Ein Männlein steht im Walde … das ist an sich reichlich unspektakulär. Und genau deshalb schickt ihm das Drehbuch zwei Frauen in die einsame Hütte. Keine schlechte Idee.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
In einer post-apokalyptischen Welt lebt ein namenloser Einzelgänger (Martin McCann) in einer Hütte im Wald. Er hat sich mit der Situation gut arrangiert, züchtet Gemüse, stellt Fallen und geht kein Risiko ein.
Seine strikte Routine wird jäh unterbrochen: Zwei Frauen – Milja (Mia Goth) und ihre Mutter Kathryn (Olwen Fouere) – stehen plötzlich vor der Tür. Für Essen und ein Dach über dem Kopf winkt dem Einsiedler Sex mit Milja – wer kann da schon widerstehen?
Doch in einer Welt, in der nur die stärksten überleben und Selbsterhaltung alles ist, herrscht ständiges Misstrauen. Auch besteht immer die Gefahr, dass räuberische Banden die vermeintliche Idylle stören.
Filmkritik „The Survivalist“
Der Verleih bewirbt den Film als Horrorthriller. Hier müssen wir direkt eine Warnung aussprechen: „The Survivalist“ hat nicht direkt mit Horror zu tun, zumindest nichts mit dem Filmgenre. Der Horror ist allerdings das Leben in dieser nihilistischen, post-apokalyptischen Welt. Und hier punktet der Streifen. Regisseur Stephen Fingleton zeichnet eine glaubhafte, trostlose Welt, in der einzig der schonungslose Kampf ums Überleben zählt.
Diese Art von Film steht und fällt mit den Darstellern. Und die geben für „The Survivalist“ buchstäblich ihr letztes Hemd und vollen körperlichen Einsatz. Zwischen den drei Hauptakteuren herrscht in der existentialistischen Situation eine spürbare Spannung. Dabei stellen wir uns immer wieder die Frage, wer hier wen übers Ohr hauen will. Denn der ursprüngliche Plan der beiden Frauen steht schnell auf der Kippe, als Milja Zuneigung zu dem Fremden entwickelt.
Fingleton setzt das Ganze versiert mit eleganten und ruhigen Bildern in Szene. Der Regisseur verzichtet auf visuelle Spielereien oder inszenatorische Mätzchen, auch Musik ist erst im Abspann zu hören. „The Survivalist“ lebt von Realismus, dem guten Drehbuch und den Darstellern. So ist Fingleton ein kleiner und feiner Survival-Thriller mit Drama-Elementen gelungen, der zeigt, wozu Menschen in existenzbedrohenden Ausnahmesituationen fähig sind.
Die Versionen
„The Survivalist“ hat eine FSK-Freigabe ab 16 Jahren. Zwar ist der Film nicht sonderlich brutal, aber angesichts der trostlosen Welt und des schonungslosen Überlebenskampfes der Figuren geht das in Ordnung.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Kein Horrorfilm im klassischen Sinne. Aber ein fesselnder Thriller mit Drama-Elementen und starken Schauspielern.