Matomo

Bewertung: 4/5 Sterne

Filmkritik Yummy

Frau beißt Zombie

So richtig yummy, also lecker, beginnt der Film nicht. Jedenfalls optisch. Die Atmosphäre wirkt kühl und trist, so wie man sich den Ostblock häufig vorstellt. Auch die Darsteller sehen aus, als wären sie einem angestaubten 80er-Jahre-Film entsprungen. Im Hinterkopf schwirrt dann auch immer noch der Fakt, dass es sich um einen belgischen Zombiefilm handelt. Belgien und Horrorfilme – ähm, ob das gut geht?

Die Handlung

Lauf Allison lauf (Foto: Busch Media Group)

Lauf Allison lauf (Foto: Busch Media Group)

Allisons Mutter kann es nicht verstehen. Ihre Tochter (Maaike Neuville) möchte ihre Brüste allen Ernstes verkleinern lassen. Mit dem Auto geht es zu einer renommierten Schönheitsklinik in Osteuropa. Doch statt Allison bei ihrem Vorhaben zu unterstützen, fährt sie mit, um gleich selbst ein paar „Reparaturen“ durchführen zu lassen.

Dort angekommen checkt Allisions Freund Michael (Bart Hollanders) erst mal die Lage. Schließlich hat er zwei Semester Medizin studiert. Er lernt den Pfleger Daniel (Benjamin Ramon) kennen. Und mit ihm findet er in einem Behandlungszimmer eine Frau: grausam zugerichtet und ans Bett gefesselt. Nichtsahnend macht Michael sie los. Als sie die beiden Männer blutverschmiert angreift, flüchten sie. Doch zu spät. Die Zombie-Katastrophe hat begonnen und bald ist die komplette Klinik nicht mehr zu retten.

Filmkritik „Yummy“

Eine Axt im Haus ersetzt ... (Foto: Busch Media Group)

Eine Axt im Haus ersetzt … (Foto: Busch Media Group)

Der Zombie-Spaß-Streifen „Yummy“ lief auf dem diesjährigen Fantasy Film Festival und auch bei den Filmfest Nights 2020. Freunde der Untoten-Filmunterhaltung kennen den belgischen Horrorfilm daher sicherlich schon und werden bestätigen können: anschauen!

Denn was „Yummy“ ausmacht, ist die unvoreingenommene und frische Herangehensweise an das Thema Zombies. Es ist ein wenig so wie in Peter Jacksons Frühwerk „Bad Taste“ – am Anfang denkt man, was für ein öder Film und dann kommt alles richtig ins Rollen. „Yummy“ ist auf der einen Seite schon recht amüsant – nimmt sich selbst nicht so ganz ernst und versucht witzig zu sein. Auf der anderen Seite ist der Film doch recht blutig. Es gibt reichliche Splatter-Effekte. Manchmal auch etwas geschmacklos. Stichwort: Penisprothese. Alles in allem bekommt man in den knapp 90 Minuten eine quirlige Unterhaltung geboten. Apropos Unterhaltung: hier sind unsere besten Zombiefilme in der Übersicht.

Ich kann kein Blut (mehr) sehen! (Foto: Busch Media Group)

Ich kann kein Blut (mehr) sehen! (Foto: Busch Media Group)

Der Schwachpunkt bei „Yummy“ sind die Geschichte und die Schauspieler. Beides ist eher Mittelmaß. Regisseur Lars Damoiseaux hat sich deutlich intensiver auf Spezialeffekte fokussiert, als dem Film irgendwelche tiefgreifenden Inhalte mitzugeben. Die Handlung plätschert vor sich hin und ist eher schmückendes Beiwerk. Glücklicherweise hat das keine Auswirkung auf die Grundstimmung. Spätestens nach 30 Minuten bahnt sich ein regelrechtes Chaos an. „Yummy“ fällt immer mehr ins Skurrile. Ein bisschen mehr Tiefgang hätte dem Film daher schon gutgetan. Wenigstens bei der Besetzung. Die ist grundsätzlich okay, auch wenn zu wenig auf die Charaktere eingegangen wird. Damit verspielt Damoiseaux die Chance auf unsere volle Punktzahl, zeigt aber positiv, was das Genre noch so alles bieten kann. Nämlich viel mehr als das Einheitsprogramm.

Die Versionen

Nix für Warmduscher: Bei „Yummy“ geht es ordentlich zur Sache. Es fließt Blut und es fliegen Fetzen. Der Film ist ungeschnitten. Keine Jugendfreigabe – FSK 18. Punkt.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Eine Menge Zombies. Eine wilde Mischung. Eine Empfehlung für alle, die belgische Horrorfilme noch nicht kennen.
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Bewertung: 4/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Yummy"

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Über Ash Williams

Vor Jahren hat er sich noch vor Horrorfilmen gegruselt. Naja, vielleicht so ein bisschen. Jetzt schaut er sie jedenfalls mit ganz anderen Augen. Je länger er sich mit diesen Filmen auseinander setzte, desto mehr faszinierten sie ihn.
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