzismus. Angeline will Pater Revant unbedingt interviewen. Michael ist immer noch skeptisch und hält die ganze Sache für bedeutungslos. Doch schon bald ereignen sich seltsame Zwischenfälle. Er hört fremde Stimmen, entdeckt ein besessenes Mädchen, das später im Krankenhaus stirbt und sieht Dinge, die es gar nicht gibt.
Nun überschlagen sich die Ereignisse. Frösche belagern sein Zimmer und es fällt Schnee, obwohl noch gar kein Winter ist. Als er dann noch vom Tod seines Vaters erfährt, gerät alles außer Kontrolle. Doch Pater Revant kann ihm nicht (mehr) helfen …
Filmkritik „The Rite – Das Ritual“
Es wurde eigentlich an alles gedacht: Kirche, Teufel, Dunkelheit. Auch lernen wir, wie ein Exorzismus überhaupt funktioniert: So bestehen die unterschiedlichen Stufen des Rituals aus Bedrohung, Namenserfragung, Ausfahrwort und Rückkehrverbot des Dämons. Und es gibt einen Filmhelden – den jungen und unerfahrener Priester Michael Kovak.
Er wirkt im Filmverlauf etwas müde und unlustig. „Warum glaubt er denn nicht endlich mal an etwas? Dafür oder dagegen?“, würden wir ihn am liebsten fragen. Ganz im Gegensatz zu Pater Revant. Der altgediente Ordenspriester hat Charme, ein dunkles Geheimnis, Stärken und Schwächen. Und so prallen nun diese zwei Welten aufeinander. Mittendrin ein paar Dämonen, die ausgetrieben werden wollen und natürlich die adrette Journalistin Angeline.
„Du kannst dich entscheiden, nicht an den Teufel zu glauben. Aber das schützt dich nicht vor ihm.“ Das Zitat stammt von Pater Lucas. Und so richtig dran glauben können auch wir nicht, aber das bezieht sich auf den Film. Die bunten Straßen von Rom, das verlassene Haus von Pater Revant und die vereinzelten Rückblenden sind ideale Stilmittel für einen guten Film. Auf einen eskalierenden Höhepunkt der Story wartet der Zuschauer allerdings vergebens. Das Finale will sich einfach nicht so richtig entwickeln und verhallt mit einem dumpfen Plopp. Und so bleibt ein fader Beigeschmack übrig – er kommt aus der mangelnden Spannung.
Die Versionen
Die Kinofassung läuft 114 Minuten und deutet auf keinerlei Zensur hin. Daher gehen wir von einer ungeschnittenen FSK 16-Version aus.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Liebevoll ausgestattetes Exorzismus-Abenteuer, aber ohne den nötigen Schlussknall.
Der offizielle Trailer zum Film "The Rite – Das Ritual"
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