Seit ein paar Tagen ist der Internet-Horror „Unknown User“ auch bei uns erhältlich. Und der Computer-Desktop, den wir im Film fast immer sehen, gehört nicht irgendjemandem. Er gehört Hauptdarstellerin Shelley Hennig, die wir bereits aus „Ouija – Spiel nicht mit dem Teufel“ kennen. Damit wird der Film zu einem Thriller für die Generation Facebook. Und das ist Geschmackssache.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Blaire (Shelley Hennig) und ihr Freund Mitch (Moses Jacob Storm) unterhalten sich über Skype. Ihr romantisches Tête-à-Tête wird gestört als sich unverhofft ihre Freunde einklinken. Zu den neuen Teilnehmern gehört auch ein Nutzer mit dem Namen „billie227“. Die Jugendlichen machen sich darüber aber erstmal wenig Gedanken. Wichtiger ist ein YouTube-Video von Laura Barns. Sie war eine Mitschülerin, die erst gemobbt wurde und sich dann vor einem Jahr das Leben nahm.
Als jemand von Lauras Account plötzlich Fotos bei Facebook hochlädt, ruft die Clique Lauras ehemalige Freundin Val mit in den Chat. Doch auch die kann nicht sagen, wer die Fotos gepostet hat. Sie bestreitet jegliche Aktivitäten. Schon bald beschuldigt jeder jeden anderen, bis sich der mysteriöse Nutzer selbst meldet. Er gibt sich als Geist der gemobbten und nun toten Mitschülerin aus. Was erst nach einem Bluff aussieht, erweist sich ganz schnell als bitterer Ernst. Der Unbekannte lässt einen der Teenager mit einem Stabmixer aktiv werden und sich selbst umbringen.
Die restlichen Schulkameraden sind geschockt und können nicht begreifen, was da gerade passiert. Auch hier hat „billie227“ eine Lösung und beginnt das Spiel „Ich hab noch nie …“.
Filmkritik „Unknown User“
Was uns Regisseur Levan Gabriadze da auftischt, ist im ersten Moment wenig spektakulär. Geschweige denn dem Horror-Genre zuzuordnen. Der komplette Film besteht aus irgendwelchen Computerprogrammen, die über den Bildschirm flackern. Mit etwas mehr Abstand sieht das zum Glück anders aus.
Filmemacher Gabriadze nimmt uns mit auf eine wagemutige Berg-und-Tal-Fahrt. Dafür dürfen wir auf den Bildschirm von Protagonistin Blaire schauen. Aber eben auch nur dorthin. Originell daran ist, dass wir dadurch die komplette Handlung über Skype, Facebook und Co. mitbekommen. Also in etwa so, als säßen wir live vor ihrem Computer. Der Nachteil daran besteht in der fehlenden Dynamik. Computer-Normalos steigen hier vermutlich schon aus. „Unknown User“ wird nämlich erst dann spannend, wenn der unbekannte Dritte an seinen virtuellen Fäden zieht. Bis dahin muss man einfach durchhalten. Also gut eine halbe Stunde.
Nach der Hälfte des Films stören dann die wiederkehrenden und manchmal monotonen Desktop-Einblicke auch nicht mehr weiter. Videotelefonate via Skype und Youtube-Videos lockern die Handlung gekonnt auf. Ansonsten muss man die Chats oder E-Mails aktiv mitlesen. Wieder nicht jedermanns Sache. Wir finden’s okay.
Um einen Gang hochzuschalten, blitzen im weiteren Verlauf einige Selbstmord-Szenen der Beteiligten auf. Wir bleiben abermals vorm Computermonitor – schließlich ist es eine Liveübertragung. Die Szenen sind meist recht kurz und teilweise heftig übertrieben. Stichwort: Stabmixer. Die Spannungskurve steigt da natürlich sprunghaft. Hilfreich sind auch die bewusst inszenierten Bild- und Tonfehler. Sie nehmen zum Ende hin zu und sorgen für eine gewissen Glaubwürdigkeit.
Die Versionen
Hier hat die FSK im Nachhinein nachgebessert und den Film zunächst ab 12 Jahren und zum Verkaufsstart in Deutschland dann aber doch ab 16 Jahren freigeben. Aufgrund der vereinzelten Gewaltszenen ist das blaue Siegel schon in Ordnung.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Einfach gestrickter, aber wirkungsvoller Cyber-Terror. Weniger Technikversierte zappen weiter – alle anderen bekommen einen etwas anderen Thriller präsentiert.
Der offizielle Trailer zum Film "Unknown User"
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen