Matomo

02.05.2014

Attack Of The Walking Death – oder: Wie man mit einer idiotischen Vertriebsstrategie einen guten Film versaut

Attack Of The Walking Death – oder: Wie man mit einer idiotischen Vertriebsstrategie einen guten Film versaut

In den kommenden Tagen kommt ein neuer Zombiefilm heraus, den wir eigentlich für gut befinden. „Attack Of The Undead“ soll er heißen. Und hier gibt es die Filmkritik.

Inhaltsverzeichnis

Wie alles begann

Aber sprechen wir einmal an dieser Stelle weiter über den Titel und dessen Entstehungsgeschichte. Hier offenbaren sich wahre Abgründe im Hinblick auf die Vertriebsstrategien des verantwortlich zeichnenden Unternehmens Tiberius Film.

Ein englischer Titel musste es wohl sein. Der Originaltitel, nämlich „State of Emergency“, schien nicht zu gefallen, also hieß der Streifen fortan „The Walking Death“. Covergestaltung und Titel-Ähnlichkeit zur legendären Fernsehserie lassen vermuten, dass hier versucht wurde, sich an diesen Erfolg dranzuhängen.

Werfen wir ruhig mal einen genauen Blick auf das Cover. Eine Szene, wie dort dargestellt, gibt es in dem ganzen Film nicht. Der Hauptprotagonist trägt auch nicht so super-cool eine Pumpgun über der Schulter, sondern hantiert mitunter sogar ziemlich ungeschickt mit einem Jagdgewehr herum. Dies nur einmal am Rande.

The Walking Death?

Die Sache mit „The Walking Death“ endete damit, dass noch vor Erscheinen die Pressemeldung kam, in der man ziemlich kleinlaut verkündete, dass der Streifen ab sofort „Attack Of The Undead“ heißt. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Wir treiben dieses Konvolut an Kalauern rund um diesen Film noch ein wenig weiter: „Uncut“ verkündet uns der Schriftzug direkt unter dem Titel stolz. Wir lachen herzhaft: Natürlich ist der Film ungeschnitten, denn laut FSK ist er ab 16 Jahren freigegeben. Schnitte waren gar nicht erforderlich, und trotz einiger Härten geht dieses Urteil der FSK auch in Ordnung. Die Genre-kompatible Anpassung der Freigabe in Richtung 18 haben wir wieder mal den beigefügten Trailern zu verdanken.

Wir kleben dem Vertrieb Tiberius Film an dieser Stelle einen dicken Minuspunkt ins Zeugnis. Mit einem seriösen Werbekonzept hätte sich dieser durchaus überzeugende kleine Thriller ohne Probleme unter die Leute bringen lassen. Diese allzu offensichtliche und extrem billige Trittbrettfahrerei möchte uns daher überhaupt nicht einleuchten.

Cover-Foto: Tiberius Film

Über den Autor Angus Sc.

Seine Affinität zu Horrorfilmen hatte er bereits in früher Jugend entdeckt. Daraus resultiert seine Vorliebe für Horrorklassiker aus den späten Siebzigern und frühen Achtzigern.
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