Mit seinem Film „Yakuza Apocalypse“ wollte Regie-Wirbelwind Takashi Miike („Ichi, der Killer“) zu seinen Wurzeln zurückkehren. Also wenn das wirklich seine Wurzeln sein sollen, bleiben wir doch lieber über der Erde.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung
Kamiura ist ein Yakuza und verdammt schwer zu töten. Oder ist er sogar unsterblich, wie man sich erzählt? Eines Tags bringen Killer ihn doch zur Strecke und köpfen ihn. Doch die abgerissene Rübe beißt mit letzter Kraft (!) den Untergebenen Kageyama. Denn Kamiura war Vampir und jetzt ist Kageyama auch einer. Fortan beißt und süppelt der sich durch die Bevölkerung und erzeugt so mehr und mehr Yakuza-Vampire. Damit die Nahrung nicht knapp wird, werden Menschen inzwischen sogar gepflanzt (!!).
Außerdem mit am Start sind ein Spinner mit furchtbaren Jeans und knalliger Kampfkunst, ein riesengroßer und tödlicher Plüschfrosch mit Bösem im Sinn, ein mutierter … ja, was? … ähem … Mensch mit Schnabel (!!!) und ein Vampirjäger, der wohl einem Gothik-Festival entsprungen ist.
Und alle hauen sich immer wieder auf die Schnauze. Ja, ungefähr so könnte man die Geschichte zusammenfassen.
Filmkritik „Yakuza Apocalypse“
Die Grundidee waren Menschen, die durch einen Biss zum Yakuza-Vampir werden, erklärt Drehbuchautor Yoshitaka Yamaguchi im Making-of. Den Rest habe er sich dann einfach aus den Rippen geschnitten. Doch irgendwie wirkt das Ergebnis auf uns so, als habe er zuvor einige rätselhafte Substanzen zu sich genommen. Was wir ihm aber nicht unterstellen wollen.
„Yakuza Apocalypse“ ist ein pralles Sammelsurium absurder Ideen und schräger Figuren. Das ist grundsätzlich lobenswert. Allerdings passiert das hier völlig unlustig und ohne erzählerische Raffinesse. Wie so oft im asiatischen Kino kommt alles viel zu holperig daher.
Und wenn der Spaß fehlt, drängt sich die nächste logische Frage auf: Hat das Ganze vielleicht etwas zu bedeuten? Ist das vielleicht Kunst? Wir nehmen zum Beispiel einmal an, dass hinter dem am Ende über sich hinauswachsenden Atom-Plüschfrosch irgendeine Botschaft oder eine Parabel steckt. Doch die sind so gut verschlüsselt, dass sich selbst ein Berlinale-Zuschauer daran die Eckzähne ausbeißen dürfte. Oder steckt vielleicht doch gar nichts dahinter? Das wäre ja noch schlimmer.
Auch zum sinnfreien aber unterhaltsamen Gewalt-Kracher taugt der Film kaum. Fielen die Werke von Takashi Miike früher durch ausufernde und verstörende Gewaltausbrüche auf, gibt er sich hier verblüffend milde. Noch in den bluttriefenden ersten Minuten denken wir: „Meine Güte, die FSK ist wirklich sanft geworden.“ Doch dann passiert im Rest des Films nichts mehr in dieser Richtung. War das Kunstblut alle? Es sieht so aus.
Miikes Film ist damit zwar ein quietschbunter und zweifellos gut gefilmter Bilderrausch, aber mit einem viel zu großen Sockenschuss und letztendlich ohne Reiz. Und dafür ist er dann auch zu lang.
Die Versionen
Wie schon erwähnt fließt das meiste Blut am Anfang, der Rest ist eher harmloser Vampir-Stuss und Klopperei. Damit passt die FSK-Freigabe ab 16 Jahre sicherlich bestens. Ungekürzt.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Die Apokalypse darf gern ausfallen. Anstrengender, versponnener Genre-Mix ohne Charme.
Der offizielle Trailer zum Film "Yakuza Apocalypse"
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